Umweltschweinerei an alter Müllkippe
Unbekannte werfen unzählige Flaschen in Regenrückhaltebecken
Auch auf dem Utkiek selbst sieht es nicht besonders gut aus. Teils ist die Stadt machtlos, teils will sie etwas ändern.
OLDENBURG – Eigentlich ist es ein idyllisches Plätzchen, das Regenrückhaltebecken am östlichen Rand des Utkiek. Und auch die Arkaden und Bänke ein paar Meter weiter oben auf der Spitze der früheren Müllhalde sollen zum Verweilen einladen. Unbekannte tun aber immer wieder einiges dafür, derartige Plätze zu verunstalten. Wenn dann auch noch der Pflegezustand zu wünschen übrig lässt, ist die Aufenthaltsqualität dahin.
Der Uferbereich des Regenrückhaltebeckens hat offenbar einigen Menschen als Ort für eine kleine Party gedient. Darauf jedenfalls deuten zahlreiche Flaschen im Wasser sowie Verpackungsreste am Ufer hin. Die Stadt werde sich des Problems annehmen, teilte Sprecher Stephan Onnen mit: „In der kommenden Woche wird das Regenrückhaltebecken durch die Gewässerunterhaltung von den Flaschen befreit.“
Über die Missstände sei die Stadt ebenso entsetzt wie die Bürger. „Diese Art einer Abfallentsorgung setzt den bewussten und gewollten Eingriff in die Natur voraus, bei den Tätern scheint eine Schamgrenze gleich Null vorhanden zu sein“, so Onnen. „Der oder die Müllsünder handeln somit vorsätzlich.“Die Beseitigung erfolgt indes auf Kosten der Allgemeinheit – „und der gesamte Vorgang geht zu Lasten der Natur“.
Leider lasse sich bei derartigen Ablagerungen nur selten ein Verursacher ermitteln. Direkte Beweise, die auf die Spur zum Urheber führen, werden in der Regel nicht vor Ort hinterlassen. „Wir sind in solchen
Vertrocknete Büsche sowie beschmierte Arkaden und Bänke: Der Aussichtspunkt am Utkiek wirkt derzeit alles andere als einladend.
Fällen wie auch bei illegalen Müllablagerungen vor allem auf Hinweise und Zeugen angewiesen, die sich gerne bei der Unteren Abfallbehörde melden dürfen“, so Onnen.
Dabei können solche „Sünden“teuer werden: Abhängig von der Zahl der Täter und der Menge der Flaschen würde das Bußgeld etwa 60 bis 80 Euro betragen. Hinzu kommen laut Onnen noch 25 Euro Gebühr und 3,50 Euro Auslagen.
Zwar seien sowohl die Polizei als auch der Außendienst
des Ordnungsamtes mit Streifen in unregelmäßigen Abständen auf dem Gelände unterwegs. Und auch an Pfingsten soll ein Blick auf diesen Bereich geworfen werden. Dass es sich aber um einen sogenannten Brennpunkt handelt, kann Onnen nicht bestätigen.
Ein paar Meter weiter westlich und ein gutes Stück höher: Auch hier sieht es alles andere als einladend aus. Die Rankhilfen sind kahl, die Träger beschmiert, der Bewuchs
vertrocknet. Ð-Leser Hartmut Krummrei beschreibt es mit einer Prise Ironie: „Wir haben den derzeit in voller Blüte stehenden Ginster bewundert und uns im Schatten der zugewachsen Arkaden ausgeruht.“Ernsthaft fragt er aber, wie es zu so einem „miesen Zustand“kommen könne, das sei alles andere als ein Aushängeschild.
Das Besprühen der Arkaden sei nur schwer zu vermeiden, weiß Onnen. Um jemanden auf frischer Tat zu ertappen,
bräuchte es schon einen Zufall oder eine dauerhafte Überwachung. „Ersteres ist unwahrscheinlich und Letzteres nicht machbar.“Trotz legaler, von der Stadt unterstützten Graffiti-Projekte, etwa vom Verein Probierwerk und von den Freizeitstätten seien solche Schmierereien nicht zu verhindern.
Abhilfe verspricht er beim vertrockneten Ginster: „Der Standort hat sich als ungünstig erwiesen. Die Anpflanzungen werden entfernt.“