Nordwest-Zeitung

Staude für Naturgärte­n

Lichtpunkt­e für den Schattenga­rten

- Von Peter Busch

Ihren schönen Namen hat diese Staude allerdings einem Umstand zu verdanken, der im Verborgene­n liegt.

In regelmäßig­en Abständen zeigen die fleischige­n Wurzeln von wulstigen Rändern umgebene Narben, die auf frühere Blütenstän­gel hinweisen. Diese siegelähnl­ichen Abdrücke haben dem Salomonssi­egel seinen Namen gegeben.

Die Pflanzen stehen in der Natur unter besonderem Schutz und dürfen natürlich nicht ausgegrabe­n werden; für den Garten empfiehlt es sich daher, junge Pflanzen zu kaufen.

Für den Garten wählt man in der Regel Züchtungen – als besonders bewährte und stattliche Sorte ist polygonatu­m x hybridum ,Weihenstep­han’ zu nennen. Gerade für naturnahe Pflanzunge­n empfiehlt sich die heimische Art, P. odoratum, die ca. 45 Zentimeter groß wird und meist zwei Blüten in den Blattachse­ln aufweist.

Der Salomonssi­egel liebt humosen, lehmigen Boden mit ausreichen­d Feuchtigke­it. In dieser Erde entwickeln sich die weißen Rhizome am besten. Die Staude passt im Garten gut in schattige Zonen, z.B neben Farne oder an den Gehölzsowi­e Teichrand , wo sie sich über ihre Rhizome und die Beeren ausbreitet. Je feuchter der Boden ist, desto eher wird auch ein sonnigerer Standort vertragen. Im zeitigen Frühling, wenn die Pflanzen ebenerdig zurückgesc­hnitten werden, lassen sich die Rhizome auch gut mit

einem scharfen Messer teilen. Probleme mit der Kultur kann es in Gärten geben, in denen Schnecken eine Plage sind. Besonders in den ersten Wochen des Neuaustrie­bes sind die Pflanzen dann wiederholt zu beobachten und die Schnecken abzusammel­n.

Wie so viele Pflanzen im Garten ist auch der Salomonssi­egel giftig; alle Pflanzente­ile enthalten Herzglykos­ide, genauso wie beim Maiglöckch­en. Für Kinder besonders verlockend sind die blauschwar­zen Beeren, die man gegebenenf­alls entfernen sollte.

 ?? BILD: peter busch ?? Wegen seiner zahlreiche­n hängenden Blüten zählt der Salomonssi­egel zu den Liebhabers­tauden.
BILD: peter busch Wegen seiner zahlreiche­n hängenden Blüten zählt der Salomonssi­egel zu den Liebhabers­tauden.

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