Nordwest-Zeitung

Folgenreic­he Suche nach Spitzel in Reihen der Polizei

ZDF zeigt am Montag um 20.15 Uhr neue Folge „Friss oder stirb“der Reihe „Der gute Bulle“

- VON KLAUS BRAEUER

BERLIN – Spitzel bei der Polizei kommen vor, sind dort aber natürlich nicht gern gesehen. In der neuen Folge der Krimireihe „Der gute Bulle“mit dem Titel „Friss oder stirb“geht es um ihre Enttarnung – zu sehen an diesem Montag, 25. Mai, um 20.15 Uhr im ZDF.

Bei der Berliner Polizei kennt nahezu jeder jeden – auch verdeckte Ermittler. Einer von ihnen wird verraten und in seiner Wohnung erschossen, vom gerissenen Drogendeal­er Hassan Moussa (Murathan Muslu, er ist einmal mehr als gewalttäti­ge Dumpfbacke zu sehen). Um an ihn und den Spitzel in den eigenen Reihen heranzukom­men, lässt sich die Dealerin Dakota (klasse: Almila Bagriacik) auf einen Deal mit der Polizei ein. Sie sitzt zwar gera

de im Frauenknas­t, kennt sich in der Szene aber gut aus, und sie hat eine kleine Tochter – Gründe genug hat sie also.

Die Polizisten Fredo Schulz (Armin Rohde) und Milan Filipovic (Edin Hasanovic) setzen

Dakota auf freien Fuß – und alle Hoffnung auf sie als Informanti­n. Doch mit ihrer Lüge von der Entlassung wegen guter Führung kann sie nicht alle täuschen, ihre starke Mutter (Meral Perin) nicht, und ihren harmlos wirkenden Ex-Freund und Kindsvater schon gleich gar nicht: Pablo (Vincent Krüger) ist gefährlich­er, als er aussieht. Allein Moussa scheint Dakota merkwürdig­erweise zu vertrauen – zumindest vorerst. Nur der Polizist Axel (Sascha Alexander Gersak) bleibt auf der Hut – aus gutem Grund: Er ist der Spitzel, was gleich zu Beginn des Krimis verraten wird.

Autor und Regisseur Lars Becker (66, „Nachtschic­ht“) arbeitet gern mit Armin Rohde zusammen und setzt ihn hier als desillusio­nierten Cop in ein anderes Licht – mit deutlich weniger Selbstbewu­sstsein und mehr Unsicherhe­it im Auftreten. Seine Ermittlerf­igur ist Witwer und Alkoholike­r, trocken zwar, aber stets mit einem kleinen Fläschchen in der Schublade und Angst vor einem Rückfall

– weshalb er in eine Selbsthilf­egruppe geht. Seinen guten Riecher als Polizist hat er aber behalten, was von seinem Kollegen Milan nicht behauptet werden kann – er hatte eine Beziehung zu Dakota und bekommt seine Gefühle einfach nicht in den Griff. Was zum dramatisch­en Schluss hin für ihn zu einer klaren Entscheidu­ng führt.

In dem Krimi wird viel geschossen und geflucht, meist in sehr rüdem Ton. Geschichte und Dramaturgi­e lassen etwas zu wünschen übrig. Doch bei näherem Hinsehen geht es um Moral, Vertrauen, Verantwort­ung, Verrat – und dabei stets um das Gesetz. Oder vielmehr darum, wie es ausgelegt wird. Zu sehen ist auch, welche Konsequenz­en das eigene Verhalten hat, egal ob als Polizist oder Verbrecher – bis zum bitteren Ende.

 ?? DPA-BILD: KONIETZNY ?? Szene aus „Der gute Bulle – Friss oder stirb": Lola Karras (Nele Kiper, vorne v.l.), Fredo Schulz (Armin Rohde) und Milan Filipovic (Edin Hasanovic) mit SEK-Beamten
DPA-BILD: KONIETZNY Szene aus „Der gute Bulle – Friss oder stirb": Lola Karras (Nele Kiper, vorne v.l.), Fredo Schulz (Armin Rohde) und Milan Filipovic (Edin Hasanovic) mit SEK-Beamten

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