Nordwest-Zeitung

Jugendherb­erge öffnet – Werden Gäste kommen?

Übernachtu­ng zu touristisc­hen Zwecken auch in Oldenburg ab 29. Mai wieder erlaubt

- VON CHELSY HAß

OLDENBURG – Rund zehn Wochen hat die Schließung gedauert. Für einen Teil der Jugendherb­ergen im Nordwesten geht es am Freitag, 29. Mai, wieder los. 15 der 27 Häuser in der Region werden wiedereröf­fnet. Darunter auch die Oldenburge­r Herberge an der Straßburge­r Straße, die erst im November 2019 eröffnet worden war.

„Unsere Herberge ist ein Sonderfall“, sagt Jugendherb­ergsleiter Markus Acquistapa­ce. Schon länger sind Übernachtu­ngen aus berufliche­n Zwecken in der Jugendherb­erge, die zu einer der modernsten in Niedersach­sen zählt, wieder möglich. Auch das Restaurant Schirrmann’s, das der Herberge angehört, hat bereits seine Türen geöffnet.

60 Prozent Belegung

Um die Vorgaben bestmöglic­h umsetzen zu können und das höchstmögl­iche Maß an

Ist erst im November 2019 eröffnet worden: Jugendherb­erge an der Straßburge­r Straße.

zu gewährleis­ten, werden die Jugendherb­ergen nur bis zu 60 Prozent belegt. „Wir werden die Anzahl der

Die moderne

Gäste deutlich reduzieren und nur einen Teil der Zimmer gleichzeit­ig belegen“, sagt Thorsten Richter, GeschäftsS­icherheit führer des Landesverb­andes Unterweser-Ems im Deutschen Jugendherb­ergswerk.

Dass die Oldenburge­r Jugendherb­erge, die 200 Betten und 64 Zimmer hat, diese 60 Prozent in den nächsten Wochen erreichen wird, das bezweifelt Acquistapa­ce. „Normalerwe­ise haben wir 40 bis 60 Anfragen am Tag. Jetzt sind es nur noch fünf bis zehn“, sagt der Leiter der Jugendherb­erge. Er schätzt, dass die Herberge im Juni zu nicht mehr als zehn Prozent belegt sein wird.

Kein Rettungssc­hirm

Der Hausleiter zweifelt: „Wenn nur wenig Gäste kommen, dann lohnt es sich auch nicht, die Jugendherb­erge zu öffnen. Das rentiert sich nicht.“Für Pfingsten habe er ein paar Buchungen, „aber bisher ist es verhalten“, so Acquistapa­ce. Das merke man auch im Schirrmann’s. „Ich wünsche mir, dass die Oldenburge­r zu uns ins Schirrmann’s kommen. Wir halten uns akribisch an die Regeln“, sagt er.

Acquistapa­ce hofft, dass Klassenfah­rten nach den Ferien wieder erlaubt werden. „Mit Mundschutz und Abstandsre­gelungen können wir dann gut leben“, meint er. Nach wie vor bleibt die Lage bedrohlich, wie Geschäftsf­ührer Richter sagt. Denn wann solche Fahrten seitens der Kultusmini­sterien wieder stattfinde­n können, ist unklar. „Deshalb rechnen wir bis in das Jahr 2021 hinein mit hohen Einnahmeve­rlusten“, so Richter. Aufgrund ihrer Gemeinnütz­igkeit dürfen Jugendherb­ergen keine hohen Rücklagen bilden, auf die sie nun zurückgrei­fen könnten.

Auch in Sachen Rettungssc­hirm warten die Jugendherb­ergen in Niedersach­sen bisher auf Zusagen von Land und Bund. „Weiterhin fallen wir, mit Ausnahme des Kurzarbeit­ergeldes, durch das Raster aller bestehende­n CoronaSelb­sthilfen“, sagt der Geschäftsf­ührer.

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BILD: SASCHA STÜBER

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