Nordwest-Zeitung

Dieses brennende Gefühl kann unangenehm sein

Betroffene sollten nachts mit erhöhtem Kopfteil schlafen – Wasser kann helfen

- VON LORENA SIMMEL

Ständiges Rülpsen oder Schmerzen beim Schlucken: Sodbrennen trifft viele und hat viele Facetten. Manchmal lindert schon ein Glas Wasser die Beschwerde­n. Doch nicht immer ist es damit getan.

BERLIN – Es stößt einem immer wieder auf. Und hinter dem Brustbein fühlt man einen brennenden Schmerz: Sodbrennen ist sehr unangenehm. Bei länger anhaltende­n Beschwerde­n sprechen Fachleute von der Refluxkran­kheit.

Fehlende Spannung in der Muskulatur

Die Ursache für Sodbrennen ist meist in der Muskulatur zu finden: Über die Speiseröhr­e gelangt die Nahrung vom Rachen in den Magen. Das untere Ende der Speiseröhr­e am Mageneinga­ng ist normalerwe­ise verschloss­en. Alles, was im Magen angekommen ist und sich mit dem sauren Magensaft vermengt hat, soll dadurch nicht wieder in die Speiseröhr­e zurückflie­ßen können.

Dieser Bereich, in dem die Speiseröhr­en- in die Magenmusku­latur übergeht, öffnet und schließt sich bei gesunden Menschen also nur, wenn sie etwas essen oder trinken – oder kurzzeitig beim Rülpsen. Wenn aber die Kontraktio­nsfähigkei­t des Muskels in dem Bereich abnimmt, kann es zum Rückfluss von saurem Magensaft kommen. Meist macht sich das als Brennen hinter dem Brustbein bemerkbar.

„Manche Leute haben episodisch­es Sodbrennen, zum Beispiel im Urlaub oder nach einer reichhalti­gen Mahlzeit“, erklärt Prof. Herbert Koop von der Deutschen Gesellscha­ft für Gastroente­rologie, Verdauungs­und Stoffwechs­elkrankhei­ten (DGVS). Das sei unbedenkli­ch und gehe wieder vorbei. „Viele Leute müssen ab und zu mal säuerlich aufstoßen, aber meistens ist das Luft und keine Flüssigkei­t – und ganz normal“, so der Mediziner.

Wasser trinken und spazieren gehen

Manchmal hilft schon ein einfacher Trick gegen die Beschwerde­n. „Bei akutem Sodbrennen reicht es kurzfristi­g oft, ein großes Glas Wasser zu trinken“, erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapot­hekerkamme­r. „So wird die Magensäure aus der Speiseröhr­e zurück in den Magen gespült.“Milch binde die Säure zwar noch einen Tick besser, aber eigentlich gehe es nur um die Spülbewegu­ng – und die sei mit Wasser ebenso gewährleis­tet. „Bei sporadisch­em Sodbrennen empfehlen wir, nach

Brennender Schmerz hinter dem Brustbein: Entspannun­gstechnike­n beugen Stress und damit ebenfalls Sodbrennen vor.

dem Essen spazieren zu gehen.“Hinlegen sollte man sich nicht, denn im Liegen könne der Magensaft leichter in die Speiseröhr­e zurückflie­ßen. Darum ist ein weiterer Ratschlag, mit einem erhöhten Kopfteil zu schlafen. Am besten lege man sich auf die linke Seite, so die Apothekeri­n. Denn wegen der Magenkrümm­ung fließt der Magensaft dann nicht so leicht in die Speiseröhr­e zurück.

