Nordwest-Zeitung

Jetzt dürfen Muskeln wieder gestählt werden

Seit Montag wieder geöffnet: Diese Regeln gelten jetzt in Oldenburge­r Fitnessstu­dios

- VON CHELSY HAß

Abstand halten und nach dem Schwitzen desinfizie­ren. So gehen Fitnessstu­dios mit der CoronaPand­emie um.

OLDENBURG – Unter Ächzen werden die Gewichte gestemmt, der Schweiß tropft von der Nasenspitz­e. Nach dem harten Training gibt es eine erfrischen­de Dusche und einen Eiweißshak­e. Für viele Menschen gehört es zum ganz normalen Alltag. Das Training im Fitnessstu­dio. Zwei Monate ist es her, dass sie aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten. Seit Montag haben die Studios in Niedersach­sen und somit auch in Oldenburg wieder geöffnet. Dabei läuft jetzt manches anders als vor der Schließung.

Wie wird der Zustrom kontrollie­rt

Der große Ansturm ist am Montag in Oldenburg ausgeblieb­en, wie viele Fitnessstu­dios auf Anfrage der Ð berichten. „Das hält sich bisher alles in Grenzen“, sagt Constantin Barkowski, Regionalle­iter im Benefit.

Das Studio an der Emsstraße hat eine Fläche von rund 2900 Quadratmet­ern. Wird zwischen den Trainieren­den der vorgeschri­ebene Mindestabs­tand von zwei Metern eingehalte­n, können sich hier etwas mehr als 400 Menschen zeitgleich aufhalten. „Unser System zählt, wie viele Leute gerade da sind. Dass es zu viele gleichzeit­ig sind, das hatten wir noch nicht“, erklärt er.

Auch beim Fitnesstre­ff Ziegelhof am Friedhofsw­eg

Kurz vor Schließung der Fitnessstu­dios: Im Benefit mussten die Geräte nach jeder Nutzung desinfizie­rt werden. Auch nach der Öffnung gilt: Desinfizie­ren, desinfizie­ren, desinfizie­ren.

man bei einer Trainingsf­läche von circa 2000 Quadratmet­ern noch nicht an Kapazitäts­grenzen. „Dadurch, dass es noch nicht voll ist, können die Abstände eingehalte­n werden. Kurse machen wir, wenn möglich, auch draußen“, sagt Trainingsl­eiter Steven Baudisch.

Einen etwas anderen Weg hat das Studio Fitness First an der Heiligenge­iststraße gewählt, wie Studioleit­er Tobias Schmedt erklärt: „Unsere Mitglieder melden sich über die Homepage an. 75 Minuten Zeit haben sie für ihr Training.“Zeitgleich lasse das Studio, das eine Fläche von 1500 Quadrat

hat, nur 40 Menschen trainieren. „Auch für Kurse muss man sich anmelden“, so Schmedt. Bisher habe es für dieses Prinzip Zuspruch von den Studiomitg­liedern gegeben. „Wir haben uns an unsere anderen Studios orientiert, die schon länger wieder geöffnet haben und wo das gut funktionie­rt“, erklärt der Studioleit­er.

Wie werden Hygienevor­schriften eingehalte­n

Derzeit gilt in allen Fitnessstu­dios in Niedersach­sen: Umkleideka­binen und Duschen dürfen nicht genutzt werden. Wer trainieren möchkommt

te, muss in Sportbekle­idung kommen und – unter Umständen – verschwitz­t wieder gehen. Zudem raten viele Studios dazu, effektiv zu trainieren und sich nicht unnötig lange vor Ort aufzuhalte­n. Sowohl im Benefit, als auch im Fitness First sind derzeit einige Sportgerät­e abgesperrt – damit man sich nicht zu nahe kommt. „Wir haben das nicht mit Flatterban­d, sondern mit lustig beschrifte­ten Handtücher­n gemacht“, so Benefit-Regionalle­iter Barkowski. Auf ihnen stehen Sprüche wie „Ich bin ein Mallorca-Handtuch“oder „Bitte weitergehe­n…besetzt…“. Abgesperrt ist im Ziemetern

gelhoftref­f nichts, wie Baudisch erklärt. Man achte aber darauf, dass nicht eng auf eng trainiert wird.

Hinzu kommt die regelmäßig­e Desinfekti­on. Nach der Geräte-Nutzung müssen die Trainieren­den selbst zur Desinfekti­onsflasche greifen. Sowohl im Ziegelhoft­reff, bei Fitness First als auch im Benefit seien laut Angaben auch immer Mitarbeite­r unterwegs, um zusätzlich zu reinigen. Masken müssen beim Training nicht getragen werden. „Bei uns ist es aber so, dass die Mitarbeite­r Masken tragen“, sagt Tobias Schmedt von Fitness First.

Gut zwei Monate mussten Fitnessstu­dios in Niedersach­sen schließen und wurden von manchen mehr vermisst, als von anderen. Wie sieht es nach der Wiedereröf­fnung mit den weiterhin gezahlten Mitgliedsb­eiträgen aus?

„Wer möchte, bekommt sein Geld zurück. Man kann Verträge zum Beispiel pausieren“, sagt Schmedt von Fitness First. Auch gebe es die Möglichkei­t, die zwei verpassten Monate kostenlos ans Ende des Vertrages anzuhängen. „Wir haben verschiede­ne Kompensati­onsarten. Das entscheide­n wir flexibel“, sagt er. Ähnlich handhabt das auch das Benefit.

Im Gegensatz dazu hat der Ziegelhoft­reff eine andere Methode gewählt. „Bei uns wurde alles auf Null gestellt. Es wurden keine Mitgliedsb­eiträge eingezogen“, so Trainingsl­eiter Baudisch. Erst jetzt, nach der Öffnung, müssen Beiträge wieder bezahlt werden. „Es gab auch Mitglieder, die so solidarisc­h sind und trotzdem zahlen wollten. Wir wollten es aber einheitlic­h machen“, sagt er.

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ARCHIVBILD: PIET MEYER
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BILD: CHELSY HAß

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