BBS Haarentor bekommt Tafelboards für 402 000 Euro
10,34 Millionen Euro für Oldenburg – Corona-Krise treibt Digitalisierung voran
OLDENBURG – Die fertigen Arbeitsblätter online korrigieren – mit Kommentarfunktion, grünen Haken und roten Kreuzen. Regelmäßige Videokonferenzen, sowohl mit Schülern als auch mit dem Kollegium. Interaktive Unterrichtsgestaltung mit Endgeräten aller Art. Die Corona-Krise treibt die Digitalisierung voran. „Durch die Krise ist digital sehr viel Aktivität entstanden. Bei uns gibt es mittlerweile keine Lehrkraft ohne MoodleKurs“, sagte Claus Neddermann, stellvertretender Schulleiter der BBS Haarentor, am Freitag.
Über den Digitalpakt Schule stehen dem Land Niedersachsen bis 2024 über 522 Millionen Euro für die Verbesserung der IT-Bildungsinfrastruktur zur Verfügung. 402 000 Euro davon sind jetzt an die BBS Haarentor gegangen. Am Freitag konnte Kul
Bei der Übergabe des Förderbescheids: (v.l.) Stellvertretender Schulleiter der BBS Haarentor Claus Neddermann, Kultusminister Grant Hendrik Tonne, SPD-Landtagsabgeordneter Ulf Prange, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Schulamtsleiter Matthias Welp
tusminister Grant Hendrik Tonne diese Mittel an Oberbürgermeister Jürgen Krogmann übergeben. Eingesetzt werden soll das Geld an der BBS für 56 interaktive Displays – moderne Tafelboards, mit denen der Unterricht digitaler
gestaltet werden kann.
„So stellt man sich das vor. Ich bin immer wieder beeindruckt, was mit der Technik an Schulen gemacht werden kann“, sagte Kultusminister Tonne bei der Übergabe des Förderbescheids. Flexibel solle das Fördergeld eingesetzt werden können, erklärte Tonne: „Es ist nicht so, dass Technik nur um der Technik Willen angeschafft werden soll. Sie soll als sinnvolles Mittel eingesetzt werden.“
Insgesamt 10,34 Millionen bekommt die Stadt Oldenburg aus dem Digitalpakt. Dem stehen aber Kosten von fast 17 Millionen Euro gegenüber, wie Schulamtsleiter Matthias Welp erklärte. Neben der technischen Ausstattung wird parallel auch eine verbesserte Personalstruktur in der städtischen IT-Abteilung aufgebaut.
Wie Neddermann am Freitag erklärte, können die interaktiven Displays, mit denen die Klassenräume ausgestattet werden, auch als klassische Tafel benutzt werden: „Für die Kollegen, die sich erst einmal an die neue Technik gewöhnen müssen.“Dabei, so der stellvertretende Schulleiter, haben sich Fortbildungen der Lehrkräfte bewährt. „Das ist ein Prozess der Umstellung. Aber viele merken jetzt, dass Präsenzunterricht Gold wert ist“, so Neddermann. Und auch Niedersachsens Kultusminister sagt: „Die Technik macht das Lernen anders, nicht einfacher. Ohne Lehrer würde es nicht funktionieren.“
Derzeit läuft in Oldenburg eine Pilotphase mit fünf Schulen. Dies sind neben der BBS Haarentor die IGS Flötenteich, das Alte Gymnasium, die Oberschule Osternburg und die Grundschule Nadorst. „Die Fördermittel sind ein wichtiger Beitrag zum Ausbau der ITLandschaft an den Oldenburger Schulen. Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 startet nun die BBS Haarentor als erste von fünf Pilotschulen und wird eine völlig neue IT-Umgebung nutzen“, freut sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Mein Dank gilt dem Land, das die Digitalisierung der Schulen nunmehr entschlossen voranbringt.“