Stärken Sie Ihre Immunabwehr
Deutschland steht in der Corona-Krise gut da. Wir haben wenig Infizierte und Erkrankte. Dennoch kommt in der öffentlichen Debatte ein Aspekt zu kurz: Die Stärkung unserer Abwehrkräfte. Es ist sinnvoll, alles zu unterlassen, was unsere Abwehr schwächt: Das Immunsystem von Rauchern ist im Dauerstress, was man an den weißen Blutkörperchen ablesen kann, die bei langjährigen Rauchern praktisch immer erhöht sind. Auch Alkohol schwächt unsere Abwehrkräfte. Etwa 80 Prozent unseres Immunsystems sitzt im Darm. Dort leben Billionen von Bakterien, die wesentlich sind für eine starke oder eine schwache Abwehr. Etwas vereinfacht kann man sagen: Eini
Dr. Burkhard Jahn
Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Qualifikationen Diabetologie, Ernährungsmedizin und Hypertensiologie. Er ist Hausarzt in Schortens.
ge Bakterien stärken unsere Abwehrkräfte, andere schwächen sie. Ernähren Sie vor allem die Bakterien, die Ihre Immunabwehr stärken: Essen Sie täglich mehrere Portionen Gemüse und Obst. Essen Sie Ballaststoffe, die fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind, beispielsweise Kartoffeln (besonders mit Schale), Möhren, Brokkoli, Linsen, Äpfel, Beeren, Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, HaEssen Sie nur zum Genuss und in keinem Fall jeden Tag Zucker aus Honig, Marmelade, Apfelsaft, Kuchen oder Schokolade.
Auch Sport steigert unser Immunsystem. Seien Sie also mehrmals pro Woche aktiv.
Zudem spielen für die Abwehr gegen Virusinfekte einige Mikronährstoffe eine besondere Rolle: Selen ist nicht nur grundsätzlich für das Funktionieren unseres Immunsystem wichtig, es hemmt auch das Enzym, mit dessen Hilfe das Corona-Virus in Lungenzellen eindringt. Ein anderer Mineralstoff, der wichtig ist für das Funktionieren unserer Abwehrkräfte, ist Zink. Aber Achtung: Mit beiden kann man überdosieren. Sollten Sie eine
Einnahme von beispielsweise 100 Mikrogramm Selen und 30 Milligramm Zink pro Tag überlegen, sollten Sie zumindest im Verlauf der Behandlung den Blutwert der beiden Mineralstoffe kontrollieren lassen. Alte Menschen sind oft mangelernährt. Das hat viele Gründe. Einer ist einmal mehr in der Darmflora zu suchen. Die ist bei Älteren oft beeinträchtigt. Deshalb kann es gerade für ältere Menschen sinnvoll sein, über eine Ergänzung (aktuell) besonders mit Selen nachzudenken.
Das von der Europäischen Kommission geförderte ODINProjekt hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Vitamin D und wie weit verbreitet ein Mangel an diesem lebenswichferflocken. tigen Vitalstoff ist. Konsequenz gerade jetzt: Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel messen und ergänzen Sie gegebenenfalls mit dem Sonnenvitamin. Schließlich ist Vitamin C wesentlich für funktionierende Abwehrkräfte. Wenn Sie nicht jeden Tag mehrmals VitaminC-Lieferanten wie Stachelbeeren, Sanddorn, rote Paprika, Kohlrabi, Brokkoli, Erdbeeren oder Feldsalat essen, sollten Sie auch mit diesem Vitamin eine Ergänzung in Pillenform zumindest in Betracht ziehen. Vitamin C brauchen Sie im Blut nicht kontrollieren zu lassen.
Leben und bleiben Sie gesund und aktiv, und erhalten Sie sich – auch in dieser schwierigen Zeit – die Freude an Ihrem Alltag.