Was ist dran an den Eisheiligen?
Volksglauben warnt vor frostigen Temperaturen mitten im Mai
„Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bis Sophie vorüber ist.“Richtung Monatsmitte deutet sich eine Stippvisite der Eisheiligen an. Wie viel Wahrheit steckt in dem Volksglauben, dass es erst dann dauerhaft warm wird, wenn die Eisheiligen vorbei sind?
Vier frostige Herren und eine kalte Sophie
Im Süden und Osten sind bis zur Wochenmitte noch kurze Schauer drin. Sonst setzt sich freundliches Wetter durch und es wird wieder an- genehm warm. Richtung Mo
Sonnige Maitage sind auch für Hobbygärtner verführerisch, doch die Eisheiligen sind für Wetterumschwünge bekannt.Die Natur kann Regen durchaus gebrauchen.
natsmitte könnten die Eisheiligen aber mit kaltem Blick vorbeischauen.
Als „Eisheilige“, manchmal auch „gestrenge Herren“oder „Eismänner“werden eine Reihe von katholischen Heiligen bezeichnet, deren Gedenktage in den Mai fallen. Dazu gehören vor allem die Heiligen Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai), meist auch die heilige Sophia (15. Mai), in Norddeutschland außerdem der heilige Mamertus (11. Mai). Glaubt man den Bauernregeln, dann ist in diesem Zeitraum häufig mit Kälteeinbrüchen und Bodenfrost zu rechnen. Diese Frostperioden können für empfindliche Pflanzen sowie Saatgut bedrohlich werden. Viele Landwirte, aber auch Hobbygärtner, bringen daher auch heute noch ihre Aussaat erst nach der „kalten Sophie“, also nach dem 15. Mai, auf die Felder.
In diesen Regeln steckt tatsächlich ein Stück Wahrheit. Das bestätigt Birgit Heck, Sprecherin der Unternehmenskommunikation von WetterOnline: „Im Mai sind die Temperaturen in Mitteleuropa zwar in der Regel schon recht hoch, aber dennoch kann es immer noch zu Kälteeinbrüchen mit Frost kommen. Die Statistik zeigt, dass es im Mai
fast regelmäßig noch einmal ein oder zwei Tage mit Bodenfrost gibt.“
Hohe Wahrscheinlichkeit für singuläre Kälte
Für das Phänomen frostiger Tage im frühlingshaften Mai gibt es auch einen meteorologischen Fachausdruck: „In der Sprache der Meteorologen sind die Eisheiligen eine sogenannte Singularität“, erläutert