Gartendirektor Heinrich Ohrt
Verdienstvoller Oldenburger Hofgärtner und Botaniker
Der spätere „Großherzogliche Gartendirektor“Heinrich Ohrt (nicht: Orth) wurde am 25. November 1831 als Sohn des oldenburgischen Hofgärtners Paul Ohrt in Stendorf bei Eutin geboren. Er entstammt dem Geschlecht Ohrt, das seit dem 15. Jahrhundert in Ostholstein ansässig ist.
Nach dem Besuch des Eutiner Gymnasium „erlernte (er) alsdann die Gärtnerei im botanischen Garten in Kiel und hörte an der dortigen Universität Botanik“, schrieb die Zeitschrift „Die Gartenwelt“vom 27. Oktober 1906 anlässlich seines 50. Dienstjubiläums. Nach seiner Studienzeit arbeitete Heinrich Ohrt in der Gärtnerei von Stelzner und Schmalz in Lübeck und wechselte dann nach Potsdam.
Während seiner Tätigkeit in der Augustinschen Gärtnerei im Wildpark bei Potsdam – dies war die damals berühmte Gärtnerei des Oberlandgerichtsrats Augustin, geleitet
Der Großherzogliche Gartendirektor Heinrich Ohrt (1831-1907).
Titelblatt des Buches „Die Großherzoglichen Gärten und Parkanlagen zu Oldenburg“von Heinrich Ohrt, Oldenburg
von Wilhelm Lauche – erhielt Heinrich Ohrt im Jahre 1854 von Alexander von Humboldt Mammutbaum-Samen zur Aufzucht. Dieser hatte die Samen zuvor selbst von William Lobb, dem botanischen Entdecker des Mammutbaums, erhalten.
Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg lernte Ohrt in Potsdam kennen und berief ihn 1856 zum Nachfolger des Hofgarteninspektors Julius Bosse. In Oldenburg nahm Ohrt nicht nur Flächenerweiterungen des Schlossgartens 1865 und des Eversten Holzes 1874 vor, sondern legte 1876 auch den „Herbartplatz“und 1881/82 den Cäcilienplatz an.
Über den ersten Mammutbaum, den Heinrich Ohrt 1858 als Großherzoglicher Gartendirektor 1890. Die Darstellung des Schlosses schuf der Oldenburger Maler Wilhelm Otto (1868-1942).
im Oldenburger Schlossgarten pflanzte, schrieb er in seinem Buch „Die Großherzoglichen Gärten und Parkanlagen zu Oldenburg“(Oldenburg 1890, S. 48): „Dieser Baum (...) wurde von mir im Jahre 1854 in der damals Augustin’schen Gärtnerei auf der Wildparkstation bei Potsdam aus Samen gezogen, als zweijähriger Pflänzling bei meiner Anstellung im Oldenburg 1856 mit hergebracht und im Frühjahr 1858 in’s Freie gepflanzt.“
Für seine gärtnerischen Leistungen wurde Heinrich Ohrt vielfach geehrt, so mit dem oldenburgischen Hausund Verdienstorden, dem preußischen Kronenorden und dem russischen Stanislaw-Orden. Für die Gartengestaltung der historistischen
o.V.: Personal-Nachrichten – Ohrt, Heinrich,
in: Die Gartenwelt, XI. Jahrgang, No. 41 vom 13. Juli 1907, S. 492 (Todesmeldung).
Heinrich Ohrt: Jörg Witte: Eberhard Pühl:
Ohrt, Heinrich (Kurzbiografie), Typoskript, Archiv der Oldenburgischen Landschaft.
Eberhard Pühl: Otto Ohrt:
Epoche in Oldenburg war er von herausragender Bedeutung. Heinrich Ohrt ist am 5. Juli 1907 im 76. Lebensjahr in Oldenburg verstorben und wurde auf dem Gertrudenkirchhof beerdigt.
Ein jüngerer Verwandter von Heinrich Ohrt war Parkdirektor Carl Ohrt, der den Bremer Bürgerpark von 1884 bis 1908 als Nachfolger von Wilhelm Benque leitete. erscheint monatlich als Beilage in der Gesamtauflage der Nordwest-Zeitung. Sie entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Oldenburgischen Landschaft (Textauswahl: Matthias Struck).