Japaner übergeben Batteriespeicher an EWE
18 monatige Untersuchungsphase vorbei – Riesenbatterie soll Stromnetz stabilisieren
VAREL/OLDENBURG/LR – Was tun, wenn die Windräder an der Küste Unmengen Strom produzieren, der aber nicht verbraucht werden kann? Gegensteuern könnten da Batteriespeicher wie die Versuchsanlage am Vareler Umspannwerk. Sie nehmen den Strom auf und geben ihn später wieder ab, wenn er gebraucht wird und entlasten so das Stromnetz.
2018 wurde der Hybridgroßspeicher von der japanischen Wirtschaftsförderungsbehörde NEDO sowie den Unternehmen Hitachi Chemical, Hitachi Power Solutions, NGK Insulators und der EWE in Betrieb genommen. Die 18 Monate lange Untersuchungsphase ist nun vorbei und die japanischen Partner ziehen sich aus dem Projekt zurück. Die EWE wird den Batteriespeicher noch mindestens zehn Jahre weiter betreiben. Die geplante öffentliche Übergabe musste aber wegen der Beschränkungen in der Corona-Krise abgesagt werden.
Die Wahl fiel auf den Standort Varel, weil es hier sehr viel Strom aus erneuerbaren Energien gibt, der aber nicht verbraucht werden kann. Insofern war es für das Projekt die ideale Modellregion. In den 18 Monaten wurden verschiedene Anwendungsfälle erprobt. Insgesamt wurden 8 Millionen Kilowattstunden Energie in die Batterien eingespeichert und wieder abgegeben.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann lobt die gute Zusam
Der Batteriespeicher in Varel wurde jetzt an die EWE übergeben.
menarbeit: „Vorzeigeprojekte wie der Hybridgroßspeicher
tragen dazu bei, Türen für die weitere länderübergreifende
Zusammenarbeit zu öffnen. Japan bietet der niedersächsischen Wirtschaft als innovativer Partner interessante Perspektiven.“
NEDO-Geschäftsführer Yoshiteru Sato war von den Bedingungen im Nordwesten begeistert: „Im Nordwesten des Landes Niedersachsen wurden uns ideale Rahmenbedingungen geboten, um die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Batterietechnologien und die Vorteile der besonderen Bauart des Hybridgroßspeichers auch unter realen Bedingungen eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.“Heiner Schönecke, Vorsitzender des EWE-Verbands, lobte das Projekt als „Leuchtturm“, der die Region als Vorreiter in der Energiewende stärke.