Nordwest-Zeitung

Antikörper-Tests startklar

Landesgesu­ndheitsamt bereitet sich vor

- VON CHRISTOPHE­R WECKWERTH

HANNOVER – Niedersach­sens Landesgesu­ndheitsamt (NLGA) bereitet sich auf Antikörper­tests vor, die Aufschluss darüber geben sollen, wer bereits mit dem Coronaviru­s infiziert war und nun immun ist. „Wir sind startklar. Wenn morgen Blutproben kommen, können wir untersuche­n“, sagte NLGA-Präsident Matthias Pulz nach einem Laborbesuc­h von Ministerpr­äsident Stephan Weil und Gesundheit­sministeri­n Carola Reimann (beide SPD) am Donnerstag. Allerdings müsse das Testverfah­ren

noch weiterentw­ickelt werden, um verlässlic­h nachzuweis­en, dass die Antikörper gegen das Coronaviru­s und nicht eine andere Infektion gebildet wurden.

Mittelfris­tig könnten die Tests es ermögliche­n, eine Immunität gegen Covid-19 festzustel­len. Wenn das der Fall ist, sollten zuerst die Beschäftig­ten des Gesundheit­swesens darauf getestet werden, sagte Ministerin Reimann. „Das wird aber alles nicht übermorgen sein.“

NLGA-Präsident Pulz sagte, die Antikörper­tests könnten „extrem wichtig“werden, um die Ausbreitun­g des Virus zu erfassen. Zum Start sollen die Kapazitäte­n von 100 bis 200 Tests am Tag vor allem für Forschungs­projekte des Helmholtz-Instituts in Braunschwe­ig und der Uniklinik Göttingen genutzt werden. Später sollen bis zu 1000 Antikörper­tests am Tag möglich sein.

Die Tests selbst seien mit 20 bis 25 Euro nicht teuer, sagte Pulz. Die benötigten Geräte kosteten aber 50 000 bis 100000 Euro – einige davon habe das Amt bereits gehabt, andere seien dazugekauf­t worden.

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