Viele Spender helfen im Stillen
Projekt mit Caritas und Diakonie überschreitet 120 000-Euro-Grenze
Der aktuelle Kontostand beträgt jetzt 121 544,06 Euro. Berater schauen sich jeden Einzelfall an und prüfen, welche Hilfe am besten angebracht ist.
OLDENBURGER LAND – Drei starke Partner haben sich da zusammengefunden: der katholische Landescaritasverband im Oldenburger Land, das evangelische Diakonische Werk Oldenburg sowie die Leserinnen und Leser der Nordwest-Zeitung.
Seit vielen Jahren hat es immer wieder gemeinsame Projekte im Rahmen der NWZ-Weihnachtsaktion gegeben, etliche Hunderttausend Euro sind durch gemeinsame Anstrengungen bei bedürftigen Menschen im Oldenburger Land gelandet – und jetzt geht es darum, Menschen zu helfen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten sind.
Der aktuelle Kontostand beträgt jetzt 121 544,06 Euro. Viele Helfer wollen im Stillen helfen. Wer seine Anschrift mitteilt, kann aber auch eine steuerlich wirksame Spendenquittung erhalten.
Während die NWZ unter dem Motto „Stark für Menschen in Not“dafür sorgt, dass das wichtige Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt wird, sind die Familienberater von Diakonie und Caritas diejenigen, die den direkten Kontakt mit den Menschen pflegen, die jetzt auf solidarische Unterstützung angewiesen sind. Sie schauen sich jeden Einzelfall an und prüfen, welche Hilfe am besten angebracht ist.
Zu ihnen gehört auch Anna Pfeiffer. Sie ist Geschäftsführerin der Caritas in Oldenburg und kennt die Lage vor Ort sehr genau: „Bereits jetzt merken wir die Folgen von Corona deutlich: Männer und Frauen kommen zu uns, weil Tafeln geschlossen sind. Sie kommen zu uns, weil die Mittagsverpflegung ihrer Kinder in der Schule oder im Kindergarten weggefallen ist. Mit den wenigen Mitteln, die bleiben, fällt es vielen schwer, ausgewogene Mahlzeiten für die Familie zu kochen, und sie haben dadurch deutliche Mehrausgaben.“
Anna Pfeiffer berichtet auch von Menschen, die in die Beratung kommen, die vor der Corona-Zeit eine Aufwandsentschädigung als Ehrenamtliche erhalten haben: „Mit dem Beginn der Krise sind diese 100 oder 150 Euro weggefallen, was für die Betroffenen einen spürbaren Einschnitt bedeutet, der sie bei uns um eine Unterstützung bitten lässt.“
Auch Frau B., alleinerziehend mit einer 15-jährigen Tochter, hat die Corona-Krise hart getroffen. Frau B. hat als Zimmermädchen auf Minijobbasis gearbeitet. Seit einer medizinischen Reha im vergangenen Jahr geht es Frau B. gesundheitlich so gut, dass sie sich auf eine Vollzeitstelle in einem anderen Hotel beworben hatte. Sie hatte dort zur Probe gearbeitet und eine mündliche Zusage erhalten. Frau B. hatte sich sehr gefreut, da sie nun ohne ALG-II-Leistungen ihr Leben meistern kann. Doch dann kam die Pandemie. Die Hotels wurden geschlossen und Frau B. hat keinen Vertrag erhalten. Sie ist nun noch auf Minijobbasis im Hotel angestellt, aber erhält als Minijobberin kein Kurzarbeitergeld. Sie hat finanzielle Einbußen in Höhe des Freibetrages (ALG II) von 170 Euro.