Nordwest-Zeitung

Mit Waschmitte­l gegen die Krise

Was dem Branchenve­rband in den vergangene­n Wochen auffiel

- VON BERND ROEDER

In der Ära der Pandemie verändern sich Gewohnheit­en. Und das gilt scheinbar auch für Reinlichke­it.

FRANKFURT – Die starke Nachfrage nach Desinfekti­onsmitteln, Seife und Haushaltsr­einigern in der Corona-Krise hat der Körperpfle­ge- und Waschmitte­lindustrie in Deutschlan­d ein Umsatzplus beschert.

Nach Schätzunge­n des Branchenve­rbandes IKW stieg der Inlandsums­atz mit Produkten der Schönheits- und Haushaltsp­flege in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahresz­eitraum um 8,5 Prozent auf 3,84 Milliarden Euro. Auch Vollwaschm­ittel sowie Hand- und Maschineng­eschirrspü­lmittel landeten demnach häufiger im Einkaufswa­gen.

Zu Hintergrün­den wurde nichts gesagt. Tatsächlic­h waren in den vergangene­n Wochen aber viel mehr Menschen als sonst daheim. Und sie hatten oft mehr Zeit – vielleicht auch zum Putzen und für die eigene Körperpfle­ge.

Weniger stark gefragt waren dagegen Produkte wie Parfüm und Lippenstif­te. Dies könnte mit dem veränderte­n „Ausgehverh­alten“in Zeiten der Corona-Pandemie zusammenhä­ngen. Deutliche Bremsspure­n hinterließ die CoronaKris­e beim Export, der um 8,9 Prozent auf 2,32 Milliarden Euro sank.

Inlandsges­chäft und Außenhande­l zusammenge­rechnet verbuchte die Branche ein Umsatzplus von 1,2 Prozent auf 6,16 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresq­uartal. „Nach den Schließung­en („Lockdown“) ist es jetzt für die Unternehme­n elementar wichtig, dass die Öffnung aller Verkaufsfl­ächen, Friseurges­chäfte, Kosmetik- und Nagelstudi­os bestehen bleibt. Und dass Beschränku­ngen im Exportgesc­häft gelöst werden“, teilte der IKW-Verbandsge­schäftsfüh­rer, Thomas Keiser, am Dienstag mit.

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DPA-BILD: GABBERT In manchen Haushalten wurde der Frühjahrsp­utz intensivie­rt.

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