Fester Platz im Herzen der Leser
Schriftsteller Volkmar Nebe am Elbstrand
Hamburg – „Von Leuten wie mir habe ich früher nur in der Zeitung gelesen“, sagt Volkmar Nebe lächelnd. „Ich bin froh, dass ich die Freiheit habe, Geschichten zu schreiben. Dass Hunderte zu meinen Lesungen kommen. Und dass Theater Komödien von mir aufführen und Zuschauer lachen.“Manchmal könne er so viel Bereicherung gar nicht fassen.
Nebe stammt, wie er es formuliert, aus einfachen Verhältnissen und firmiert heute – meist unter dem Pseudonym Janne Mommsen – unter den erfolgreichsten deutschen Unterhaltungsautoren. So landete sein neuer Roman „Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung“(Rowohlt Verlag, Hamburg) gleich auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Eher Longseller sind Nebes „Oma“-Romane, die 2010 mit „Oma ihr klein Häuschen“begannen. Der Autor schreibt zudem viel für das Fernsehen, zeichnet etwa für den ersten „Tatort“mit Maria Furtwängler, „Lastrumer Mischung“(2002), verantwortlich. Zu seinen Bühnenstücken gehört „Botter bi de Fisch“, das am Ohnsorg-Theater uraufgeführt wurde und auf Hochdeutsch „Singles à la Carte“heißt.
Geboren wurde er vor 60 Jahren nahe der Ostsee, in Kiel. „Das Mietshaus, in dem wir wohnten, hat mich geprägt“, erzählt Nebe. „Es stand auf einem Hügel und man konnte aus dem Fenster über die ganze Förde gucken. Ich habe immer, mein Leben lang, das Wasser und die Schiffe gesehen. Das hat sich immer gut angefühlt.“Später heiratete Nebe gar eine Föhrerin. Und so siedelte der Autor seine „Oma“-Geschichten und die bislang drei Bände über die „Kleine Inselbuchhandlung“auf der Ferieninsel an.
Dabei hat Nebe lange Zeit gar nicht gewusst, was einmal aus ihm werden soll. Er habe aber geahnt, dass es in eine künstlerische Richtung geht. So studierte er noch Musik in Kiel und Oldenburg – mit Abschluss. Und wollte zum Film. Weil das zunächst nicht klappte, jobbte er als Klavierlehrer in Hamburg, war Rundfunk-DJ bei Radio Bremen sowie Pianist in Bars und Shows. Er fing an zu schreiben, versuchte es beim Rundfunk. Der legendäre Krimiregisseur Jürgen Roland (1925-2007) holte ihn zum Fernsehen. Filme wie „Das Glück wohnt hinterm Deich“, Serien wie „SK Kölsch“und „Die rote Meile“folgten.