VfB schickt Spieler nach Hause
Bundesliga-Rennen am Schreibtisch: Felix Dierking fährt mit der App „Zwift“nur virtuell draußen.
Schüler des Gymnasiums Eversten aufgrund des Unterrichtsausfalls in den letzten Wochen noch mehr Zeit zum Training – das er hingegen vorwiegend draußen bestritt.
Beim Prolog, der am Mittwoch vor dem ersten Rennen stattfand, hatte Dierking noch technische Probleme. Am Samstag aber klappte es und Dierking wurde Fünfter der U19-Klasse, im zweiten Rennen Sechster. „Es hat richtig Bock gemacht, sich mal auszupowern“, betonte der Oldenburger. Auch er kannte einige seiner Konkurrenten von früheren Lenker-an-Lenker-Duellen.
Mit einem richtigen Rennen auf der Straße sei das Online-Wettfahren jedoch nicht zu vergleichen. „Es ist deutlich physischer. Auf Technik und Taktik kommt es nicht an, weil man selbst ja zum Beispiel keine Kurven fahren muss“, erklärt Dierking, der von sich sagt, ein gutes Rad-Handling zu haben und sich gut im Feld bewegen zu können – „das kommt aber nicht zum Tragen. Aber ich habe auch Power“, ergänzt er schmunzelnd.
Watt ist alles
Das ist der maßgebliche Parameter: Wie viel Watt ein Fahrer pro Kilogramm Körpergewicht auf das Pedal treten kann. Und hier sieht Fröse ein mögliches Problem: „Das Ganze funktioniert auf Vertrauensbasis. Wenn jemand sich zehn Kilo leichter macht, verschafft er sich einen Vorteil, erklärt Fröse. Deshalb gebe es auch kein Preisgeld bei den Rennen.
Diese Eigenheit wirkt sich auch auf die Renngestaltung aus. „Am Anfang geht es mehrere Minuten mit Vollgas los“, erzählt Dierking. Auch Fröse war etwas überrumpelt: „Die starken Fahrer haben am Anfang alles zerfahren. Zum Glück gab es dann irgendwann eine ruhigere Phase.“Das 40Kilometer-Rennen hat dennoch nur gut 52 Minuten gedauert. Auch das sei ein Unterschied zu den Rennen auf der Straße: Dort sei ein Bundesliga-Rennen 160 Kilometer lang. Fröse würde sich auch auf Zwift mal ein 100-Kilometer-Rennen wünschen – „das wäre dann mal etwas ruhiger“.
Ein bisschen Mario Kart
Das wolle er deshalb, weil er das Positionsfahren bei Zwift gewöhnungsbedürftig findet – also die Art, wie die App etwa Windschatten berechnet. Dass man bei Gefälle von sechs Prozent und mehr aufhören muss zu treten, damit der virtuelle Fahrer automatisch eine aerodynamischere Position einnimmt, hat Fröse erst beim zweiten Rennen erfahren.
Dierking möchte eine andere Eigenart des wattgesteuerten Videospiels perfektionieren: wann er die „Power-Ups“einsetzt, die die Fahrer hin und wieder erhalten. Die erinnern an das Konsolenspiel Mario Kart – nur dass es keine Bananenschalen oder Panzer gibt, die man den Gegnern vor die Reifen wirft. Stattdessen gibt es eine Feder, die den Fahrer für kurze Zeit leichter macht, oder einen Helm, der aerodynamischer macht.
OLDENBURG/WW/HRS – FußballRegionalligist VfB Oldenburg hat den Trainingsbetrieb eingestellt. „Wir trainieren nicht mehr“, sagte der Sportliche Leiter Frank Claaßen, „die Spieler befinden sich in Kurzarbeit und sind damit berufsgenossenschaftlich nicht versichert. Da wollen wir kein Risiko eingehen und gehen auf Nummer sicher.“
Der VfB geht zudem davon aus, dass die Regionalliga-Saison nicht fortgeführt wird. „Die Umfragen des Verbandes haben wohl gezeigt, dass eine große Mehrheit hinter dieser Entscheidung steht. Jetzt hoffen wir nur, dass endlich zeitnah entscheiden wird“, so Claaßen.
Der Norddeutsche FußballVerband (NordFV), der den Regionalliga-Spielbetrieb organisiert, hatte die 18 Teams der Regionalliga Nord zu einem möglichen Saisonabbruch befragt. Das Ergebnis wurde bislang nicht veröffentlicht. In einer Umfrage des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) unter den Amateurclubs hatte sich die Mehrzahl der Teilnehmer für einen Abbruch ausgesprochen. Ein solcher Abbruch könne laut NFV aber nur auf einem außerordentlichen Verbandstag beschlossen werden. Dieser muss erst einberufen werden.
Beim VfB-Ligarivalen SSV Jeddeloh wird dagegen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in Kleingruppen trainiert, wie der Sportliche Leiter Ansgar Schnabel erklärte. Trainer Oliver Reck biete dazu bis zu sechsmal täglich eine Einheit für bis zu vier Spieler an.