GRÜNES LICHT FÜR BASKETBALL-TURNIER
BBL erhält Zusage für Turnier in München – Oldenburg und Vechta beginnen Training
Wie die Bundesliga-Fußballer setzen auch die Basketballer ihre Saison fort. Zehn Teams sollen nun den Meister unter sich ausspielen – unter strengeren Bedingungen als beim Fußball.
OLDENBURG – „Was braucht man für einen Monat Quarantäne“, fragte Rasid Mahalbasic am Dienstagmittag seine Fangemeinde auf der Fotoplattform Instagram. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: eine Spielkonsole. Die Frage stellte der Österreicher der EWE Baskets Oldenburg nicht ohne Grund. Schließlich wird der Center fast den kompletten Juni mit seinen Teamkollegen in Isolation verbringen. Kurz zuvor hatte die Basketball-Bundesliga (BBL) nämlich die Genehmigung der bayerischen Landesregierung für ihr dreiwöchiges Meisterturnier mit zehn Mannschaften in München erhalten.
„Diese Genehmigung ist für uns alle enorm wichtig. Darauf haben die Clubs und die Liga hingearbeitet“, betonte Baskets-Clubboss Hermann Schüller: „Unabhängig von der wirtschaftlichen Bedeutung und der Diskussionen rund um das angestrebte Turnier werden nun auch wieder sportliche Themen in den Vordergrund rücken – und das ist auch gut so!“Auch BasketsTrainer Mladen Drijencic begrüßte die Entscheidung: „Das ist ein Etappensieg gegen die Pandemie, die uns allen die Normalität genommen hat.“
BBL-Geschäftsführer Stefan Holz wertete es „als Vertrauensvorschuss an uns, den wir zurückzahlen werden mit einer Einhaltung der Regeln, die wir uns auferlegt haben und einer entsprechenden Disziplin“. Und diese Regeln haben es wahrlich in sich. Denn die Maßnahmen des Ligaverbands BBL gehen noch weit über das Hygiene- und Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga hinaus.
Während des gesamten „Quarantäne-Turniers“werden alle zehn Mannschaften in einem Hotel zusammengezogen. Damit soll verhindert werden, dass Spieler und Verantwortliche mit ihren Angehörigen oder anderen Personen in Kontakt kommen und die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus steigt.
Bevor das Turnier jedoch beginnt, werden die zehn Teams an ihren jeweiligen Standorten eine rund dreiwöchige Vorbereitung absolvieren. Während dieser Phase dürfen Profis und Trainer noch Kontakt zu ihren Familien haben, werden aber engmaschig getestet.
Start ins Training
Die Baskets starten an diesem Mittwoch ins Mannschaftstraining. Rasta Vechta, das ebenfalls am Turnier teilnimmt, absolvierte hingegen bereits am Dienstagabend mit einem Teil des Teams die erste Einheit seit Wochen. Voraussetzung dafür war, dass jeder Spieler je zweimal negativ auf das Corona-Virus getestet wurde. Vechtas Zugänge Matic Rebec und Jaroslaw Zyskowski sowie Maxi DiLeo hätten dieses Prozedere hingegen noch nicht vollständig durchlaufen, so Rasta. Bei den Oldenburgern seien derweil beide Tests bei allen negativ gewesen, teilten die Baskets mit.
Wenig Vorbereitungszeit
Viel Zeit, um sich auf das bevorstehende Turnier vorzubereiten bleibt den Mannschaften allerdings nicht mehr. „Wir Trainer und die Mannschaft werden sich dieser Herausforderung gerne stellen“, gab sich Vechtas Trainer Pedro Calles aber optimistisch.
An dem Turnier im Münchner Audi Dome, das am Wochenende 6./7. Juni beginnen und am 28. Juni beendet werden soll, nehmen neben Oldenburg, Vechta sowie Ausrichter und Titelverteidiger FC Bayern noch die Riesen Ludwigsburg, die Merlins Crailsheim, Alba Berlin, Brose Bamberg, BG Göttingen, RP Ulm und die Frankfurt Skyliners teil. Einer Vorrunde mit zwei Fünfer-Gruppen, die im Modus jeder gegen jeden gespielt wird, schließen sich die Playoffs mit Viertel- und Halbfinale sowie dem Finale an. Die K.o.-Runde wird hierbei über Kreuz jeweils mit Hin- und Rückspiel ausgetragen, die Ergebnisse werden dabei addiert. Somit würde der Erste der Gruppe A im Viertelfinale auf den Vierten der Gruppe B und der Erste der Gruppe B auf den Vierten der Gruppe A treffen und so weiter.
„Auch wenn das Turnier in einem modifizierten PlayoffModus und ohne Zuschauer in der Arena stattfinden wird, ist es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung“, findet Oldenburgs Coach Drijencic: „Die sportliche und organisatorische Herausforderung in der Vorbereitung und während des Turniers nehmen wir mit vollem Einsatz an!“