Deutsche Schiffbauer in großer Not
Gewerkschaft IG Metall Küste warnt vor Kahlschlag auf Werften
Zahl der Menschen in der Chemie- und Pharmaindustrie, die in Kurzarbeit sind.
Weil noch nicht eindeutig klar ist, wie die sogenannte Kryptowährung als Wirtschaftsgut zu qualifizieren ist, dürfen die Finanzämter Erträge aus dem Handel mit solchen Vermögenswerten nicht einfach besteuern. Das Finanzgericht Nürnberg hat deutlich gemacht, dass zunächst „vollständig und zutreffend“der Sachverhalt aufgeklärt werden müsste, über den überhaupt steuerlich zu entscheiden ist. Das Gericht hat in einem Fall die Aussetzung der Vollziehung der Besteuerung von Erträgen aus Kryptowährungen angeordnet (FG Nürnberg, 3 V 1239/19).
HAMBURG/PAPENBURG – Der Schiffbau in Deutschland steht vor einer schweren Krise, die er ohne staatliche Hilfen nicht überstehen kann. Das ist die Ansicht der IG Metall Küste und des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM). Die IG Metall warnte am Donnerstag vor einem Kahlschlag auf deutschen Werften und forderte ein Konjunkturprogramm für den Schiffbau. „Dabei müssen moderne, emissionsarme Technologien im Vordergrund stehen“, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich bei einer Video-Konferenz. Es gehe um Tausende Industriearbeitsplätze in einer Branche mit einer langfristig guten Perspektive. Insgesamt beschäftige der Schiffbau in Deutschland mehr als 100 000 Mitarbeiter, die meisten davon in der Zulieferindustrie.
Der Verband VSM geht in der Zulieferindustrie von weitaus höheren Zahlen aus und
Weltraumreporter Flux
erklärt Euch das Thema
Eine Werft ist eine Art Werkstatt, die Schiffe herstellt und repariert. Wird ein Schiff neu gebaut, sind oft viele verschiedene Firmen beteiligt. Auf der Werft
sieht sogar 200 000 Arbeitsplätze in der Branche. Eine neue Studie im Auftrag der IG Metall Küste kam im Jahr 2019 auf einen Zuwachs an Beschäftigung von mehr als elf Prozent.
Die gute Entwicklung mit steigenden Aufträgen und Umsätzen war vor allem auf einen Strategiewechsel des deutschen Schiffbaus nach der Finanzkrise zurückzuführen. Die Werften überließen das Massengeschäft mit großen Containerschiffen, Tankern werden die Teile des Schiffs zusammengesetzt. Die Fachleute machen Pläne für den Bau und kümmern sich darum, dass alles an seinen Platz kommt.
und Bulkern endgültig den Werften in Korea, China und Japan und konzentrierten sich auf den High-Tech-Schiffbau.
Aus Deutschland kommen Kreuzfahrtschiffe und Luxusjachten, Fähren und aufwendige Spezialanfertigungen. Der Markt für Passagierschiffe boomte zuletzt, doch auch hier bringt die asiatische Konkurrenz den europäischen Anbietern zunehmend Konkurrenz – mit Preisdruck und staatlicher Schützenhilfe. Nun ist der Markt innerhalb weniger Wochen zusammengebrochen. „Bis 2027 sollten fast 200 Kreuzfahrtschiffe gebaut werden, davon viele in Europa“, sagte Friedrich. „Die brauchen die Reeder jetzt erstmal nicht mehr.“Die Kreuzfahrtbranche liegt in der Corona-Krise komplett brach. Es ist gegenwärtig nicht absehbar, wann wieder Kreuzfahrten angeboten werden.
Hierzulande bedeutet das Kurzarbeit auf den Werften – in Ostdeutschland in Stralsund, Wismar und Schwerin sowie bei der Meyer Werft in Papenburg, die derzeit stillstehen. Ebenso die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, die Fähren baut. Das sind 7000 bis 8000 Arbeitnehmer und damit mehr als ein Drittel der Stammbelegschaften auf den Werften.
Auslaufende Zeitverträge werden nicht verlängert. Werften, die etwa Jachten oder Marineschiffe bauen oder im Reparaturbereich tätig sind, geht es noch nicht so schlecht.