Grüne Färbung eine gute Tarnung
Zipfelfalter stellen keine hohen Ansprüche an die Umgebung
Von Nordafrika über ganz Europa bis nach Sibirien ist der kleine grünschimmernde Falter verbreitet.
Der grüne Zipfelfalter, auch Brombeer-Zipfelfalter genannt, fliegt von April bis Juli. Eindeutig zu erkennen ist der Falter an seinen leuchtend grünen Flügelunterseiten. Der Bestand des Schmetterlings des Jahres 2020 geht an vielen Stellen in Deutschland deutlich zurück. Diese Tatsache ist umso bedenklicher, da der kleine grünschimmernde Falter keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum stellt und sich von vielen unterschiedlichen Pflanzen ernähren kann. Die Raupen fressen Blüten, Blätter und unreife
Früchte von vielen verschiedenen Pflanzenarten. Auch die ausgewachsenen Schmetterlinge saugen Nektar an unterschiedlichen Blüten wie Hahnenfuß, Klee, Weißdorn oder Hartriegel.
Der grüne Zipfelfalter lebt auf strukturreichen offenen und halboffenen Standorten wie lichten Wäldern, Gebüschen, Wiesen und Heiden. Viele solcher Kulturlandschaften werden heutzutage nicht mehr bewirtschaftet und wachsen zu. Lebensraum für den Falter geht auch verloren, wenn Flächen intensiver landwirtschaftlich genutzt und gedüngt werden.
Die Zipfelfalter halten ihre Flügel meist geschlossen und
Der grüne Zipfelfalter ist Schmetterling des Jahres 2020.
fügen sich durch ihre grüne Färbung ideal in ihr Umfeld ein. Übrigens ein perfektes Bestimmungsmerkmal ist, denn der Brombeer-Zipfelfalter ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art, die diese Färbung aufweist. Trotz seiner grünen Färbung gehört der Zipfelfalter zu der Familie der Bläulinge.
Bedrohte Art
Der auf der bundesweiten Vorwarnliste der bedrohten Arten stehende Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi) wurde von der BUND NRW Naturschutzstiftung und der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen zum Schmetterling des Jahres 2020 gekürt. Diese beiden Institutionen zeichnen seit 2003 den Schmetterling des Jahres aus, um auf die Bedeutung und Bedrohung der Arten aufmerksam zu machen. Nur ein Drittel der Tagfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.