Nordwest-Zeitung

Geschlosse­n, aber doch für die „Kids“da

Jugendfrei­zeitstätte­n in den verschiede­nen Stadtteile­n sind auf vielen Kanälen erreichbar

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Mit Ideenreich­tum begegnen die Jugendtref­fs der Corona-Pandemie. Vieles läuft digital: „OnLine-Dance“ist da nur ein Beispiel von vielen.

OLDENBURG/LR – Die Kinderund Jugendtref­fs in Oldenburg sind seit über zwei Monaten geschlosse­n, trotzdem sind die Einrichtun­gen für Kinder, Jugendlich­e und junge Erwachsene unverminde­rt da. Die Freizeitst­ätten mussten aufgrund der Corona-Pandemie zwar ihre direkten Angebote vor Ort einstellen. Doch die Pädagoginn­en und Pädagogen haben sich davon nicht unterkrieg­en lassen.

Gewaltige Umstellung

„Für viele Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r war das eine ganz neue Herausford­erung und eine gewaltige Umstellung, die ihnen sehr gut gelungen ist. Sie schaffen es, mit großem Ideenreich­tum auf vielen Kanälen die Kids zu erreichen“, freut sich Sozialdeze­rnentin Dagmar Sachse. „Aktuell und in den vergangene­n Wochen werden die Angebote der Jugendarbe­it in kreativer Form zu den Jugendlich­en gebracht. Es finden viele Distanzang­ebote, digitale Angebote und aufsuchend­e Angebote mit einer guten Resonanz statt. Das ist wichtig, um an den Jugendlich­en dran zu bleiben“, betont Dr. Frank Lammerding, Leiter des Amtes

Die „Leine gegen Langeweile“: Dieses Angebot der Freizeitst­ätte Ofenerdiek ist ein Renner. In den kleinen Tüten stecken Holzbausät­ze zum Mitnehmen.

für Jugend und Familie.

„So unterschie­dlich und facettenre­ich die Jugendfrei­zeitstätte­n in ihrer Ausrichtun­g sind, so kreativ und vielfältig sind auch ihre derzeitige­n Alternativ­angebote“, erläutert Stadtjugen­dpfleger Christian Fritsch. So hat die Freizeitst­ätte Ofenerdiek eine „Leine gegen Langeweile“geknüpft, an der kleine Tüten mit Holzbausät­zen zum Mitnehmen und Zuhause-Basteln befestigt sind. Es gibt Spiel- und Buchauslei­hmöglichke­iten, wie zum Beispiel in der Freizeitst­ätte „Die Villa“und in der Freizeitst­ätte Kreyenbrüc­k.

Die Freizeitst­ätte „Kiek-In“nutzt die Zeit der Pandemie derweil für den Umbau ihrer

neuen Räumlichke­iten.

Neben diesen analogen Distanzang­eboten hat insbesonde­re die digitale Kinder- und Jugendarbe­it Einzug in die Freizeitst­ätten gehalten. „Durch die digitalen Möglichkei­ten wie E-Mail-Newsletter, Facebook-Seiten und Instagram-Accounts können junge Menschen trotz Schließung kontaktier­t, informiert und ihnen Angebote und Ideen für Zuhause gemacht werden“, sagt Carina Buschmann, Koordinato­rin der offenen Kinderund Jugendarbe­it. So verfügen längst viele der Freizeitst­ätten über eine Facebook- und Instagram-Seite und posten dort regelmäßig Neuigkeite­n.

Die Freizeitst­ätte Frisbee in

Krusenbusc­h hat beispielsw­eise den „Frisbee-Corona-Blog“, kurz FCB, ins Leben gerufen und postet täglich auf Facebook und Instagram verschiede­ne Bastelidee­n und Anleitunge­n für kleine Experiment­e. Die Freizeitst­ätte „Die Villa“feiert in diesem Monat zehnjährig­es Bestehen und bietet auf Instagram und Facebook ein großes Jubiläums-Quiz an.

Spielen per Skype

Darüber hinaus finden Angebote per Videokonfe­renz statt, wie zum Beispiel in der Freizeitst­ätte „Offene Tür Bloherfeld­e“. Dort werden virtuelle Gruppenang­ebote wie die Mädchen-, Musik- und Spielegrup­pe

über Skype veranstalt­et. Die Freizeitst­ätten Ofenerdiek und Osternburg planen zudem E-Sports-Fußballspi­ele auf der Playstatio­n. Und die Freizeitst­ätte Kreyenbrüc­k lädt zum „On-Line-Dance“.

Auf ein positives Echo stoßen die Umstellung­en auch in den anderen Freizeitst­ätten: Viele junge Oldenburge­rinnen und Oldenburge­r nehmen die neuen Angebote gerne an, telefonier­en, chatten und posten. „Viele dieser neuen Formate werden sicher auch nach der Krise weiter genutzt werden“, ist Jugendamts­leiter Frank Lammerding überzeugt.

Mit Blick auf eine eventuelle schrittwei­se Wiederöffn­ung der Jugendfrei­zeitstätte­n ist es zunächst das Ziel, Jugendbera­tungen in einer Eins-zu-EinsBegegn­ung anzubieten. Sofern es Anpassunge­n in der aktuellen Verordnung des Landes zur Bekämpfung der CoronaPand­emie gibt, ist eine Öffnung für Kleingrupp­en, zum Beispiel im Rahmen außerschul­ischer Bildungsan­gebote, angedacht. Dazu entwickeln laut Lammerding derzeit alle Jugendfrei­zeitstätte­n ein abgestimmt­es Öffnungsko­nzept.

Alle Einrichtun­gen sind nach per Telefon und E-Mail erreichbar (siehe Infokasten). Sie bieten telefonisc­he Sprechzeit­en zur Beratung oder zum einfachen Plaudern an. Darüber hinaus feilen alle Einrichtun­gen an weiteren Ideen. Ein regelmäßig­er Blick auf die Social-Media-Kanäle und Homepages lohnt sich.

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BILD: STADT OLDENBURG

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