Marine präsentiert sich
Maurice Laaß aus Oldenburg lebt für seinen Beruf – Er bloggt im Einsatz für die Bundeswehr
Die Seefahrt fasziniert: Das empfindet auch der Oldenburg Maurice Laaß so. Er ist Marinesoldat und berichtet auf Instagram für 336 000 Menschen über seinen Alltag auf See ......................................
Als Matrose diente der 29-Jährige auf der „Gorch Fock“. Mittlerweile ist er Offizier und teilt seine Erfahrungen und Reisen mit 336 000 Followern.
OLDENBURG – Was fasziniert mehr: das Seefahrerleben, der Alltag eines Soldaten oder der eines Bodybuilders? Maurice Laaß verbindet seine Leidenschaften miteinander. Der Oldenburger gibt Einblicke in seinen Berufsalltag auf einer Fregatte der Deutschen Marina. Auf der Social Media Plattform Instagram folgen dem 29-Jährigen 336 000 Menschen, stellen Fragen und wollen wissen, wie der Alltag an Bord aussieht. „Der Erfolg und die damit verbundene Verantwortung kamen für mich quasi über Nacht. Ich denke, die Seefahrt ist für die meisten am interessantesten“, sagt Laaß. Hinzu kommt, dass der Oberleutnant zur See fit ist und sich auch so präsentiert. 2016 trat er in der BodybuildingDisziplin „Men’s Physique“an und wurde Deutscher Meister.
„Wettkämpfe habe ich während meines Studiums bestritten. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mehr Zeit für das Training. Aktuell trete ich nicht mehr an“, erklärt er. An der Jade Hochschule in Elsfleth studierte er Nautik und Seeverkehr. Seinen Weg zur Marine fand Laaß bereits vor knapp zehn Jahren. Als Matrose diente er auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“.
Bloggen im Einsatz
Mittlerweile hat er die Offizierslaufbahn eingeschlagen und dient in Wilhelmshaven als zweiter Navigationsoffizier. „Mein berufliches Ziel ist es, Berufssoldat zu werden“, sagt er. Ob das klappt, könnte
sich schon in den nächsten zwei Jahren klären. Falls nicht, will Laaß Kapitän werden. „Das Patent habe ich. Das müsste ich in der zivilen Schifffahrt dann freifahren“, so der Oldenburger.
Fitness, Seefahrt, Bundeswehr – der 29-Jährige spricht im Internet offen über sein Leben. „Ich möchte motivieren, möchte ein Vorbild für Jugendliche sein und zeigen, was man alles schaffen kann“, sagt er. Dabei nutzt er seine Reichweite auch gerne dafür, um Einblicke in seinen Beruf zu geben. „Das ist sozusagen Öffentlichkeitsarbeit und die mache ich gerne, weil mir die Bundeswehr sehr viel ermöglicht hat“, sagt Laaß.
So war der Oberleutnant zur See der erste Soldat, der während eines Einsatzes bloggen durfte. Von September 2019 bis Februar 2020 patrouillierten er und seine Kameraden
im Ägäischen Meer vor der Küste Griechenlands und der Türkei. „Die Hauptaufgabe bestand darin, den örtlichen Behörden beim Lagebildaufbau zu unterstützen“, erklärt er. Es sei eine große Verantwortung gewesen, von seiner Arbeit im Einsatz berichten zu dürfen.
Beim Bloggen und bei der öffentlichen Präsentation des Berufs gibt es jedoch Grenzen. „Die Bundeswehr hat SocialMedia-Guidelines, die findet man im Internet“, sagt Laaß. Vor allem im Einsatz sei es aber von großer Wichtigkeit, keine taktisch wichtigen Informationen preiszugeben: „Ich denke, das ist aber in anderen Berufen auch so.“
Der Arbeitsalltag auf See oder im Einsatz ist nicht immer einfach. „Man muss für die Seefahrt gemacht sein und auf gewisse Dinge verzichten können. Den Großteil des Jahres
bin ich nicht in Wilhelmshaven, sondern auf See, im Einsatz oder auf Lehrgängen“, sagt er. Laaß mache das aber nichts aus. Er lebe dafür. „Mein Vorteil ist es, dass meine Familie hinter mir steht und ich wenig private Verpflichtungen habe“, erklärt er.
Follower aus aller Welt
Seinen Blog und auch seinen Instagram-Account bespielt Maurice Laaß oftmals auf Englisch, meistens aber zweisprachig. „Durch meine Reisen habe ich viele Follower aus aller Welt“, sagt der 29-Jährige. Besonders schöne Erinnerungen hat der Soldat an Santo Domingo, die Hauptstadt der Dominikanischen Republik. „Wir waren dreieinhalb Wochen auf See und liefen in den Hafen ein. Die Leute haben sich so gefreut, uns zu sehen und uns feierlich begrüßt“,
erinnert sich Laaß. Ein Phänomen, das er auch vermehrt im heimischen Hafen beobachtet. „Man kommt aus dem Einsatz und der Pier ist voll. Freunde, Familie, alle sind da. So soll es sein. Das ist eine Belohnung mit hohem ideellem Wert“, sagt der Oberleutnant zur See.
Schon bald soll seine Fregatte wieder auslaufen. Auch dann will Maurice Laaß weiter bloggen und sein Leben auf Instagram teilen. Ein Hobby, das, so wie der 29-Jährige sagt, auch ein Hobby bleiben soll. „Ich könnte mir auch vorstellen, an Schulen zu gehen und von meinen Erfahrungen bei der Marine zu sprechen“, sagt er. Am liebsten natürlich als Berufssoldat.
→ @ Mehr Infos über Maurice Laaß und seine Arbeit gibt es unter: www.instagram.com/capitano.maurice oder www.capitanomo.de