Ein Hauch von Heilkräuterkunde
Gaby Logemann orientierte sich am Vorbild Hildegard von Bingen
Liebstöckel, Salbei, Apothekerrose, Weinraute, Zitronenmelisse, Bärlauch, Rosmarin, Oregano, Bohnen- und Johanniskraut oder Beinwell – Hildegard von Bingen ist Vorbild für den Klostergarten auf dem bekannten Hof Logemann in Ganderkesee-Bergedorf.
GANDERKESEE/BERGEDORF – Wer den Hof Logemann im Landkreis Oldenburg betritt, bewegt sich auf sehr geschichtsträchtigem Grund: seit 400 Jahren ist die Familie hier zu Hause. 2021 wird die Geschichte aus dem 12. Jahrhundert um die Grafen Moritz und Christian von Oldenburg von der Freilichtbühne Bergedorf auf der „Engelswiese“im Stück „Brudermord“nachgespielt.
Klosterkapelle bis 1536
Früher hatte genau hier die Sühnekapelle gestanden. 2005 wurde das Modell der 1536 zerstörten Klosterkapelle als geistlicher Schutzraum aus Holz neu errichtet, unmittelbar über einem noch zugänglichen Familienbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der für den körperlichen Schutz steht. Beide stünden für Orte des Rückzugs, so Landwirt Gerd Logemann, und symbolisierten die historische Vergangenheit des Hofes.
Der Heilkräutergarten davor im Stile von Hildegard von www.woodstore24.de
Gaby Logemann präsentiert stolz ihren kleinen Heilkräutergarten im Stile von Hildegard von Bingen. Er befindet sich auch an der neuen Fahrradroute der Landwirtschaft „Kiek in’t Land“, die über den Hof in Ganderkesee-Bergedorf führt.
Bingen (1098-1179) mit Heilund Gewürzkräutern sorgt in diesem Dreigestirn Körper – Geist – Seele für die innere und seelische Gesundheit.
Dieses kleine, nur gut 30 m² große Areal steht unter der Obhut von Gaby Logemann, die der großen Pflanzenkennerin,
Äbtissin und Heiligen aus dem Mittelalter zu Ehren den Heilkräutergarten bestückt hat. Fachmännische Unterstützung hatte sie dazu von der Gartenplanerin Sabina Dalg-Vinken und Kräutern von der herb’s Bioland-Gärtnerei sowie die Mithilfe zweier
Schulpraktikantinnen von der Waldorfschule.
Kreuzgang mit Buchsbaumhecken
Eingefasst sind die vier Beete mit Küchen- und Heilkräutern von kreuzförmig angelegten Buchsbaumhecken – ein typische Pflanze für Klostergärten. Sein dunkles, sattes Grün hebt Kräuter für Küche und Heilung wie Blumen in ihren Farben hervor. Wie sagte doch Pachomius (287–346) „Der Ort im Kloster, wo man Gott am nächsten ist, ist nicht die Kirche, sondern der Garten. Dort erfahren die Mönche ihr größtes Glück“.
Die nächste Ausgabe erscheint am 5.6.20