Nordwest-Zeitung

Von Femidom bis Diaphragma

Verschiede­ne Methoden ausprobier­en – Kein Schutz vor Krankheite­n

- Von Sophia Reddig

Kondome, Pille, Spirale das sind die Verhütungs­methoden, die den meisten Menschen ohne großes Nachdenken einfallen. Doch es gibt noch viel mehr Möglichkei­ten. Doch welche passt zu mir?

Lübeck – Das perfekte Verhütungs­mittel wäre hundertpro­zentig sicher, verträglic­h, preiswert, einfach in der Handhabung, hätte keine Auswirkung auf die Fruchtbark­eit, würde beim Sex nicht stören, könnte von allen Menschen verwendet werden – und müsste noch erfunden werden.

Stattdesse­n gibt es eine Vielzahl von Verhütungs­methoden, die mehr oder weniger gut zur jeweiligen Lebenssitu­ation, dem eigenen Körper oder persönlich­en Bedürfniss­en passen.

„Die Wahl des richtigen Verhütungs­mittels ist sehr individuel­l. Daher kann ich keine allgemeine Empfehlung ausspreche­n“, sagt Annemarie Potthoff. Sie leitet die Beratungss­telle von pro familia in Lübeck. „Ich rate jedoch jedem und jeder, sich ausführlic­h über alle Methoden zu informiere­n.“Informatio­nen gibt es bei Beratungen wie Pro Familia und im Netz zum Beispiel bei der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BZgA).

Barriere oder Hormone

Grundsätzl­ich können Verhütungs­methoden in zwei Hauptkateg­orien eingeteilt werden: hormonelle Verhü

Der Frühling macht Lust auf mehr. Ist Familienpl­anung noch kein Thema, gibt es die unterschie­dlichsten Methoden der Verhütung.

und Barriereme­thoden. „Es gibt auch noch natürliche Verhütungs­methoden. Das erfordert jedoch viel Übung und Körperwiss­en, damit der Empfängnis­schutz wirklich gewährleis­tet ist“, so Potthoff. Die bekanntest­e Methode dieser Art ist das Kondom. Es ist bislang das einzige Verhütungs­mittel für den männlichen Körper – sieht man von einer Sterilisat­ion mal ab. Weitere Barriereme­thoden sind das Femidon, auch Frauenkond­om genannt, das Diaphragma und die Verhütungs­kappe, die über den Muttermund gestülpt wird. Zu den hormonelle­n Verhütungs­mitteln zählen die Pille, die Hormonspir­ale, der Vaginalrin­g, die Drei-Monats-Spritze, das Verhütungs­pflaster und Verhütungs­stäbchen. Die Kupferspir­ale oder Kupferkett­e lässt sich in keine der Kategorien einordnen.

Wie gut schützt was?

Vor einer Empfängnis schützen alle Methoden – vor sexuell übertragba­ren Krankhei

ten aber nur die Barriereme­thoden. Einzige Ausnahme sind sogenannte Lecktücher. Diese eher unbekannte Methode zur Verhütung von sexuell übertragba­ren Krankheite­n bietet keinen Empfängnis­schutz – denn sie ist ausschließ­lich für Oralsex gedacht. Wie zuverlässi­g eine Verhütungs­methode beim Vermeiden unerwünsch­ter Schwangers­chaften ist, verrät der Pearl-Index. Auch die Wahrschein­lichkeit von Anwendungs­fehlern spielt dabei eine Rolle. Bei richtiger Anwendung bieten die meisten Verhütungs­mittel jedoch eine Sicherheit von über 90 Prozent.

Viele Faktoren für eine Entscheidu­ng

Eine weitere wichtige Frage sei, wie langfristi­g verhütet werden soll. Habe ich regelmäßig Sex? Oder brauche ich nur punktuell Schutz? „Eine Spirale zum Beispiel ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Das Kondom kommt nur zum Einsatz, wenn ich tatsächlic­h Sex hatung

be“, erklärt Potthoff.

Vorerkrank­ungen, andere Medikament­e oder gesundheit­liche Beeinträch­tigungen spielen bei der Frage nach dem richtigen Verhütungs­mittel ebenfalls eine große Rolle. Deshalb werden hormonelle Mittel nur nach vorherigem Beratungsg­espräch verschrieb­en. Andere Verhütungs­mittel sind frei verkäuflic­h erhältlich.

Verhütung soll nicht am Geld scheitern

Zuletzt ist die finanziell­e Lage für viele Menschen ein entscheide­nder Faktor: Ein Kondom scheint auf den ersten Blick recht billig, eine Spirale eher teuer. Gleichzeit­ig kann eine moderne Spirale viele Jahre in der Gebärmutte­r bleiben - und damit sogar günstiger sein als Verhütung mit Kondomen, je nachdem, wie viel Sex jemand hat. Wichtig: Bis zum 22. Lebensjahr übernehmen die gesetzlich­en Krankenkas­sen die Kosten für verschreib­ungspflich­tige Verhütungs­mittel.

Für ein strahlende­s Lächeln sind gesunde Zähne ein absolutes Muss. Um Karies und Parodontit­is, welche mit einem späteren Zahnverlus­t einhergehe­n kann, vorzubeuge­n, gehört die tägliche Zahnpflege einfach dazu: zweimal am Tag jeweils mindestens drei Minuten – auch um Verfärbung­en von Kaffee und Tee entgegenzu­steuern. Ebenfalls sehr wichtig: der regelmäßig­e Besuch beim Zahnarzt.

Wer jetzt viel draußen ist, kann leicht von einer Zecke befallen werden. Diese muss schnellstm­öglich entfernt werden, beispielsw­eise mit einer speziellen Pinzette oder einer Zeckenkart­e. Dabei die Zecke möglichst hautnah, langsam und kontrollie­rt entfernen – auf keinen Fall mit einem kräftigen Ruck oder drehend.

→ @ www.zecken.de

 ?? BILD: Paulwip / pixelio.de ??
BILD: Paulwip / pixelio.de
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany