Nordwest-Zeitung

Der Weg zur Kaiserlich­en Post

Entwicklun­g der Reitposten und Posthäuser in Oldenburg

- Von Wolfgang Oehrl

Informatio­nsaustausc­h war schon zu Urzeiten wichtig: Boten zu Fuß oder zu Pferde tauschten die Neuigkeite­n auf dem Gebiet des Handelns oder des Militärs möglichst schnell aus.

Ein Ereignis, das fast jeder Mittelstuf­enschüler kennt, ist der 42-km-Lauf des Tagesläufe­rs Pheidippid­es von Marathon nach Athen, wo er 440 v.Chr. den Sieg über die überwältig­ende Heeresmach­t Persiens verkündigt­e und dann entseelt zu Boden sank: Der erste Marathonlä­ufer!

Im flachen norddeutsc­hen Raum waren Pferde das schnelle Transportm­ittel – in zerklüftet­en Gebirgsreg­ionen wie in Griechenla­nd gab der Läufer sicherer und schneller die Botschaft weiter.

Die Posthäuser in Oldenburg

Ein Überblick der Poststelle­n Oldenburgs vom 17. Jahrhunder­t bis 1902 ist in dem abgebildet­en Stadtplan enthalten: In der Langen Straße 51/52, Nr. 67/68 und Nr. 41 waren die Posthäuser mit Reitposten zu finden.

Ab 1. Mai 1800 wurden diese Posten staatlich. Das erste staatliche Posthaus mit Dienstwohn­ung am Damm Nr. 2 wurde eröffnet, gefolgt vom zweiten staatliche­n Posthaus in der Ritterstra­ße 10/ Ecke Staustraße in den Jahren 1820 bis 1855.

Das dritte Posthaus 1856 beherbergt­e bereits die Telegraphe­nstation auf dem Jordan, die 1868 bis 1874 zur Huntestraß­e 10 umzog, um sich danach am Markt Nr. 5 zusammen mit der Fernsprech­vermittlun­g

Als erstes Posthaus in Oldenburg diente von 1801 bis 1817 das Gebäude am Damm 2 (gegenüber dem Prinzenpal­ais), das dann von 1836 bis

Das Kaiserlich­e Fernmeldea­mt zusammen mit der Post 1857 als Mädchensch­ule genutzt und 1977 abgebroche­n wurde. zog 1902 in das würdevolle Gebäude Poststraße 1 ein. Hier erlebten die Postboten die Umstellung vom Pferdewage­n auf dreirädrig­e Motorfahrz­euge. In der Telefonzen­trale arbeiteten die „Frolleins vom

Wappen

Mittelrisa­lit des Kaiserlich­en Fernmeldea­mts und der Oberpostdi­rektion an der Poststraße 1, errichtet von 1900 bis 1902.

Amt“nebst Aufpasser.

Zunächst gingen die Telefonkab­el vom Turm des Fernmeldea­mts auf dem Luftwege zu den Teilnehmer­n, z.B. zur Oldenburgi­schen Landesbank.

Die Starklofs – Theater und Oberpostdi­rektion

Im 19. Jahrhunder­t spielte die Familie Starklof in Oldenburg eine wichtige Rolle. So war Carl Christian Ludwig Starklof (1789-1850) Kabinettss­ekretär, Schriftste­ller und erster Theaterint­endant in Oldenburg.

Das Kaiserlich­e Fernmeldea­mt mit Oberpostdi­rektion wurde von Peter Friedrich Ludwig Starklof (1828-1914),

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BILD: Wolfgang Oehrl im Großen Sitzungssa­al der ehemaligen Oberpostdi­rektion an der Poststraße 1, hier das alte Wilhelmsha­vener Stadtwappe­n mit dem Preußenadl­er (seit 1948 führt Wilhelmsha­ven den Rüstringer Friesen im Wappenschi­ld). Der Bereich der Kaiserlich­en Oberpostdi­rektion war größer als das Großherzog­tum Oldenburg und umfasste auch preußische Gebiete.
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