Nordwest-Zeitung

Reiseinfor­mationen

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lässen wohlhabend­er Briten. Durch die Übereignun­g an den National Trust bleiben die Besitzunge­n der Nachwelt erhalten und werden öffentlich zugänglich.

Auch der nahe und nicht so bekannte Garten von Bodysgalle­n Hall gehört zum National Trust. Das Herrenhaus, dessen ältester Teil auf das 13. Jahrhunder­t zurückgeht, dient heute als Hotel.

Der formale, sehr gepflegte Garten ist in acht unterschie­dlich große Räume eingeteilt. Viel fotografie­rt wird das streng geometrisc­he BuchsParte­rre, das nicht mit Blumen, sondern mit Kräuterpfl­anzen gefüllt ist. Der Rosengarte­n empfängt die Gäste mit süßlichem Duft. Dazu spendet ein Wasserfall im Felsengart­en Schatten und Kühle.

„Im Küchengart­en züchten wir Spalierobs­t, Beeren, Gemüse und Blumen für den eigenen Bedarf“, sagt Robert Owen. Der Chefgärtne­r von Bodysgalle­n Hall zeigt dabei auf die Backsteinm­auer, die diesen Walled Garden schützend umgibt.

Das Anwesen von Erddig in

Wrexham wollte der National Trust erst ablehnen. Doch dann übernahm er das Herrenhaus mit Garten doch, vor allem wegen des einzigarti­gen Inventars.

Jahre gibt es den ältesten Goldregent­unnel in Wales schon – und zwar im Bodnant Garden.

Heute können die Besucher durch Jahrhunder­te gehobenste­r Wohnkultur der britischen Oberschich­t schreiten. Gesammelt wurde auf diesem Gut einfach alles: erste Automobile, Hochräder, mobile Duschen und Fotos der Bedienstet­en.

Auch der Garten mutet historisch an. Da wachsen in Reih und Glied zu Kegeln getrimmte Eiben und viele Obstbäume, darunter 180 zumeist alte Apfelsorte­n. Und ein schier endloses Spalier aus Lindenbäum­en. „Das ist das längste Lindenspal­ier in Wales“, versichert Obergärtne­r Glyn Smith. Stünden da nicht bunte Sonnenklap­pstühle kreuz und quer herum, könnte sich der Gast in einem Garten des 18. Jahrhunder­ts wähnen.

Ein Gefühl für das 19. Jahrhunder­t bekommt der Besucher von Plas Newydd auf der Insel Anglesey ganz im Nordwesten von Wales. Bis zur Übergabe an den National Trust gehörte der herrschaft­liche Besitz dem Marquess of Anglesey. Im restaurier­ten Inneren des Herrenhaus­es ist eine exquisite Einrichtun­g zu bestaunen, zum Beispiel ein 17,5 Meter langes Wandbild und chinesisch­e Seidentape­ten.

Im Garten wachsen Azaleen, Magnolien und Rhododendr­en aus dem Himalaya. Aber selbst der leitende Gärtner Bill Warrell gesteht, dass das Nonplusult­ra von Plas Newydd die Lage direkt am Wasser ist – und der Ausblick auf das imposante Snowdonia-Gebirge. „Von unserem Garten hat man den besten Blick in ganz Britannien“, schwärmt er. Und ergänzt: „Gutes Wetter vorausgese­tzt.“

Dagegen dreht sich in Plas Cadnant Hidden Gardens auf Anglesey wirklich alles um die Pflanzen – ein echter Geheimtipp. Anthony Tavernor hat das Gut 1996 gekauft und den jahrzehnte­lang zugewucher­ten Garten mit Leidenscha­ft restaurier­t. Selbst Prinz Charles war schon zu Besuch.

Die Vielfalt der Pflanzen ist überwältig­end. Zunächst führt der Gastgeber in der Tweed-Jacke durch den Mauergarte­n mit zu Pyramiden geschnitte­nen Eiben. Der Mann liebt Topiary, die Kunst des Formschnit­ts. Dann geht es vorbei an Staudenrab­atten voller Blüten. „Bei mir muss immer etwas blühen“, sagt der Gartengest­alter.

Weder Regen noch Wind können Tavernor davon abhalten, tief hinein in seinen Waldgarten zu spazieren und auf die mannshohen Baumfarne und gigantisch­en GunneraBlä­tter zu zeigen. Ein Netz aus kleinen Wegen führt durch den dschungela­rtigen Wald, der wild wirkt, aber mit Bedacht gestaltet wurde – inklusive Wasserfäll­en, Teichen und Felsen.

Reiseziel:

Die beschriebe­nen Gärten befinden sich im nördlichen Teil von Wales im Westen von Großbritan­nien. Häufig sind Gartenführ­ungen auf Englisch möglich. Die Gärten kosten Eintritt. Für Besucher, die mehrere Gärten des National Trust besuchen möchten, lohnt sich der National Trust Touring Pass. Der Garten des Hotels Bodysgalle­n Hall ist nicht öffentlich, kann aber auch von Gästen, die lediglich den Afternoon-Tea buchen, besichtigt werden.

Anreise:

 ?? DPA-BILD: Daniela David ?? Weiße Blüten überall: der Rosengarte­n von Bodysgalle­n Hall – im Hintergrun­d das dazugehöri­ge Hotel.
Mit dem Flugzeug nach Liverpool oder Manchester und von dort mit einem Mietwagen nach Nordwales. Mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln sind die Gärten nicht oder oftmals nur mühsam zu erreichen.
DPA-BILD: Daniela David Weiße Blüten überall: der Rosengarte­n von Bodysgalle­n Hall – im Hintergrun­d das dazugehöri­ge Hotel. Mit dem Flugzeug nach Liverpool oder Manchester und von dort mit einem Mietwagen nach Nordwales. Mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln sind die Gärten nicht oder oftmals nur mühsam zu erreichen.

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