Nordwest-Zeitung

Sportricht­er trainiert Reserve der Knights

So facettenre­ich ist Gerd Kozlowskis Karriere auf wie neben dem Platz

- VON BERND TEUBER UND JAN ZUR BRÜGGE

OLDENBURG – Während die Regionalli­ga-Footballer der Oldenburg Knights mittlerwei­le wieder trainieren und darauf hoffen können, ab September noch eine Saison 2020 zu erleben, herrscht in dieser Hinsicht bei der in der Landesliga spielenden zweiten Mannschaft weiterhin Ungewisshe­it. Sicher ist nur, dass die Cavaliers künftig nicht mehr von Tyrus Morgan trainiert werden. Sein Nachfolger ist in Gerd Kozlowski (63) ein pensionier­ter Polizist, der in seiner langen Sport-Karriere auf wie neben dem Platz viel erlebt hat – nicht nur im American Football.

„Ich habe selbst als Spieler in Wilhelmsha­ven unter Gerd gespielt und schon länger versucht, ihn zu den Knights zu lotsen“, verrät Holger Völling. „Nun hat es endlich geklappt. Er ist ein erstklassi­ger Motivator, der Begeisteru­ng bei jungen Sportlern wecken kann – also genau das, was wir für unser Ausbildung­steam brauriger

chen“, freut sich der Sportdirek­tor sehr darüber, dass es ihm erneut gelungen ist, einen erfahrenen Trainer für die Reserve zu verpflicht­en.

„Bei den Cavaliers geht es ja nur zweitrangi­g um den sportliche­n Erfolg. In erster Linie geht es hier darum, Anfänger und Nachwuchss­pieler, die es nicht direkt in die erste Mannschaft geschafft haben, auszubilde­n, ihnen Spielpraxi­s zu verschaffe­n und sie somit an die ,Erste’ heranzufüh­ren“, sagt Völling: „Dafür ist Gerd genau der richtige Mann.“

Angefangen hat Kozlowski als Fußballer, ehe er als 23-Jähbei den Düsseldorf Bulldozer, einem der ältesten deutschen Football-Teams, mit dem Sport in Berührung kam. „Damals spielten einige Polizisten bei den Bulldozers – so bin ich dort hingekomme­n“, erzählt Kozlowski und fügt hinzu: „Das war mal was Neues. Football ist ein sehr intelligen­ter Sport, bei dem mich von Anfang an der Teamgedank­e begeistert hat.“

Zu einem Spieleinsa­tz sollte es in Düsseldorf nicht kommen. Sein Debüt gab er für die Essen Eagles, für die er als Tight End oder Center auflief. Seine erste Trainerste­lle trat er schon als 26-Jähriger bei den neu gegründete­n Assindia Cardinals und schaffte mit dem Team gleich den Durchmarsc­h von der dritten in die erste Liga, wo die Essener es gleich im ersten Jahr bis ins Achtelfina­le schafften.

In der nächsten Saison führte Kozlowski in den Ratingen Raiders ein weiteres Team in die Bundesliga, ehe er berufsbedi­ngt etwas kürzertret­en musste. Als aber 1993 in Wilhelmsha­ven die Jade Bay

Packers (kurz nach der Jahrtausen­dwende als Buccaneers neu gestartet) gegründet wurden, war auch der mittlerwei­le in Friesland ansässige Kozlowski zur Stelle und übernahm das Traineramt.

Hier gelangen ihm die Aufstiege vier bis sechs seiner Trainerkar­riere, die die Packers innerhalb von drei Jahren von der Aufbau- in die Oberliga brachten. Nach einer erneut längeren Pause als Football-Trainer übernahm Kozlowski 2014 zunächst die Oldenburg Outlaws und 2017 die Aurich Eastfrisia­n Ducks für je zwei Jahre als Trainer.

Während all der Jahre blieb er aber auch der ersten sportlich Liebe treu: dem Fußball. So trainierte er zuletzt FC Zetel, TuS Varel, JSG Wangerland und FCN Hooksiel. „Damit ist aber erstmal Schluss. Auch als Pensionär ist es schwierig, zwei Trainerjob­s in zwei unterschie­dlichen Sportarten unter einen Hut zu bringen“, erklärt der 63-Jährige. Vorsitzend­er des Sportgeric­hts im FußballKre­is Jade-Weser-Hunte will er aber aktiv bleiben.

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BILD: PRIVAT Neuer Trainer der Cavaliers: Gerd Kozlowski

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