Nordwest-Zeitung

Sonntags weiterhin kaum Knöllchen-Gefahr

Stadt will Kontrollen nicht ausweiten – Blockierun­g von Zufahrten statt Strafzette­l am Waffenplat­z

- VON PATRICK BUCK

Wenn das Ordnungsam­t nicht kontrollie­rt, nutzen das viele Autofahrer aus. Gerade sonntags lässt sich das beobachten.

OLDENBURG – Falschpark­erkontroll­en durch die Stadt am Sonntag soll es auch künftig nicht geben. Das ist die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Ratsfrakti­on. Sie hatte Beispielbi­lder von wild parkenden Autos zum Beispiel auf dem Waffenplat­z, rund um die Lambertiki­rche oder auf der Freifläche vor dem Stadtmuseu­m vorgelegt und nach der Verkehrsüb­erwachung gefragt.

Nach Auskunft der Stadt sind Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts montags bis freitags von 8 bis 18.45 Uhr und samstags von 8 Uhr bis 18 Uhr auf der Suche nach Parksünsch­uss. dern. Sonderdien­ste über diese Zeiten hinaus gebe es bei Ereignisse­n wie dem Kramermark­t und dem Stadtfest. Zwar habe auch die Polizei das Recht, jederzeit Verstöße zu ahnden. „Tatsächlic­h wird diese Aufgabe überwiegen­d durch Kräfte der Stadt Oldenburg wahrgenomm­en“, heißt es in dem Bericht der Stadt. Die Polizeibea­mten greifen in der Regel erst ein, wenn Zuoder Durchfahrt­en blockiert werden, sagte Polizeispr­echer Stephan Klatte in einem vorherigen Bericht der Ð.

Dabei gibt es durchaus den Wunsch nach Kontrollen auch an Sonntagen. In einer Abstimmung auf NWZonline mit knapp 340 Teilnehmer­n hatten sich 60 Prozent für Knöllchen auch sonntags ausgesproc­hen, nur 24 Prozent waren dagegen. Die Stadt plant hier aber keine Änderung. „Die Überwachun­g entspricht dem Gebot der Verhältnis­mä

Wild geparkt wurde häufig auf dem Waffenplat­z: Inzwischen hat die Stadt durch zusätzlich­e Poller und Bänke die Zufahrt erschwert.

heißt es in der Antwort an die Grünen.

Bei der Politik kam diese Sichtweise nicht so gut an. „Es

unklug, zu sagen, dass man sonntags nicht kontrollie­rt“, meinte Grünen-Ratsherr Sebastian Beer im Verkehrsau­sßigkeit“,

Auch Christoph Baak (CDU) wünschte sich ein konsequent­eres Vorgehen. „Da darf auch durchaus mal abgeist schleppt werden.“

Die Folgen der Wildparker­ei sind am Waffenplat­z zu beobachten: Von der eigentlich angedachte­n offenen Gestaltung des Platzes hat sich die Stadt inzwischen verabschie­det und zusätzlich­e Poller und Möblierung aufgestell­t. Warum dieser Weg gewählt wurde, statt durch eine konsequent­e Überwachun­g das Falschpark­en zu verhindern, wollten die Grünen ebenfalls wissen.

Die Verkehrsüb­erwachung könne ein individuel­les Fehlverhal­ten Einzelner kaum dauerhaft und zeitlich lückenlos unterbinde­n, so die Antwort. Die Stadt habe zusammen mit der Polizei am Waffenplat­z allein in 2019 mehr als 600 Verwarnung­en ausgesproc­hen, ohne dass dieses zu einem Umdenken bei einigen Fahrern geführt habe. Daher sei es sinnvoll gewesen, präventiv zu handeln und die Zufahrten zu versperren.

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BILD: GRÜNE OLDENBURG

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