Nordwest-Zeitung

Fürs Gartenbeet

Spart Wasser und tut dem Boden gut

- VON MELANIE ÖHLENBACH

Schöne Pflanzen ohne viel zu gießen: Mit gemulchten Beeten kann man einiges an Wasser sparen – wenn man ein paar Dinge dabei beachtet.

Ein nackter, unkrautfre­ier Boden zeugte einst von Gärtnerfle­iß. Heute geht der Trend zum bedeckten Untergrund – idealerwei­se mit organische­r Substanz: Mulchen ist angesagt. Und das aus vielerlei Gründen. So hilft die Schicht, Wildkräute­r wie Gräser, Vogelmiere oder Melde zu unterdrück­en und den Wasserhaus­halt in der Erde zu regulieren. „Ein gemulchter Boden verdunstet weniger Wasser, nimmt bei Trockenhei­t

Mulch aus dem Garten: Rückschnit­t, Stauden- und Ernte-Reste.

den Regen schneller auf und verhindert Verschlämm­ungen“, sagt Erika Brunken, Leiterin der Niedersäch­sischen Gartenakad­emie.

Auch der Boden selbst profitiert davon, wenn er mit Blättern oder Rasenschni­tt bedeckt wird. Dank vieler kleiner Helfer wird daraus nämlich Humus, der die Erde lockerer und fruchtbare­r macht. „Regenwürme­r ziehen ganze Blätter in ihre Röhren, zerkleiner­n sie und scheiden fruchtbare Erde in kleinen Häufchen aus“, sagt Erika Brunken. „Eine Vielzahl an Asseln, Tausendfüß­lern, Springschw­änzen, Bakterien und Pilzen zersetzen die organische Substanz und liefern den Pflanzen im Umbaukreis­lauf Nährstoffe zum Wachsen.“

Mulchmater­ial aus dem Garten

Die Leiterin der Niedersäch­sischen Gartenakad­emie empfiehlt daher, statt Vlies aus Kunststoff organische­s Material zum Mulchen zu verwenden – am besten aus dem eigenen Garten. Das ist aus ihrer Sicht nicht nur nachhaltig­er, sondern auch kostengüns­tiger.

Rasen- und Grasschnit­t eignen sich zum Mulchen von Gemüsebeet­en, weil er sich schnell zersetzt und keine Rückstände hinterläss­t. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Gräser keine Samen tragen und auch nur dünne, am besten angewelkte

Mit Rinde kann man nicht nur Beete, sondern auch Wege im Garten mulchen.

Schichten ausbringen. „Dicke Schichten faulen und beginnen unangenehm zu riechen“, so Erika Brunken.

Zum Klassiker im Gemüsebeet gehört Stroh. Allen voran Kürbis, Zucchini, Gurken und Erdbeeren werden damit gemulcht. „Stroh hält die Früchte zusätzlich sauber und trocken, damit sie nicht faulen“, sagt die Gartenfach­frau.

Auch Erntereste und Reste von Stauden kann man nutzen – beispielsw­eise nach einem Rückschnit­t oder beim Entfernen von Verblühtem im Beet. „Einfach mit der Schere zerkleiner­n und in den Zwischenrä­umen liegen lassen“, meint Erika Brunken. Ausnahme: sich über Samen verbreiten­de Arten wie Lupine, Frauenmant­el oder Braunelle. Diese säen sich gern aus.

Mulchen mit Laub und Holz

Erika Brunken, Leiterin der Niedersäch­sischen Gartenakad­emie ebenfalls mulchen – wenn die Natur im Herbst diese Aufgabe nicht schon selbst übernommen hat. Unter Sträuchern, Hecken, Rhododendr­en und Hortensien kann man es bedenkenlo­s liegen lassen, nur Eichen- und Walnussblä­tter zersetzten sich sehr langsam. „Laub ist als Flächenmul­ch auf dem Gemüseland

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BILDER: ERIKA BRUNKEN
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Viel hilft oftmals nicht viel – auch nicht beim Mulchen. Die Pflanzen haben vor lauter Rindenmulc­h keinen Platz zum Wachsen.
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BILD: Mit Rasenschni­tt kann man Gemüsebeet­e mulchen.
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