14 ACHTTAUSENDER UND WÜSTENTOUREN
Reinhold Messner,
1944 in Südtirol geboren, bestieg bereits als Fünfjähriger in Begleitung seines Vaters den ersten Dreitausender. Nach seinem Technik-Studium arbeitete er kurze Zeit als Mittelschullehrer, ehe er sich ganz dem Bergsteigen verschrieb.
Seit 1969
unternahm er mehr als 100 Reisen in die Gebirge und Wüsten dieser Erde. Er schrieb vier Dutzend Bücher. Ihm gelangen viele Erstbegehungen, die Besteigung aller 14 Achttausender sowie der „Seven
er hat allerdings zur Bedingung gemacht, dass wir nicht über den Cerro Torre reden.
Wie wurde früher eine Besteigung dokumentiert? Messner: Wenn es möglich war mit Fotos. Im Himalaya gab es außerdem eine Dame, die 50 Jahre lang eine Chronik geführt und sehr schlau alles hinterfragt hat. Wenn es also eine Expedition am Mount Everest mit zehn Sherpas gab, hat sie anschließend mit einzelnen Bergsteigern und einzelnen Sherpas geredet und so herausgefunden, ob die Geschichte stimmig ist oder nicht. Der beste Beweis war und ist natürlich, dass man etwas auf dem Gipfel zurücklässt. Der berühmte Bergsteiger Hermann Buhl zum Beispiel ließ 1953 bei der Erstbesteigung des Nanga Parbat seinen Eispickel auf dem Gipfel zurück, der in den Neunzigerjahren dort gefunden wurde. Buhls älteste Tochter hat ihn mir für mein Museum geschenkt, der Pickel ist eines meiner Lieblingsstücke.
Sie haben den vielleicht schwierigsten Berg der Welt, den 8125 Meter hohen Nanga Parbat, sogar zweimal bestiegen.
Summits“, die Durchquerung der Antarktis, der Wüsten Gobi und Takla Makan sowie die Längsdurchquerung Grönlands.
Zwischen seinen Reisen
lebt Messner mit seiner Frau und den vier Kindern in Meran und auf Schloss Juval, wo er Bergbauernhöfe bewirtschaftet, schreibt und museale Anlagen entwickelt. Als Kommentator sowie als Vortragsredner ist er von Alpinisten, Touristikern und Wirtschaftsführern weltweit begehrt.
@ www.reinhold-messner.de
Messner: Und beim zweiten Mal 1978, als ich allein oben war, habe ich oben eine Aluminiumhülse mit einem Schriftstück hinterlassen. Ich wollte sichergehen, dass ich beweisen kann, auf dem Gipfel gewesen zu sein, wenn meine Fotokamera einfriert, denn das kam gar nicht so selten vor. Damals war noch nie jemand im Alleingang von der Basis bis zum Gipfel auf einen Achttausender gestiegen.
War das Ihre größte alpinistische Leistung? Messner: Ja, das war vielleicht meine eleganteste Expedition, eine neue Route im Aufstieg und eine neue Route im Abstieg, und ich hatte wirklich nicht viel dabei – ich bin damals mit 60 Kilo Gepäck zum Nanga Parbat gereist.
Mittlerweile sind die Berge im Himalaya überlaufen, am Mount Everest staut sich der Touristenstrom. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? Messner: Das ist natürlich bedenklich, wobei man sagen muss, dass die meisten Berge nicht überlaufen sind. Es sind nur einige wenige, berühmte Berge wie der Everest im Himalaya oder der Mont Blanc und das Matterhorn in den