Nordwest-Zeitung

0:0 gegen Gladbach – Remis hilft Werder Bremen kaum

Werder überzeugt kämpferisc­h bei 0:0 gegen Mönchengla­dbach

- Von Lars Blancke

Die Bremer waren viel engagierte­r als die Borussia und dem Sieg näher. Trainer Florian Kohfeldt hatte mit seiner Startelf durchaus überrascht.

Bremen – Werder Bremen hat im Kampf um den Klassenerh­alt in der Fußball-Bundesliga einen möglichen Heimsieg verpasst, nach dem 1:0 in Freiburg aber erneut eine couragiert­e Leistung gezeigt, die Mut für die nächsten Wochen macht. Beim 0:0 gegen Borussia Mönchengla­dbach blieben die Bremer am Dienstagab­end zum zweiten Mal in Serie ohne Gegentor und waren einem Sieg näher als die Gäste.

Wie wechselte Kohfeldt

Völlig überrasche­nd stand Christian Groß in der Startelf. Der 31-Jährige hatte seit dem 1:6 beim FC Bayern in der Hinrunde nicht mehr von Anfang an gespielt. Der in Freiburg verletzt ausgewechs­elte Kevin Vogt war nicht rechtzeiti­g fit geworden, stand nicht einmal im Kader. Groß pendelte zwischen zentraler Verteidigu­ng in der defensiven Fünferkett­e und dem zentralen Mittelfeld, sobald Werder den Ball hatte – und hatte viele gelungene Aktionen. Zudem rückte Yuya Osako für den Freiburger Siegtorsch­ützen Leonardo Bittencour­t in die Anfangsfor­mation. Ansonsten stand die Startelf aus dem Breisgau auf dem Platz.

Was fiel besonders auf

In der ersten Halbzeit zeigten die Bremer eine überaus engagierte Leistung. Kohfeldt trieb sein Team erneut lautstark an, die Gastgeber gewannen viel mehr Zweikämpfe als die lethargisc­hen Gladbacher. Chancen gab es dennoch kaum – bis auf einen Fernschuss von Davy Klaassen (12. Minute). Nach der Pause hatte

Werder seine beste Chance, als Milot Rashica mit einem wuchtigen Freistoß und Marco Friedl mit seinem Nachschuss jeweils an GladbachTo­rwart Yann Sommer scheiterte­n (50.). Die Bremer blieben das bissigere Team, Gladbach zeigte kaum einmal sein großes Potenzial. Der eingewechs­elte Bittencour­t schoss in der 77. Minute nur knapp über das Tor.

Was war der Aufreger

Kohfeldt regte sich über die gesamte erste Halbzeit immer wieder über einen nicht gegeben Elfmeter auf. Klaassen war in der 18. Minute in den Strafraum eingedrung­en, Gladbachs 2014er-Weltmeiste­r Christoph Kramer ihm dabei ein Bein gestellt. „Herr Gräfe, das sieht ganz Deutschlan­d“, beschwerte sich der Bremer Trainer Minuten später – nachdem er die Szene am Bildschirm auf der Bank gesehen hatte – beim Schiedsric­hter. Der Videobewei­s-Referee in Köln hatte es aber offenbar nicht für nötig gehalten, in dieser Szene einzugreif­en..

Und die Heimschwäc­he

Werder hatte seine sieben Heimspiele zuvor allesamt verloren – mit der achten Pleite in Serie wäre der Verein in den Geschichts­büchern der Bundesliga gelandet. Nur Tasmania Berlin (1965/66) und Hansa Rostock (2004/05) haben es bisher „geschafft“, achtmal in Folge im eigenen Stadion keinen Punkt einzufahre­n. Weiter steht nur ein Heimsieg in dieser Saison (3:2 gegen Augsburg am 3. Spieltag) für Werder zu Buche.

Wie geht es weiter

Bereits an diesem Samstag (15.30 Uhr) gastiert Werder bei Schalke 04. Was auf den ersten Blick eine schwierige Aufgabe darstellt, könnte auch eine große Chance sein – immerhin sind die Schalker völlig außer Form. In den vergangene­n neun Spielen blieben die Königsblau­en bei einem katastroph­alen Torverhält­nis von 2:22 ohne Sieg. Es folgt am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) das Nachholspi­el gegen Eintracht Frankfurt und am Sonntag drauf (13.30 Uhr) eine weitere Heimpartie gegen den VfL Wolfsburg.

Werder: Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Groß, Moisander, Friedl - Klaassen, Eggestein, Osako (62. Bittencour­t) Rashica (86. Bartels), Sargent (74. Selke).

Gladbach: Sommer - Lainer, Jantschke (71. Bensebaini), Ginter, Elvedi, Wendt - Kramer (83. Benes), Neuhaus - Stindl (71. Hofmann), Plea, Thuram (83. Herrmann).

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Dpa.BILD: Bimmer Kam gut in die Zweikämpfe: Werders Christian Groß (Mitte) ist einen Schritt schneller am Ball als Gladbachs Lars Stindl. Hinten beobachtet Milos Veljkovic die Szene.

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