So reicht es nicht
Wer wollte das nicht? Nachhaltig produzierte, gesunde und trotzdem erschwingliche Lebensmittel aus unberührter Natur, in der Schmetterlinge keine Seltenheit und Singvögel noch zu Hause sind.
Die beiden Strategien der EU-Kommission zum Erhalt der Artenvielfalt und zu einer neuen Form der Nahrungsmittel-Herstellung zeigen auf, wo die Gemeinschaft hin will. Ob sie dort im Jahr 2030 ankommt, darf bezweifelt werden.
Noch lähmt die CoronaPandemie weite Teile unserer Wirtschaft, die nach dieser Krise überhaupt erst wieder Fuß fassen muss. Der Green Deal, zu dessen Bestandteil die beiden Vorlagen vom Mittwoch gehören, ist zwar als Blaupause für den Wiederaufbau von Unternehmen und Lieferketten gedacht. Doch wer diesen Anspruch erhebt, muss mehr tun, als sich ein paar Ansatzpunkte herauszupicken.
So reicht es nicht, vor allem den Landwirten und Lebensmittel-Herstellern sagen zu wollen, wie sie künftig ihre Felder bestellen und ihr Vieh halten müssen. Um eine wirkliche Agrarwende zu erreichen, muss die ganze Produktionskette ins Visier genommen werden – bis hin zum Einkaufs- und Angebotsverhalten der großen Konzerne. Hinzu kommt, dass das Kapitel über die Sicherung der Einkommen für die ohnehin bedrohten bäuerlichen Familienbetriebe wenig ambitioniert ausgefallen ist. Auch da sollte noch nachgearbeitet werden, ehe aus den Strategien ein Konzept wird.
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