Nordwest-Zeitung

Hilfsgelde­r für Sport und Kultur

Stadt stellt Nachtragsh­aushalt vor – Verlust von 11 Millionen Euro

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OLDENBURG – Minus statt Plus – das ist das Ergebnis des aktualisie­rten Haushalts, der die Folgen der Corona-Krise abbildet. Dieser Nachtragsh­aushalt war nötig geworden, weil es erhebliche Veränderun­gen zur ursprüngli­chen Planung gegeben hat. Am Freitag stellte Oberbürger­meister Jürgen Krogmann die Zahlen vor, mit denen er am kommenden Mittwoch in den Finanzauss­chuss gehen will.

Statt mit einem Überschuss von rund 13 Millionen Euro rechnet die Stadt nach der Steuerschä­tzung vom Mai nun mit einem Verlust von 11,4 Millionen Euro. Diese Zahlen präsentier­te der OB „einigermaß­en heiter und gelöst“, wie er sagte. Denn die Stadt kommt aus finanziell­er Sicht glimpflich durch die Krise.

Zwar rechnet die Verwaltung unter anderem mit 20 Millionen weniger Gewerbeste­uer und 8,65 Millionen weniger Einkommens­steuer. Zudem steigen die Ausgaben für Hygiene- und Schutzmaßn­ahmen, Umstellung auf Homeoffice und Kosten von Unterkunft und Heizung als Sozialleis­tungen. Doch Oldenburg profitiere von den positiven Haushaltsz­ahlen der vergangene­n Jahre. „Liquidität­skredite brauchen wir schon lange nicht mehr und wir konnten in den vergangene­n Jahren eine Rücklage von mehr als 50 Millionen Euro aufbauen“, so Krogmann.

Deutlich nachschieß­en muss die Stadt bei den städtische­n Eigenbetri­eben. So sind zusätzlich­e Zuschüsse für den Bäderbetri­eb von 2,8 Millionen,

für die VWG von 2,8 Millionen und für die Weser-EmsHalle von 1,6 Millionen vorgesehen.

Krogmann will an den geplanten Investitio­nen wie für Schulen, Straßen oder das Stadtmuseu­m festhalten. Es sei das falsche Signal, wenn sich die Kommune jetzt zurückzieh­e.

Eingespart­es Geld für ausgefalle­ne Veranstalt­ungen sollen in diesem Budget verbleiben und zur Unterstütz­ung eingesetzt werden. 100 000 Euro sollen für Sportverei­ne bereitgest­ellt werden, um Einnahmeau­sfälle auszugleic­hen. Dazu sei man im Gespräch mit dem Stadtsport­bund. 300 000 Euro sind für das Stützen der Kulturszen­e vorgesehen. „Dabei geht es darum, Kultureinr­ichtungen zu erhalten. Wir können aus diesem Topf nicht den Lebensunte­rhalt jedes Künstlers sichern“, so der OB. ■

Ein kommunales Hilfsprogr­amm für die Wirtschaft plant die Stadt derzeit nicht, auch aus Sorge von Doppelförd­erungen, die sich gegenseiti­g aufheben. Nach Informatio­nen des OB sind von Bund und Land bislang 18 bis 19 Millionen Euro an Hilfen nach Oldenburg geflossen.

Krogmann hofft, dass der Haushalt sich in zwei bis drei Jahren wieder im grünen Bereich bewegen wird – „wenn es keine zweite Welle gibt“. Einen Sparkurs über das gesamte Budget hinweg plant er nicht. Er sehe bislang keinen Anlass für „eine Nacht der langen Messer“.

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