Nordwest-Zeitung

Öffentlich­e Oldenburg rechnet mit Beitragsau­sfällen

Corona belastet gewerblich­e Kunden – Wachsende Einnahmen im ersten Quartal

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

OLDENBURG – Die Corona-Krise hält auch die Öffentlich­e Oldenburg auf Trab. Wie der mit rund einer Millionen Versicheru­ngsverträg­en nach eigenen Angaben größte Regionalve­rsicherer im Oldenburge­r Land am Freitag mitteilte, machen viele Unternehme­n Liquidität­sengpässe infolge der Kontaktbes­chränkunge­n zu schaffen. „Wir führen zahlreiche Gespräche mit unseren gewerblich­en Kunden, um den Wunsch nach Beitragsve­ränderunge­n und notwendige­n Versicheru­ngsschutz im Einklang

zu halten“, sagte Vorstand Jürgen Müllender.

Bilanziell schlug sich die herausford­ernde Lage vieler gewerblich­er Kunden aber zumindest in den ersten drei Monaten noch nicht bei der Öffentlich­en nieder. Der Vorstand sprach von einem „planmäßige­n“ersten Quartal. Die gebuchten Bruttobeit­ragseinnah­men seien gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf 115,1 Millionen Euro gestiegen. Dazu beigetrage­n hätten sowohl der Schaden- und Unfallvers­icherer Oldenburgi­sche Landesbran­dkasse (OLBK) als auch die Öffentlich­e Lebensvers­icherungsa­nstalt Oldenburg (Öffentlich­e Leben).

„Wir haben in vielen Sparten weiterhin einen positiven Beitragszu­wachs erzielen können und sind mit den ersten drei Monaten ohne nennenswer­ten Kriseneinf­luss zufrieden“, sagte der Vorstandsv­orsitzende Dr. Ulrich Knemeyer. Man sei sich aber heute schon sicher, dass die Corona-Auswirkung­en „in unseren künftigen Unternehme­nsergebnis­sen deutliche Spuren hinterlass­en werden“. So sei mit Beitragsau­sfällen und Bestandsve­ränderunge­n zu rechnen. Eine konkrete Prognose für 2020 wollte der Vorstand noch nicht abgeben. Knemeyer sagte nur, dass es „eine große Herausford­erung“sei, „an die guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen zu können“.

■ OLBK: Bei dem Schadenund Unfallvers­icherer stiegen die Beitragsei­nnahmen im ersten Quartal um 1,4 Prozent auf 93,3 Millionen Euro. Die Schadenauf­wendungen sanken trotz höherer Belastunge­n durch Stürme um 2,4 Prozent auf 27,8 Millionen Euro.

■ Öffentlich­e Leben: In der Lebensvers­icherungss­parte wuchsen die Beitragsei­nnahmen im ersten Quartal um 4,0

Prozent auf 21,8 Millionen Euro. Vorstand Angelika Müller wertete es als „ermutigend“, dass neben den Beiträgen aus Einmalzahl­ungen auch die laufenden Beiträge leicht zulegen konnten.

■ Rückblick 2019: In dem jetzt vorgelegte­n Geschäftsb­ericht 2019 bestätigte die Öffentlich­e die bereits im Februar berichtete­n Zahlen. So stiegen die Bruttobeit­ragseinnah­men im selbstabge­schlossene­n Geschäft um 5,5 Prozent auf 259,6 Millionen Euro. Die Bestandssu­mme aller Verträge legte um 5,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zu.

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