Restaurant „Rondell“nach Brand schwer beschädigt
Obergeschoss am Himmelfahrtstag komplett ausgebrannt – Als „Stautor Café“Teil der Stadtgeschichte
Das Obergeschoss des mexikanischen Restaurants „Rondell“im Oldenburger Stautorkreisel ist am Donnerstag in
Flammen aufgegangen. Den Rest des Gebäudes konnte die Feuerwehr retten. Die Brandursache ist noch unklar, ausgebrochen war das Feuer am Vormittag gegen 9.30 Uhr.
Das „Rondell“eröffnete 1949 als Café. Jetzt ist es mindestens teilweise ruiniert.
OLDENBURG – Punkt 9.30 Uhr ging am Donnerstagmorgen auf der Wache 1 der Alarm ein: „Das ,Rondell’ brennt!“Einsatzleiterin Mariella Canella sagt: „Beim Eintreffen schlugen die Flammen aus dem im oberen Stockwerk.“
Bis um 11 Uhr waren 50 Feuerwehrleute, die mit zehn Fahrzeugen der Wachen 1 und 2 und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte mit dem heftigen Brand beschäftigt. Mariella Canella: „Der Brandherd lag im Bereich einer Sitzgruppe im Obergeschoss. Durch den hohen Anteil an Kunststoff in der Möblierung entstanden neben dem Feuer ein dicker, schwarzer Rauch und eine extreme Hitze.“Das Obergeschoss sei dadurch komplett unbrauchbar geworden. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Das Erdgeschoss, in dem sich auch die Küche befindet, blieb verschont, auch ein Löschwasserschaden ist dort eher nicht zu beklagen. Lediglich die gläserne Eingangstür musste gewaltsam geöffnet werden.
Das Restaurant, das von Maribel und Metin Tekce betrieben wird, hatte am Vatertag nach Angaben von Metin Tekce, der hinzugekommen war, keine Öffnung geplant, so die Feuerwehr. Über die Brandursache gibt es noch keine Erkenntnisse. Ein technischer Defekt sei möglich, da sich im Bereich der Sitzgruppen Stromkabel und Lampen befänden, sagte Mariella Canella. Auch für die Polizei sind Brandursache und Schadenshöhe noch unklar. Ob möglicherweise zuvor ein Einbruch vorlag, konnte die Polizei am Donnerstag nicht bestätigen. Es wird aber weiter ermittelt.
Der Pavillon auf der vom Stautorkreisel umschlossenen
Verkehrsinsel gehört fest zum Stadtbild. Sein Bild hat sich seit 1949 kaum verändert.
Als Ende der 40er Jahre die Idee entstand, an dem jetzigen Standort ein Café zu errichten, floss direkt am Bauplatz noch die Alte Hunte entlang. Der Oldenburger Yachtclub hatte dort seinen Anleger. „Auch die Pavillon-Investoren Hella und Walter Ehrenreich machten dort ihr Boot fest“, schreiben Lore und Peter Bachmann auf Alt-Oldenburg. „Schade, dass dort kein Lokal ist“, war damals die einhellige Meinung. Das war Mitte 1948. Gemeinsam mit dem Architekten Karl Jos. Pfeiffer setzten die Ideengeber die Pläne zeichnerisch um. Ein Bunker bildete das Fundament. Bereits am 9. April 1949 eröffnete das Cafè. Durch seine exponierte Lage, direkt am Wasser mit Blick auf den Stau, erfreute es sich großer Beliebtheit. 1954 verkauften die Ehrenreichs das Cafè an die Stadt. Anschließend pachtete die Familie Stuckenberg das Haus eröffnete ein Eiscafè, das erste in Oldenburg, sehr beliebt und damals noch mit schönem Garten.
Durch den Umbau des Stautorplatzes in den 60ern befand sich das Cafè plötzlich mitten auf einer Verkehrsinsel. Es wechselte seitdem mehrfach die Betreiber.