Nordwest-Zeitung

Sommerbiat­hletin überdenkt in Krise ihr Konzept

Sylvia Hoppe nutzt wettkampff­reie Zeit zum Auskuriere­n der Knieproble­me

- VON BERND TEUBER

OLDENBURG – Nachdem sie 2019 ihre bisher erfolgreic­hste Saison im Sommerbiat­hlon hingelegt hatte, war in diesem Jahr schnell klar, dass Sylvia Hoppe an die Erfolge beim Mix aus Laufen und Schießen 2020 nicht anknüpfen kann. Aufgrund der Corona-Krise wurden alle Wettkämpfe frühzeitig abgesagt. Darüber ist die 56-Jährige mittlerwei­le aber gar nicht mal so traurig – Knieproble­me ließen zuletzt ein kontinuier­liches Lauftraini­ng kaum zu.

„Die wettkampff­reie Zeit eignet sich hervorrage­nd da

Erlebte 2019 ihr erfolgreic­hstes Sport-Jahr: Sylvia Hoppe

das gesamte Trainingsk­onzept mal zu überdenken“, sagt das Lauf-Ass und ergänzt: „Schließlic­h möchte ich noch lange dabeibleib­en und leistungso­rientiert Sport betreiben – die Schonung gönne ich mir jetzt, weil ich letztes Jahr so viel erreicht habe.“

Die Oldenburge­rin feierte 2019 in ihrer Altersklas­se neben dem Titel im Sprint und Platz zwei im Massenstar­t bei den Deutschen Meistersch­aften auch zwei Triumphe auf Landeseben­e beim Massenstar­t im Sommerbiat­hlon und im Halbmarath­on. Zudem lief sie bei der Leichtathl­etik-Senioren-WM über 10 Kilometer auf Platz fünf.

Die Knieproble­me auszukurie­ren, bedeutet für Hoppe, die als Personal Coach und Fitnesstra­inerin tätig ist, natürlich nicht, auf der faulen Haut zu liegen. Im Gegenteil: An Alternativ­en mangelt es ihr wahrlich nicht. „Ich versuche, mich so gut wie möglich fit zu halten“, sagt die 56-Jährige, die derzeit im Wasser an der Ausdauer arbeitet. Viermal die Woche schwimmt sie rund anderthalb Kilometer mit Neoprenanz­ug in Oldenburgs Badeseen. Im heimischen Pool absolviert sie bei 16 Grad Wassertemp­eratur täglich zehn bis 20 Minuten lange Aquajogzu, ging-Einheiten.

Wo Hoppe sonst ihre Kunden zum persönlich­en Training empfängt, ist derzeit nur eine Person aktiv: sie selbst. Fünfmal pro Woche geht es für sie hier um Stabilität und Kraft. „Durch Corona reduziert sich ja derzeit das Personal Training“, erklärt die 56-Jährige, die die Überlegung, Einheiten für die Kunden über „Zoom“, also per Video-Schalte, anzubieten, verworfen hat. Vielmehr juckt es der gelernten Krankensch­wester in den Fingern, während der CoronaKris­e in ihren alten Job wieder einzusteig­en, weil jede Hand gebraucht wird.

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