Lieber weniger und dafür besser
Die Krise als Chance? In den schwierigen Zeiten der Pandemie mag man daran kaum glauben. Doch blickt man auf die Ergebnisse des Ernährungsreports 2020 von Bundesagrarministerin Julia Klöckner, dann hat es in den vergangenen Corona-Wochen bei den Deutschen Klick gemacht.
Laut jüngster Umfrage haben nicht wenige von ihnen ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten, was Essen und Einkauf angeht, verändert. Woher kommen die Produkte? Handelt es sich um frische und gesunde Lebensmittel aus der Nähe? Fragen, die angesichts der Bedrohung durch das tödliche Virus offenbar einen höheren Stellenwert bekommen haben. Mehr Regionales, mehr Bio, weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse – man kann nur hoffen, dass sich dieser Trend auch nach der Krise weiter verstetigt, eine gesunde Ernährung nicht die Ausnahme bleibt, sondern zur Regel wird. Jetzt wird auch mehr und mehr auf Herkunft und Qualität von Fleisch geachtet. Lieber weniger und dafür besser, so die Devise. Es ist ein Vertrauensvorschuss, den die Bauern auch zurückzahlen, die Qualität ihrer Produkte hochhalten und mehr für das Tierwohl, für Umwelt- und Klimaschutz tun sollten.
Zum Nulltarif wird es dies allerdings kaum geben. Auch die zuständige Bundeslandwirtschaftsministerin und ihre Kollegen sind gefordert, ihren Beitrag dazu zu leisten. Da gilt es, die Lebensmittelkontrollen zu intensivieren, die nachhaltige und regionale Landwirtschaft zu fördern und die Ernährungswirtschaft dazu zu bringen, das Angebot noch qualitativ hochwertiger und gesünder zu machen, damit aus der Krise eine Chance wird.