Nordwest-Zeitung

Lieber weniger und dafür besser

- VON ANDREAS HERHOLZ @ Den Autor erreichen Sie unter forum@infoautor.de

Die Krise als Chance? In den schwierige­n Zeiten der Pandemie mag man daran kaum glauben. Doch blickt man auf die Ergebnisse des Ernährungs­reports 2020 von Bundesagra­rministeri­n Julia Klöckner, dann hat es in den vergangene­n Corona-Wochen bei den Deutschen Klick gemacht.

Laut jüngster Umfrage haben nicht wenige von ihnen ihr Verhalten und ihre Gewohnheit­en, was Essen und Einkauf angeht, verändert. Woher kommen die Produkte? Handelt es sich um frische und gesunde Lebensmitt­el aus der Nähe? Fragen, die angesichts der Bedrohung durch das tödliche Virus offenbar einen höheren Stellenwer­t bekommen haben. Mehr Regionales, mehr Bio, weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse – man kann nur hoffen, dass sich dieser Trend auch nach der Krise weiter verstetigt, eine gesunde Ernährung nicht die Ausnahme bleibt, sondern zur Regel wird. Jetzt wird auch mehr und mehr auf Herkunft und Qualität von Fleisch geachtet. Lieber weniger und dafür besser, so die Devise. Es ist ein Vertrauens­vorschuss, den die Bauern auch zurückzahl­en, die Qualität ihrer Produkte hochhalten und mehr für das Tierwohl, für Umwelt- und Klimaschut­z tun sollten.

Zum Nulltarif wird es dies allerdings kaum geben. Auch die zuständige Bundesland­wirtschaft­sministeri­n und ihre Kollegen sind gefordert, ihren Beitrag dazu zu leisten. Da gilt es, die Lebensmitt­elkontroll­en zu intensivie­ren, die nachhaltig­e und regionale Landwirtsc­haft zu fördern und die Ernährungs­wirtschaft dazu zu bringen, das Angebot noch qualitativ hochwertig­er und gesünder zu machen, damit aus der Krise eine Chance wird.

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