Staude für Naturgärten
Lichtpunkte für den Schattengarten
Ihren schönen Namen hat diese Staude allerdings einem Umstand zu verdanken, der im Verborgenen liegt.
In regelmäßigen Abständen zeigen die fleischigen Wurzeln von wulstigen Rändern umgebene Narben, die auf frühere Blütenstängel hinweisen. Diese siegelähnlichen Abdrücke haben dem Salomonssiegel seinen Namen gegeben.
Die Pflanzen stehen in der Natur unter besonderem Schutz und dürfen natürlich nicht ausgegraben werden; für den Garten empfiehlt es sich daher, junge Pflanzen zu kaufen.
Für den Garten wählt man in der Regel Züchtungen – als besonders bewährte und stattliche Sorte ist polygonatum x hybridum ,Weihenstephan’ zu nennen. Gerade für naturnahe Pflanzungen empfiehlt sich die heimische Art, P. odoratum, die ca. 45 Zentimeter groß wird und meist zwei Blüten in den Blattachseln aufweist.
Der Salomonssiegel liebt humosen, lehmigen Boden mit ausreichend Feuchtigkeit. In dieser Erde entwickeln sich die weißen Rhizome am besten. Die Staude passt im Garten gut in schattige Zonen, z.B neben Farne oder an den Gehölzsowie Teichrand , wo sie sich über ihre Rhizome und die Beeren ausbreitet. Je feuchter der Boden ist, desto eher wird auch ein sonnigerer Standort vertragen. Im zeitigen Frühling, wenn die Pflanzen ebenerdig zurückgeschnitten werden, lassen sich die Rhizome auch gut mit
einem scharfen Messer teilen. Probleme mit der Kultur kann es in Gärten geben, in denen Schnecken eine Plage sind. Besonders in den ersten Wochen des Neuaustriebes sind die Pflanzen dann wiederholt zu beobachten und die Schnecken abzusammeln.
Wie so viele Pflanzen im Garten ist auch der Salomonssiegel giftig; alle Pflanzenteile enthalten Herzglykoside, genauso wie beim Maiglöckchen. Für Kinder besonders verlockend sind die blauschwarzen Beeren, die man gegebenenfalls entfernen sollte.