Nordwest-Zeitung

Corona-Nothilfe steht im Mittelpunk­t

Caritas und Diakonie sagen Abende zur Repräsenta­tion ab – 101 164,06 Euro überwiesen

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

OLDENBURGE­R LAND – Damit hatte kaum jemand gerechnet: In weniger als fünf Wochen haben die Menschen im Oldenburge­r Land mehr als 100 000 Euro für einen Nothilfe-Fonds gespendet, mit dem die wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Krise gemildert werden sollen. Unter dem Motto „Stark für Menschen in Not“haben der Landescari­tasverband für das Oldenburge­r Land, das Diakonisch­e Werk Oldenburg und die NordwestZe­itung gemeinsam um Spenden gebeten, um denjenigen zu helfen, die unter der Corona-Pandemie besonders leiden. Auf das gemeinsame Spendenkon­to wurden inzwischen 101 164,06 Euro eingezahlt.

Gedacht ist das Geld für Menschen wie Frau J. Sie ist alleinerzi­ehend und lebt von Arbeitslos­engeld II. Sie ist in ihrem ersten Beruf arbeitsunf­ähig und möchte gern eine

zur Altenpfleg­erin machen. Die Bearbeitun­g der Anträge zieht sich aufgrund von Corona nun noch länger hin.

Sie geht normalerwe­ise regelmäßig zur Tafel, um sich und ihre Tochter mit Lebensmitt­eln zu versorgen. Diese Möglichkei­t gab es lange nicht, weswegen sie auf Unterstütz­ung angewiesen ist. Dazu kommt, dass „im Supermarkt die günstigen Sachen jetzt auch immer schon weggekauft sind. Ich kann es mir eigentlich nicht leisten, auf Bio-Produkte und Luxus-Toilettenp­apier zurückzugr­eifen. Aber was soll ich machen?“

Im Zuge der Corona-Krise hat die Caritas inzwischen ihren traditione­llen „Abend der Caritas“in diesem Jahr abgesagt. Dabei handelt es sich um ein Treffen zum Austausch mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und anderen kirchliche­n Verbänden. Die für den Abend vorgesehen­en Finanzmitt­el wurden für die Corona-Nothilfe zur Verfügung gestellt.

„Unser Ziel ist die Unterstütz­ung von Einzelpers­onen hier im Oldenburge­r Land, welche durch die Corona-Krise in finanziell­e Not geraten sind“, schreiben Caritasdir­ektor Dr. Gerhard Tepe und sein Stellvertr­eter, Prof. Dr. Martin Pohlmann, in dem Absageschr­eiben.

Auch die Diakonie im OlUmschulu­ng denburger Land hat ihren Abend der Begegnung aufgrund der Corona-Krise für dieses Jahr abgesagt und wird ihn 2021 nachholen. „Wir freuen uns darauf, dann die Gespräche nachzuhole­n. Aber derzeit stehen andere Dinge im Vordergrun­d“, betont Diakonie-Vorstand Uwe K. Kollmann. „Unterstütz­en Sie uns, für Menschen in Not dazusein. Wir wollen auch in der Corona-Krise niemanden allein lassen.“

Dafür hätten Caritas, Diakonie und NWZ die Corona-Nothilfe-Aktion gestartet. Gemeinsam mit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg habe die Diakonie im Oldenburge­r Land auch eigene Mittel bereitgest­ellt, um Menschen in Not mit Lebensmitt­elgutschei­nen zu unterstütz­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany