Oldenburger Tafel kommt nun direkt in die Wohngebiete
Ausgabestelle bleibt geschlossen, doch die Hilfe für Bedürftige geht weiter – Regeln beim Abholen einhalten
OLDENBURG/LR – Die Ausgabestelle der Oldenburger Tafel (Kaiserstraße 14) ist seit dem 16. März geschlossen. „Dies erfordert die Fürsorgepflicht gegenüber den Ehrenamtlichen und Nutzern“, erklärt die Vereinsvorsitzende Inka Ibendahl, „aber die Arbeit der Tafel ruht keineswegs.“
Mit haltbaren und verderblichen Lebensmitteln würden durchgehend weiterhin beliefert die professionellen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe (Diakonisches Werk), der Suchthilfe (Rose 12), das Autonome Frauenhaus, zwei Kinderheime und die isoliert lebenden, kranken und/oder alten Nutzer, die auch in der Vergangenheit direkt beliefert wurden. Dazu gekommen sind laut Ibendahl Belieferungen der Jugend- und Familienhilfe und der „systemrelevant-betreuenden“Kindergärten und Krippen.
Außerdem kooperiere die Tafel mit der Facebook-“Spendengruppe für die Oldenburger Tafel“und Kirchengemeinden, um möglichst viele ältere Tafelnutzer kontaktlos erreichen zu können. Auch die Zusammenarbeit mit den „Oldenburger Straßenengeln“funktioniere reibungslos, die sich den Obdach- und Wohnungslosen widmen.
Um weitere Tafel-Nutzer erreichen zu können, werden nun neue Wege beschritten: „Ehrenamtliche der Tafel und des Johanniter-Kältebusses direkt in die Wohngebiete Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs (wie Tierfutter, Hygieneartikel) bringen, um eine kontaktlose und dezentrale Abholung zu ermöglichen“, so Ibendahl.
Den Start macht das Kennedyviertel in Bloherfelde. Am Sonnabend, 30. Mai, werden ab etwa 10 Uhr auf dem Marktplatz Taschen bereitgestellt, die unter Wahrung des Abstands und mit Mund-NaseMasken von einer Person aus jedem bedürftigen Haushalt abgeholt werden können. Ibendahl: „Dabei muss zwingend dokumentiert werden, dass der Wohnsitz tatsächlich in dem Gebiet mit Postleitzahl 26129 liegt. In den nächsten Wochen folgen die Ausgabestelle (26121, 26122, 26123), Dietrichsfeld (26127), Kreyenbrück (26133), Ohmstede (26125) und Eversten (26131).
„Geplant ist zumindest eine einmalige Unterstützung mit Obst und Gemüse, die zugekauft werden. Die Kosten sind immens“, sagt die Tafel-Vorsitzende.