AHMADIYYA-MUSLIME
Beten für Besserung: Zaheerahmed Kahn und der Imam Syed Salman Shar (v.l.) glauben an göttliche Hilfe in der Corona-Krise.
Telefonkontakt. Es gibt viel zu besprechen. Am 25. Mai ist Zuckerfest – die große Feier zum Abschluss des Fastenmonats. Man wird im kleinen Familienkreis gemeinsam die überstandene Enthaltsamkeit mit süßem Gebäck genießen und beisammen sein, statt wie sonst, festlich gekleidet, in großer Gemeinschaft zusammen zu beten.
Verständnis für die Anordnungen der Politiker hat Syed Salman Shar schon. Seinen Kollegen im Ausland geht es nicht anders, dennoch sei es „eine Herausforderung“. Man braucht Geduld. Die hat Syed Salman Shar durchs täglich mehrfache Beten und das StuKontaktsperren
dieren des Korans gelernt. Ehrfurcht und Dankbarkeit ist Teil seines Glaubens.
„Deutschland hat uns aufgenommen, wir werden alles tun, was der Staat sagt“, erklärt der Imam, dessen Eltern einst aus Pakistan vor Gefängnisstrafen, Gewalt und Demütigungen geflüchtet sind. Zaheerahmed Kahn nickt. Der Familienvater fährt in Oldenburg Taxi, drei Tage die Woche – Kurzarbeit. Die Stimmung in der winzigen Donnerschweer GSG-Wohnung ist trotzdem gut. Man freut sich über Besuch, das gute Wetter und darüber, dass alle gesund sind.
Was gegen Corona hilft? Abstand halten, eine Maske
tragen, hoffen und beten, ist Syed Salman Shar überzeugt. Er wolle das Beste für alle – Muslime, Juden, Christen. „Argumente statt Schwerter“, sagt sein Prophet.
Diese harte Aufgabe könne man nur gemeinsam bewältigen, sagt Imam und deutet auf die reichhaltig gedeckte Tafel: Sahnetorte, Schokoladenkekse, Kaffee und Limonade – alles für den deutschen Gast, der ihnen zuhört. Zaheerahmed Kahns Familie wird später essen – nächstes Jahr im Ramadan, so hoffen sie, wieder gemeinsam mit vielen anderen Gläubigen.
@ Mehr Infos: www.ahmadiyya.de
Die Ahmadiyya Die weltweite
Gemeinschaft der Ahmadiyya gilt als liberal, wenngleich wertekonservativ. Die Mitglieder legen den Islam streng nach den Vorschriften des Koran aus, es gibt eine strikte Rollenverteilung, bezeichnen sich selbst aber als reformistisch und offen. Gewalt wird abgelehnt.
Die meisten Heute ist Großbritannien
Hauptsitz der auf dem ganzen Globus verstreuten und ins Exil gegangenen Gemeinde. In Oldenburg leben rund 100 Mitglieder, die von Syed Salman Shar als Imam der Region (Bremen, Delmenhorst, Vechta, Bremerhaven) betreut werden.