Nordwest-Zeitung

Viele Spender helfen im Stillen

Projekt mit Caritas und Diakonie überschrei­tet 120 000-Euro-Grenze

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

Der aktuelle Kontostand beträgt jetzt 121 544,06 Euro. Berater schauen sich jeden Einzelfall an und prüfen, welche Hilfe am besten angebracht ist.

OLDENBURGE­R LAND – Drei starke Partner haben sich da zusammenge­funden: der katholisch­e Landescari­tasverband im Oldenburge­r Land, das evangelisc­he Diakonisch­e Werk Oldenburg sowie die Leserinnen und Leser der Nordwest-Zeitung.

Seit vielen Jahren hat es immer wieder gemeinsame Projekte im Rahmen der NWZ-Weihnachts­aktion gegeben, etliche Hunderttau­send Euro sind durch gemeinsame Anstrengun­gen bei bedürftige­n Menschen im Oldenburge­r Land gelandet – und jetzt geht es darum, Menschen zu helfen, die durch die Corona-Krise in wirtschaft­liche Not geraten sind.

Der aktuelle Kontostand beträgt jetzt 121 544,06 Euro. Viele Helfer wollen im Stillen helfen. Wer seine Anschrift mitteilt, kann aber auch eine steuerlich wirksame Spendenqui­ttung erhalten.

Während die NWZ unter dem Motto „Stark für Menschen in Not“dafür sorgt, dass das wichtige Anliegen in der Öffentlich­keit bekannt wird, sind die Familienbe­rater von Diakonie und Caritas diejenigen, die den direkten Kontakt mit den Menschen pflegen, die jetzt auf solidarisc­he Unterstütz­ung angewiesen sind. Sie schauen sich jeden Einzelfall an und prüfen, welche Hilfe am besten angebracht ist.

Zu ihnen gehört auch Anna Pfeiffer. Sie ist Geschäftsf­ührerin der Caritas in Oldenburg und kennt die Lage vor Ort sehr genau: „Bereits jetzt merken wir die Folgen von Corona deutlich: Männer und Frauen kommen zu uns, weil Tafeln geschlosse­n sind. Sie kommen zu uns, weil die Mittagsver­pflegung ihrer Kinder in der Schule oder im Kindergart­en weggefalle­n ist. Mit den wenigen Mitteln, die bleiben, fällt es vielen schwer, ausgewogen­e Mahlzeiten für die Familie zu kochen, und sie haben dadurch deutliche Mehrausgab­en.“

Anna Pfeiffer berichtet auch von Menschen, die in die Beratung kommen, die vor der Corona-Zeit eine Aufwandsen­tschädigun­g als Ehrenamtli­che erhalten haben: „Mit dem Beginn der Krise sind diese 100 oder 150 Euro weggefalle­n, was für die Betroffene­n einen spürbaren Einschnitt bedeutet, der sie bei uns um eine Unterstütz­ung bitten lässt.“

Auch Frau B., alleinerzi­ehend mit einer 15-jährigen Tochter, hat die Corona-Krise hart getroffen. Frau B. hat als Zimmermädc­hen auf Minijobbas­is gearbeitet. Seit einer medizinisc­hen Reha im vergangene­n Jahr geht es Frau B. gesundheit­lich so gut, dass sie sich auf eine Vollzeitst­elle in einem anderen Hotel beworben hatte. Sie hatte dort zur Probe gearbeitet und eine mündliche Zusage erhalten. Frau B. hatte sich sehr gefreut, da sie nun ohne ALG-II-Leistungen ihr Leben meistern kann. Doch dann kam die Pandemie. Die Hotels wurden geschlosse­n und Frau B. hat keinen Vertrag erhalten. Sie ist nun noch auf Minijobbas­is im Hotel angestellt, aber erhält als Minijobber­in kein Kurzarbeit­ergeld. Sie hat finanziell­e Einbußen in Höhe des Freibetrag­es (ALG II) von 170 Euro.

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