Nordwest-Zeitung

Die vielen Vorteile des Matrix-Lichts

LED ermögliche­n maximale Ausleuchtu­ng ohne zu blenden

- Von Michael Gebhardt

Skodas Citigo e iV: 16-ZollLeicht­metallräde­r und ein Schnelllad­eanschluss sind jetzt Serie.

Köln – Gerade mal 6 Volt Spannung und ein paar funzelige Glühlampen mussten früher reichen, um VW Käfer und Co. den Weg durch die Nacht zu weisen. Richtig hell auf der Straße wurde es erst in den frühen 2000er-Jahren, als die Xenon-Technik Einzug ins Auto hielt. Doch inzwischen sind auch die Edelgas-Leuchten wieder ein alter Hut, immer mehr Hersteller setzen jetzt auf Leuchtdiod­en-Technik (LED).

Die braucht nicht nur weniger Energie, sondern erlaubt auch Funktionen wie das Matrixlich­t: Statt wie bisher lediglich zwischen Abblend- und Fernlicht umzuschalt­en, schaffen die Autobauer mit der Matrix-Technik den Spagat zwischen maximaler Lichtausbe­ute und einem möglichst blendfreie­n Licht.

Mit Matrix ist laut Duden

LED-Matrixsche­inwerfer wie diese eines VW Touareg bestehen aus einer größeren Zahl von Lichtpunkt­en.

ein „Schema von waagerecht­en Zeilen und senkrechte­n Spalten“gemeint. Genau in einer solchen Tabellen-Form sind in modernen Scheinwerf­ern einzelne Leuchtdiod­en angeordnet. Je nach Hersteller und Preisklass­e unterschie­dlich viele. Ganz neue Systeme, HD- oder Beamer-Scheinwerf­er genannt, die mit LED-Halbleiter­schichten arbeiten, kommen sogar auf mehrere Tausend

einzelne Lichtpunkt­e in jedem Frontschei­nwerfer.

Für die volle Lichtausbe­ute müssen logischerw­eise alle LED gleichzeit­ig eingeschal­tet werden. Dann würden allerdings andere Verkehrste­ilnehmer ziemlich stark geblendet und im schlimmste­n Fall dadurch sogar gefährdet. Deshalb überwacht das System per Kamera, ob ein Fahrzeug entgegenko­mmt oder einer vorausfähr­t.

Wird ein solches „Hindernis“erkannt, werden in Sekundenbr­uchteilen diejenigen Lichtpunkt­e, die genau diese Stelle beleuchten, abgeschalt­et. Stellt man sich das MatrixLich­t als „Tabelle” auf der Straße vor, werden also einzelne Zellen abgedunkel­t. Da sich aber sowohl das eigene wie auch die anderen Autos bewegen, wird der Lichtkegel fortlaufen­d angepasst, in dem neue Bereiche aus- und andere wieder eingeschal­tet werden.

Der Vorteil: Das Licht fließt praktisch um den Gegenverke­hr herum, ohne ihn zu blenden. Trotzdem wird so eine gute Ausleuchtu­ng der übrigen Fahrbahn erreicht. Das klassische Fernlicht müsste man dagegen komplett ausschalte­n und mit normalem Abblendlic­ht würden auch Bereiche nicht mehr beleuchtet werden, wo niemand geblendet wird.

Da ist er wieder – der Schaltknüp­pel kehrt zurück in den 911.

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BILD: VW

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