ABSTIMMUNG
verbot muss aufgehoben werden. Die Brücke ist breit genug, um Fußgänger und Radfahrer begegnen zu lassen. Man könnte die Fahrbahn halb für Radler und halb für Fußgänger bestimmen.
Bernd Kleyboldt: Ein Schildbürgerstreich? Die aufwendig mit Treppen für Fußgänger und zwei Rampen für Radfahrer gebaute Behelfsbrücke darf nicht befahren werden. Was für eine Enttäuschung. Nein Radfahrer werden zu Radschiebern und zwar – unabhängig vom tatsächlichen Verkehrsaufkommen – für Tag und Nacht. Ich kann es kaum glauben, wurde in der angeblich so fahrradfreundlichen Übermorgenstadt eine solche Behelfsbrücke von Anfang an für Fußgänger und Radschieber geplant und gebaut oder hat es sich im Nachhinein so ergeben? An der alten Brücke hat es immer Engpässe gegeben, die von Fußgängern, Radund Autofahrern in der Regel mit Rücksicht und Verantwortung gelöst wurden. Vermutlich gab es auch Raser – aber deshalb jetzt alle Radfahrer zu entmündigen bedeutet, man nimmt ihnen die Möglichkeit faires Radfahrverhalten und eine der Fahrradstadt angemessene Fahrkultur zu praktizieren. Wenn die Rampen nun zu klein geraten sind – die eigentliche Brücke ist doch zweispurig und breiter – um ein unfallfreies Nebeneinander von Fußgängern und Radfahren zu ermöglichen, dann könnte man ja zumindest radfahrerfreundliche „intelligente“Lösungen suchen und z.B. außerhalb der Rushhour das Befahren erlauben. Heinz-Günther Hartig: Die jeweils zwei Schikanen auf den langen Rampen machen ihrem Namen alle Ehre. Da Fahrradfahren verboten ist, haben sie überhaupt keine Funktion (zumal die Fahrradfahrer, die sich nicht an das Verbot halten, sie bequem durchfahren könnten). Für Fußgänger sind sie lediglich ein ärgerliches Hindernis: Es entstehen immer wieder Staus, wenn Fußgänger ihre mitgeführten Fahrräder, Rollatoren, Kinderwagen etc. durchschieben.
Ingrid Lietzmann: Viele Radwege in Oldenburg haben nicht die Breite wie hier, aber da darf man Rad fahren (siehe Straße Damm). Wie viel Gefälle gibt es auf der Amalienbrücke? Auch dort darf man Rad fahren, allerdings ohne Gegenverkehr. Ich möchte einen Kompromissvorschlag machen: Gehwegschild mit dem Zusatz „Radfahrer frei“. Dann müssen die Radfahrer besondere Rücksicht auf die Fußgänger nehmen, aber man darf wenigstens fahren. Ich fahre von Sandkrug meistens mit dem Rad in die Stadt, öfter als mit dem Auto, und nehme den Weg über die Cäcilienbrücke. Das wurde mir neulich durch das Schieben sehr verleidet, so dass ich beim nächsten Mal den Weg über die Amalienbrücke nahm. Aber das macht nicht so viel Freude.
Angela Schweers: Ich finde, dass die Behelfsbrücke zum Radfahren geeignet ist. Es gibt viele andere gefährlichere Engpässe für Radfahrer und Fußgänger.
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Jürgen Gerth: Ich kann das Fahrverbot durchaus nachvollziehen. Ist der Schulbetrieb erstmal wieder vollständig aufgenommen und sind die Einschränkung der Arbeitszeiten durch Corona wieder aufgehoben, wird sich die Nutzerfrequenz deutlich
Auf NWZonline
@ www.bit.ly/nwz-radverbot erhöhen. Die hohe Anzahl von Fahrradfahrern, die vor Corona die Brücke genutzt haben, ist bekannt. Zudem werden sich im Herbst/Winter durch Feuchtigkeit, Blätter, Schnee etc. weitere Gefährdungen ergeben.
Wolfgang Bartels: Die Ersatzbrücke animiert, sie mit dem Fahrrad zu befahren. Das Gebotsschild für Fußgänger aber ist richtig, wenn zukünftig Unfälle vermieden werden sollen. Als Nutzer der Brücke, der sein Fahrrad schiebt, werde ich nach wie vor von Fahrradfahrern überholt. Würde ich diesen nicht ausweichen, wäre ein Zusammenstoß unausweichlich geworden. Einige Radfahrer nutzen die Ersatzbrücke auch für Slalomfahrten. Rücksichtnahme auf die anderen Verkehrsteilnehmer ist wenig erkennbar. Die Brücke sollte grundsätzlich von Fußgängern genutzt werden.