Wer wird Chefcoach beim JFV Nordwest?
Das bedeutet die Trainerrochade für die Zusammenarbeit der Stadtrivalen VfB und VfL
Nachdem Lasse Otremba den zum VfB gewechselten Dario Fossi beim VfL ersetzt hat, ist beim JFV ein Posten vakant. Intern gebe es eine Alternative für die U 19, doch favorisiert wird wohl eine externe Lösung.
OLDENBURG – Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat Rainer Bartels die schwung- wie geräuschvollen Drehungen des TrainerKarussells im Oldenburger Leistungsfußball beobachtet. Als VfL-Präsident hatte er zunächst eine geballte Faust in der Tasche, als Regionalligist VfB dem Oberligisten Anfang Mai Dario Fossi (39) wegschnappte. Nachdem der Posten durch U-19-Coach
Lasse Otremba (29) vom JFV Nordwest adäquat nachbesetzt wurde, sieht Bartels nun speziell auch als Vorstand des gemeinsamen Nachwuchsprojekts der einstigen Erzrivalen die positiven
Aspekte dieser Rochade.
„Gut für unsere Talente“
„Lasse und Dario haben in der Vergangenheit sehr gut kooperiert – das kann für die zukünftige Zusammenarbeit und unsere Talente beim JFV nur gut sein“, sagt Bartels und schiebt seinen Ärger über die „Nacht-und-Nebel-Aktion“, in der Fossi am ersten Mai-Wochenende laut VfB per Ausstiegsklausel den Oberligisten nach vier Jahren verlassen hat, so langsam weg.
„Das hat wirklich gut funktioniert“, sagt Fossi, der beim VfL in den vergangenen Jahren zahlreiche Spieler aus der Talentschmiede eingebaut hat und diese Strategie auch beim VfB fortführen will und soll. In Offensivhoffnung Diyar Saka und Rechtsverteidiger Maik
Neuer VfL-Coach: Lasse Otremba
Stöver sind aus der jetzigen U 19 schon zwei Nachwuchskräfte für den Regionalliga-Kader geholt worden. Otremba trifft beim VfL auf einige Schützlinge aus vergangenen U-19-Spielzeiten sowie auch Abwehrspieler Alex Chiarodia, der vom Oberligisten im April als Verstärkung aus dem aktuellen A-Junioren-Kader des JFV vorgestellt worden war.
Mal mehr, oft weniger
In der Vergangenheit funktionierten Kommunikation und Absprachen zwischen den beiden besten Clubs der Stadt rund um das 2013 maßgeblich von Bartels und dem jetzigen Vorstandskollegen und damaligen VfB-Präsidenten Stefan Könner initiierte Talentreservoir mal mehr und oft weniger so, wie es sich neutrale Beobachter
vielleicht für Oldenburgs Fußball wünschen würden. Dass jetzt bei beiden Stammvereinen Trainer am Schalthebel sitzen, die für die Arbeit beim JFV maßgeblich verantwortlich waren (Otremba) oder ausgiebig von ihr profitiert haben (Fossi), könnte sich positiv auswirken.
„Die Positionen sind jetzt aber natürlich auch andere“, sagt der künftige VfB-Coach nicht nur mit Blick auf seinen neuen Posten, sondern vor allem darauf, dass Otremba bisher eine Art Zuarbeiter für die Männerteams war, in Zukunft aber jetzt etwas anders gelagerte Interessen hat.
Die nächste wichtige Entscheidung für die Verzahnung zwischen Jugend- und Männerbereich ist jetzt, wer die vakante Trainerstelle beim JFV besetzt. „Wir suchen einen
Nachfolger für Lasse, der das vier Jahre hervorragend gemacht hat“, sagt Bartels.
Quereinsteiger hilft
Eine interne Lösung wäre Tim Körner. Während der erfahrene Wolfgang Horn weiter die U 15 trainieren soll, könnte der B-Lizenz-Inhaber (die ist für die Jugend-Regionalliga nötig), der 2019 bei der U 17 in die erste Reihe gerückt war, zum U-19-Coach aufsteigen. Die JFV-Führung tendiert aber wohl dazu, dass Körner als BJugend-Coach noch reift und für die A-Jugend ein neuer Coach von außen kommt.
Die eine oder andere Bewerbung habe es schon gegeben, verrät Bartels – eine passende Lösung war aber wohl nicht dabei. „Ein Quereinsteiger aus der Kreisklasse hilft uns nicht weiter. Das ist absoluter Leistungsfußball – es muss einer sein, der in diesem Bereich Erfahrungen vorweisen kann“, erklärt Bartels, der mit JFV-Nachwuchskoordinator Hendrik Buhl und „Lasses Unterstützung“die Suche vorantreiben will.
Neuer VfB-Trainer: Dario Fossi
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