Nur wenige Lokale zeigen Bundesliga-Rückkehr
Kneipen bleiben zum Neustart noch geschlossen – Strenge Vorgaben für Übertragung in Restaurants
An diesem Samstag startet die 1. Bundesliga wieder. Doch an ein normales Fußballgucken in der Stammkneipe ist nicht zu denken. Wo es trotzdem möglich ist und was Sie erwartet, lesen Sie hier.
OLDENBURG – Seit rund zwei Monaten rollte der Ball nicht mehr über die Fußballfelder der Stadien. Doch an diesem Samstag ist das Vergangenheit – die 1. und 2. Bundesliga beginnen mit ihren Geisterspielen. Der Pay-TV-Sender Sky hatte bereits mitgeteilt, die Konferenzen der 1. Liga an diesem Samstag und der 2. Liga am Sonntag auf seinem frei zugänglichen Kanal Sky Sport News HD zu zeigen. Alle Einzelspiele und das Top-Spiel am Samstagabend können nur die Sky-Kunden sehen. In der Konferenz um 15.30 Uhr ist unter anderem das Revierderby Borussia Dortmund gegen Schalke 04 zu sehen.
Kann ich in der Kneipe oder mit Fan-Club gucken
Geisterspiele ist dabei das Stichwort. Denn in den Oldenburger Kneipen und Bars wird es menschenleer bleiben. Grund: Das Land Niedersachsen hält an der Entscheidung fest, dass diese Lokale geschlossen bleiben müssen. „Im Stufenplan, den die Landesregierung in der letzten Woche vorgestellt hat, ist eine Lockerung bis auf Weiteres nicht vorgesehen“, bestätigt Justina Lethen, Pressesprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Ebenfalls sind Public Viewings verboten, weil sie unter Großveranstaltungen laufen, wie Stadtsprecher Reinhard Schenke auf Nachfrage der Ð sagt. Ebenfalls untersagt: Zusammenkünfte in Fan-Clubs sowie Vereinseinrichtungen. Einzig der Besuch eines Freundes oder von Personen eines zweiten Haushaltes sind unproblematisch. „Darüber hinaus handelt es sich aber um einen Verstoß gegen das Kontaktverbot“, sagt der Stadtsprecher weiter.
Was ist mit Restaurants oder Pubs
Die Alternative zu den eigenen vier Wänden bieten zur Zeit nur einige Restaurants.
Geschäftsführerin vom The Pub: Kimberly MageeBILD:
Im Madison zum Beispiel sind zwar schon alle zwölf vorhandenen Plätze reserviert, aber der Geschäftsführer Mesut Karadag bietet den Gästen an, auf der Terrasse mit einem Fernseher die Spiele zu gucken. „Aber ohne Gewähr“, fügt Karadag hinzu. Im Havana wiederum ist noch Platz. Geschäftsführer David Hakobians empfiehlt zwar, vorher anzurufen, aber „wir würden die Leute jetzt nicht wegschicken, wenn sie nur so vorbeikommen“, so Hakobians.
Die Vorgaben des Landes sind dabei eindeutig: Nur noch 50 Prozent der zugelassenen Plätze dürfen belegt werden. Zwischen den Tischen muss mindestens zwei Meter Abstand sein und es müssen von jedem Gast Name, Telefonnummer und Uhrzeit des Betretens des Lokals aufgeschrieben werden.
Wer trotzdem lieber in einer Kneipe beziehungsweise einem irischen Pub die Fußballspiele gucken möchte, muss bis Montag warten. Denn dann darf The Pub wieder öffnen. „Wir waren im ständigen Kontakt mit der Stadt und haben dann vor ein paar Tagen das OK bekommen. Rechtlich ist das so in Ordnung, weil wir eine Schank- und Speisewirtschaft sind“, erklärt Geschäftsführerin Kimberly Magee.
Führt die Polizei Kontrollen durch
„Die Polizei wird auch hier die Einhaltung stichprobenartig oder auf Hinweis überprüfen“, sagt Schenke. Wer gegen die Auflagen verstößt, muss mit einem Bußgeld zwischen 1000 und 3000 Euro rechnen. „Theoretisch kann ein Lokal auch geschlossen werden, wenn es wiederholt gegen die Vorgaben der Verordnung verstößt“, fügt Schenke hinzu. Das ist aber das letzte Mittel. „Wir setzen mehr auf Beratung und Beleh
Es ist entschieden: Der Ball liegt bereit, die Fußballspieler stehen in den Startlöchern. An diesem Samstag beginnt die Bundesliga mit ihren Geisterspielen.
rung sowie gegebenenfalls die Ahndung etwaiger Verstöße“, betont der Pressesprecher.
Was sagen die FußballFans
Dass unter den geltenden
das gemeinsame Beisammensein im Stadion oder in ihrer Stammkneipe nicht möglich ist, empfindet der Fan-Club von Borussia Dortmund, die „Nordlicht Borussen“, in Oldenburg zwar als „sehr bitter, trotzdem werden
wir uns aufgrund der aktuellen Situation nicht in großen Gruppen treffen. Wir nehmen die Lage ernst“, sagen Ronny Witte, 2. Vorsitzender, und Svenja Elders, Beisitzerin im Vorstand.
Um dieses Gefühl des geVorgaben
Betreiber vom Madison: Mesut Karadag
wohnten Beisammenseins wenigstens ein wenig aufrecht zu erhalten, haben sich die Mitglieder entschieden, während des Spiels an diesem Samstag Videokonferenzen abzuhalten. „So muss keiner wirklich allein jubeln“, sagen die Dortmunder Fans weiter. Sie fügen hinzu: „Die Derby-Stimmung ist also vorhanden, aber längst nicht so intensiv wie sonst.“