VW entschuldigt sich für Werbespot
Heftige Reaktion in sozialen Netzwerken nach rassistischem Video
Kann der potenzielle Vater eines Mädchens auch per Zwang nicht zu einem Vaterschaftstest bewegt werden, so dürfen seine Eltern einbezogen werden. Es gibt eine gesetzliche Mitwirkungspflicht der Großeltern, die zum Beispiel dann greift, wenn Zwangsmittel wegen eines Auslandsaufenthalts des Gesuchten erfolglos bleiben. Vorab muss über die Abstammungsurkunde geklärt werden, ob der vermeintliche Vater auch das leibliche Kind der Großeltern ist (AmG Hannover, 605 F 3405/18).
Wolfsburg – Nach heftiger Kritik an einem auf Instagram geposteten Werbespot für den neuen Golf hat sich Volkswagen für das Video entschuldigt. Die kurze Sequenz, die starke Reaktionen in den sozialen Netzwerken auslöste, zeigt einen dunkelhäutigen Mann, der von einer riesigen weißen Hand durchs Bild geschoben und anschließend in den Eingang eines Hauses geschnippt wird. Auch bei Twitter war der Clip zu sehen gewesen.
„Ganz ohne Frage: Das Video ist falsch und geschmacklos“, erklärte der Autokonzern in Wolfsburg. Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann sprach von einem „rassistischen Werbevideo“, das jeden anständigen Menschen beleidige. „Wir schämen uns dafür und können es heute auch nicht erklären. Umso mehr werden wir dafür sorgen, dass wir diesen Vorgang aufklären.“Die Ergebnisse und Konsequenzen der Untersuchung würden öffentlich gemacht.
Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte: „Ich schäme mich für diesen Spot. Da spreche ich sicherlich für die ganze Belegschaft.“Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nannte das Video „eindeutig rassistisch und menschenverachtend“. Es sei nicht zu verstehen, dass das „schockierende“Video nicht vor Veröffentlichung gestoppt worden sei. „Dieses Thema wird sicher auch noch ein Nachspiel in den Gremien haben“, sagte der SPD-Politiker, der als Vertreter des Landes Niedersachsen im VW-Aufsichtsrat sitzt.
Für einen Moment war gegen Ende des Werbefilms für das neue Golf-Modell auch eine Buchstabenfolge zu sehen, deren Einblendung das Wort „Neger“nahelegte. „Schon vor dem Hintergrund unserer eigenen Unternehmensgeschichte positioniert sich Volkswagen gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung“, erklärte der Autokonzern.
„Das Video ist grenzwertig und komplett rassistisch in seiner Wirkung“, sagte Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Er sagte, es sei erstaunlich, dass es die heftigen Reaktion in den sozialen Medien gebraucht habe, damit auch VW selbst das Video kritisch sehe.
Eine erste Entschuldigung war zuvor auf Instagram verbreitet worden. „Wie ihr euch vorstellen könnt, sind wir überrascht und schockiert, dass unsere Instagram-Story derart missverstanden werden kann“, schrieb VW dort zunächst. Dies war stellenweise nochmals auf Kritik gestoßen.
Ein Nutzer schrieb: „Alles also nur eingebildet und ein Missverständnis? Sorry, aber den Rassismus bilden wir uns nicht ein.“Volkswagen präzisierte daraufhin seine Entschuldigung. Die Mitarbeitervertretung verlange nun eine vollständige Aufklärung darüber, wer für die Insta-Story verantwortlich ist. „Der Vorfall muss jetzt restlos aufgeklärt werden“, sagte Osterloh.