Schwangere sind oft betroffen

Werdende Mütter leiden oft an Sodbrennen. „Für das Auftreten von Sodbrennen auch am Anfang der Schwangers­chaft gibt es bisher nur Theorien“, sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverb­andes der Frauenärzt­e. So könne etwa durch den höheren Östrogensp­iegel im Blut das Bindegeweb­e allgemein dehnbarer werden und somit auch der Muskel am Übergang von Speiseröhr­e und Magen nicht mehr so fest verschloss­en sein. Im späteren Stadium der Schwangers­chaft dehnt sich die Gebärmutte­r aus und schiebt den Magen nach oben. Dadurch kann dessen Eingang undicht und Magensäure

in die Speiseröhr­e gedrückt werden – vor allem, wenn man mal etwas mehr gegessen hat. Diese Art von Sodbrennen normalisie­rt sich nach der Entbindung in der Regel wieder. Säurehemme­nde Medikament­e sollten Frauen während der Schwangers­chaft erst einnehmen, wenn diätetisch­e Maßnahmen nicht funktionie­ren, also auf fettige oder

Herbert Koop

säurehalti­ge Nahrungsmi­ttel zu verzichten und eher kleinere Portionen zu essen.

Säureblock­er helfen – aber nicht immer

Stört einen das Sodbrennen sehr, kommt etwa eine Behandlung mit säurehemme­nden Medikament­en aus der Gruppe der Protonenpu­mpeninhibi­toren (PPI) infrage. Diese

sind in der Apotheke zum Teil ohne Rezept erhältlich. „Diese sogenannte­n Säureblock­er reduzieren die Säureprodu­ktion des Magens und heben den pHWert des Mageninhal­tes an – und damit auch den pH-Wert dessen, was in die Speiseröhr­e zurückflie­ßt“, erläutert Gastroente­rologe Herbert Koop. Zwar haben die Medikament­e nach seinen Worten keine relevanten Nebenwirku­ngen. „Trotzdem sollte man sie nur nehmen, wenn man sie wirklich braucht.“Und wer sie über einen gewissen Zeitraum eingenomme­n hat, sollte auf jeden Fall probieren, sie auch mal wegzulasse­n. Die Säureblock­er helfen aber nicht immer. Fließen größere Mengen aus dem Magen in die Speiseröhr­e, sei der Effekt eher beschränkt, so Koop. Hier müsse eher eine operative Therapie erwogen werden. Beispielsw­eise bei Patienten, denen beim SchuheZubi­nden die Flüssigkei­t sogar bis in den Rachen aufsteigt. Bei länger als zwei Wochen anhaltende­n Beschwerde­n oder bei Symptomen wie Erbrechen (mit Blut), Schluckbes­chwerden, Husten, Luftnot oder Gewichtsve­rlust sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen.

Das satte Grün des Waldmeiste­r lädt nun zur Ernte ein. Wer das Kraut für eine Maibowle oder Limonade verwenden möchte, sollte es zuvor anwelken lassen. Erst dann wird das volle Aroma entfaltet. Achtung: Wegen des Cumarin-Gehalts sollten nicht mehr als drei Gramm Kraut pro Liter Flüssigkei­t verwendet werden, ansonsten kann es zu Kopfschmer­zen und Übelkeit kommen.

Mehr als sieben Millionen Deutsche sind laut der Gesundheit­sorganisat­ion Deutsche Diabetes-Hilfe von einem Diabetes betroffen und etwa jeder Dritte von ihnen leidet unter Nervenschä­den (Neuropathi­en), teils auch mit hervorgeru­fen durch einen Mangel an Vitamin B1. Hierzu kann man sich in der Apotheke beraten lassen. Ebenfalls wichtig: die regelmäßig­e Kontrolle des Blutzucker­s.

Menschen mit Multipler Sklerose (MS) kämpfen im Alltag oft mit zahlreiche­n Einschränk­ungen. Sehr häufig macht ihnen auch ihre Wärmeempfi­ndlichkeit zu schaffen. Dann können Kühlpacks, ein nasses Tuch oder ein Ventilator Abhilfe schaffen – herrlich erfrischen­d! Viele kleine Tricks, die das Leben mit MS ein wenig leichter machen, gibt es auch unter www.ms-begleiter.de

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BILD: ZACHARIE SCHEURER/DPA-TMN
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