Aroma- und Heilstoffe sind sehr beliebt
Das Kochen mit Würzpflanzen tut der Gesundheit und den Speisen gut
Ob im eigenen Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon: Der Trend nach frischen Kräutern ist in den letzten Jahren gestiegen und begeistert alle Generationen.
Umgeben von viel Natur liegt das idyllische Anwesen von Manuela und Thomas Rimkus in Fiebing/Ostfriesland: „Der Kräuterzwerg“. Angefangen habe es 1996: „Von einer Kollegin haben wir aus einer Überproduktion einige Kräuter übernommen, die damals noch nicht so gängig waren, und auf großen Märkten wie Schloss Ippenburg verkauft“, erzählt Manuela Rimkus. Daraus habe sich eine Zusammenarbeit entwickelt, die sie die ersten Jahre im Nebenerwerb betrieben. Die Kräuterleidenschaft ergriff das Ehepaar Rimkus, es wurde ein Vollerwerbsbetrieb. Aus der Startphase mit Currykraut, Zitronenthymian und Co. ist der Bestand auf insgesamt etwa 80 verschiedene Kräuter angewachsen. Neben den herkömmlichen und bekannten Würzpflanzen gehören auch Honigmelonensalbei, Vietnamesischer Koriander oder Aztekisches Süßkraut zum Sortiment.
In einem Interview geben Manuela und Thomas Rimkus einen kleinen Einblick in die Welt der Aroma- und Würzpflanzen.
Wie und wo wachsen die Kräuter am besten? Manuela Rimkus: Viele Kräuter kommen aus Mittelmeerländern und sind wärmeverwöhnt und sonnenhungrig. Der Platz im Garten sollte diesen Bedürfnissen entsprechen. Die Kräuter können auch in Töpfen auf der Fensterbank oder draußen stehenbleiben.
Sie haben viele verschiedene Sorten an Minze – ist die Nachfrage da?
Thomas Rimkus: Oh, ja und wie. Von Minze haben wir etwa ein Dutzend unterschiedliche Sorten. Besonders im Sommer sind die fruchtigen Minze-Sorten,
die weniger Menthol enthalten, beliebt für Obstsalate, für kalte Getränke, für Cocktails, für Tees – ein Genuss. Besonders Apfel, Grapefruit-, Orangenund Zitronenminze verleihen Wasser einen erfrischenden Geschmack. Und sehr fix herzustellen: Einige Blätter in eine Karaffe oder ein Glas Wasser – ein wahrer Durstlöscher, gesund und ohne Zucker. Auch Ingwerminze ist sehr beliebt für Getränke. Schokoladenminze gibt Torten einen besonderen Pfiff. Auch als heißen und gesunden Tee sind die Minze-Arten ideal. Die Hängeminze macht auch in der Blumenampel eine gute Figur.
Kann man sich einen Vorrat an Gewürzen für den Winter anlegen? Thomas Rimkus: Auf jeden Fall: Gerne die Gewürze trocknen und in ein Glas geben. Dann hat man den ganzen Winter über den Sommer im Glas und das Aroma ist erhalten. Eine Köstlichkeit sind beispielsweise die getrockneten Blüten des Basilikums. Auch zum Einfrieren eignen sich die Gewürze sehr gut. Liebstöckel und Petersilie in einen Gefrierbeutel und bei Bedarf im gefrorenen Zustand
mit den Fingern etwas abbröseln.
Mögen Sie aus Ihrer Küche einige besondere Ideen beisteuern? Manuela Rimkus: Bei uns werden täglich frische Kräuter in Speisen und Getränken verwendet. Eine Bechamelsoße herstellen, mit kleingeschnittenem Liebstöckel würzen – das gibt einen besonderen Geschmack. Orangenthymian
Thomas und Manuela Rimkus sind mit Leib und Seele Kräuterexperten.
in Kombination mit Ziegenoder Schafskäse ist köstlich. Schnittlauchblüten schmecken sehr gut, eignen sich unter anderem für Kräuterquark oder zum Garnieren von Kartoffelsalat. Currykraut ist eine wunderbare Duftpflanze und ist bei asiatischen Gerichten beliebt. Seit einigen Jahren zum Renner entwickelt hat sich das Olivenkraut. Es wird gerne in der italienischen Küche, für Tomatensoße, für Pesto verwendet.
Würzpflanzen bienenund insektenfreundlich? Thomas Rimkus: Wer Platz hat, könnte zwei bis drei Basilikumpflanzen nur für Insekten halten und leistet damit einen Beitrag zum Naturschutz. Basilikum blüht lange und üppig bis zum Frost. Viele Würzpflanzen halten Schädlinge an benachbarten Pflanzen ab und faszinieren teilweise mit wunderschönen Blüten.
@ www.der-kraeuterzwerg.de
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