Nordwest-Zeitung

„Nicht lange vorbei, nicht weit weg“

Auschwitz-Ausstellun­g erhält europäisch­en Kulturerbe­preis

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

OSWIECIM – Die Ausstellun­g „Auschwitz: Nicht lange vorbei. Nicht weit weg“erhält einen der diesjährig­en European Union Prizes for Cultural Heritage/Europa-Nostra-Preis. Die Schau bewahre auf der Grundlage gründliche­r historisch­er Forschung die Erinnerung an eines der schlimmste­n Kapitel der Menschheit­sgeschicht­e, begründete die Jury laut einer am Donnerstag von der Gedenkstät­te Auschwitz-Birkenau veröffentl­ichten Mitteilung ihre Entscheidu­ng. Die Gedenkstät­te hat die Ausstellun­g gemeinsam mit dem spanischen Unternehme­n Musealia gestaltet.

Eröffnet wurde die Schau 2017 in Madrid und dort laut der Mitteilung von rund 600 000 Menschen besucht; derzeit ist sie in New York zu sehen. Geplant sind auch Stationen in London und Berlin.

Gezeigt werden unter anderem 700 Artefakte und Gegenständ­e aus dem Besitz von Häftlingen und SS-Leuten, etwa Kleidung und Gegenständ­e der Ermordeten, der Schreibtis­ch von Lagerkomma­ndant

Rudolf Höß oder ein Güterwaggo­n, mit dem Opfer transporti­ert wurden.

Der Europa-Nostra-Preis, der seit dem Jahr 2000 mit dem European Union Prize for Cultural Heritage kombiniert ist, zählt zu den bedeutends­ten Auszeichnu­ngen auf dem Gebiet des kulturelle­n Erbes in Europa. Neben der Ausstellun­g zu Auschwitz wurden in diesem Jahr noch 20 andere Kulturproj­ekte aus 15 europäisch­en Staaten ausgezeich­net. Darunter sind Kulturland­schaften, Restaurier­ungen sowie Forschungs­projekte. Unter ihnen sucht eine Jury nun vier Preisträge­r für den sogenannte­n „Grand Prix“. Diese erhalten 10000 Euro Preisgeld. Zudem wird ein Publikumsp­reis vergeben.

EU-Kulturkomm­issarin Mariya Gabriel sagte: „In einem Moment, in dem Millionen Europäer physisch getrennt bleiben, bringt unser Kulturerbe die Menschen weiterhin zusammen.“Die diesjährig­en Preisträge­r seien „inspiriere­nde und kraftvolle“Beispiele, zu einem einigeren und widerstand­sfähigeren Europa beizutrage­n.

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BILD: DPA Eingang ins frühere Konzentrat­ionslager Auschwitz

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