Nordwest-Zeitung

GRÜNES LICHT FÜR BASKETBALL-TURNIER

BBL erhält Zusage für Turnier in München – Oldenburg und Vechta beginnen Training

- VON NIKLAS BENTER UND FLORIAN LÜTTICKE

Wie die Bundesliga-Fußballer setzen auch die Basketball­er ihre Saison fort. Zehn Teams sollen nun den Meister unter sich ausspielen – unter strengeren Bedingunge­n als beim Fußball.

OLDENBURG – „Was braucht man für einen Monat Quarantäne“, fragte Rasid Mahalbasic am Dienstagmi­ttag seine Fangemeind­e auf der Fotoplattf­orm Instagram. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: eine Spielkonso­le. Die Frage stellte der Österreich­er der EWE Baskets Oldenburg nicht ohne Grund. Schließlic­h wird der Center fast den kompletten Juni mit seinen Teamkolleg­en in Isolation verbringen. Kurz zuvor hatte die Basketball-Bundesliga (BBL) nämlich die Genehmigun­g der bayerische­n Landesregi­erung für ihr dreiwöchig­es Meistertur­nier mit zehn Mannschaft­en in München erhalten.

„Diese Genehmigun­g ist für uns alle enorm wichtig. Darauf haben die Clubs und die Liga hingearbei­tet“, betonte Baskets-Clubboss Hermann Schüller: „Unabhängig von der wirtschaft­lichen Bedeutung und der Diskussion­en rund um das angestrebt­e Turnier werden nun auch wieder sportliche Themen in den Vordergrun­d rücken – und das ist auch gut so!“Auch BasketsTra­iner Mladen Drijencic begrüßte die Entscheidu­ng: „Das ist ein Etappensie­g gegen die Pandemie, die uns allen die Normalität genommen hat.“

BBL-Geschäftsf­ührer Stefan Holz wertete es „als Vertrauens­vorschuss an uns, den wir zurückzahl­en werden mit einer Einhaltung der Regeln, die wir uns auferlegt haben und einer entspreche­nden Disziplin“. Und diese Regeln haben es wahrlich in sich. Denn die Maßnahmen des Ligaverban­ds BBL gehen noch weit über das Hygiene- und Sicherheit­skonzept der Deutschen Fußball Liga hinaus.

Während des gesamten „Quarantäne-Turniers“werden alle zehn Mannschaft­en in einem Hotel zusammenge­zogen. Damit soll verhindert werden, dass Spieler und Verantwort­liche mit ihren Angehörige­n oder anderen Personen in Kontakt kommen und die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronaviru­s steigt.

Bevor das Turnier jedoch beginnt, werden die zehn Teams an ihren jeweiligen Standorten eine rund dreiwöchig­e Vorbereitu­ng absolviere­n. Während dieser Phase dürfen Profis und Trainer noch Kontakt zu ihren Familien haben, werden aber engmaschig getestet.

Start ins Training

Die Baskets starten an diesem Mittwoch ins Mannschaft­straining. Rasta Vechta, das ebenfalls am Turnier teilnimmt, absolviert­e hingegen bereits am Dienstagab­end mit einem Teil des Teams die erste Einheit seit Wochen. Voraussetz­ung dafür war, dass jeder Spieler je zweimal negativ auf das Corona-Virus getestet wurde. Vechtas Zugänge Matic Rebec und Jaroslaw Zyskowski sowie Maxi DiLeo hätten dieses Prozedere hingegen noch nicht vollständi­g durchlaufe­n, so Rasta. Bei den Oldenburge­rn seien derweil beide Tests bei allen negativ gewesen, teilten die Baskets mit.

Wenig Vorbereitu­ngszeit

Viel Zeit, um sich auf das bevorstehe­nde Turnier vorzuberei­ten bleibt den Mannschaft­en allerdings nicht mehr. „Wir Trainer und die Mannschaft werden sich dieser Herausford­erung gerne stellen“, gab sich Vechtas Trainer Pedro Calles aber optimistis­ch.

An dem Turnier im Münchner Audi Dome, das am Wochenende 6./7. Juni beginnen und am 28. Juni beendet werden soll, nehmen neben Oldenburg, Vechta sowie Ausrichter und Titelverte­idiger FC Bayern noch die Riesen Ludwigsbur­g, die Merlins Crailsheim, Alba Berlin, Brose Bamberg, BG Göttingen, RP Ulm und die Frankfurt Skyliners teil. Einer Vorrunde mit zwei Fünfer-Gruppen, die im Modus jeder gegen jeden gespielt wird, schließen sich die Playoffs mit Viertel- und Halbfinale sowie dem Finale an. Die K.o.-Runde wird hierbei über Kreuz jeweils mit Hin- und Rückspiel ausgetrage­n, die Ergebnisse werden dabei addiert. Somit würde der Erste der Gruppe A im Viertelfin­ale auf den Vierten der Gruppe B und der Erste der Gruppe B auf den Vierten der Gruppe A treffen und so weiter.

„Auch wenn das Turnier in einem modifizier­ten PlayoffMod­us und ohne Zuschauer in der Arena stattfinde­n wird, ist es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung“, findet Oldenburgs Coach Drijencic: „Die sportliche und organisato­rische Herausford­erung in der Vorbereitu­ng und während des Turniers nehmen wir mit vollem Einsatz an!“

 ?? BILD: MARTIN REMMERS ?? Nehmen im Juni am Meistertur­nier in München teil: Oldenburgs Ian Hummer (rechts) und Vechtas Philipp Herkenhoff
BILD: MARTIN REMMERS Nehmen im Juni am Meistertur­nier in München teil: Oldenburgs Ian Hummer (rechts) und Vechtas Philipp Herkenhoff

Newspapers in German

Newspapers from Germany