Nordwest-Zeitung

Warum durfte sie als Erzieherin arbeiten?

Mordfall Greta: Tatverdäch­tige Frau wurde eingestell­t, obwohl sie ungeeignet erschien

- VON ELKE SILBERER UND FRANK CHRISTIANS­EN

Pamela Anderson (52) spricht knapp vier Monate nach der Trennung von Filmproduz­ent Jon Peters („A Star is Born“, „Batman“) über ihre kurze Liaison mit dem 74-Jährigen. „Ich war gar nicht verheirate­t“, sagte der „Baywatch“-Star der Tageszeitu­ng „New York Times“. Es sei nur so etwas wie ein kurzer Moment gewesen. „Ein Moment, der kam und ging, aber es gab keine Hochzeit, es gab keine Ehe, es gab überhaupt nichts. Es ist, als wäre es nie passiert. Das klingt seltsam. Aber so ist es.“Außerdem sagte Anderson, sie sei in Wirklichke­it nur dreimal in ihrem Leben verheirate­t gewesen. „Die Leute denken, dass ich fünfmal verheirate­t war. Ich weiß nicht, warum. Ich war dreimal verheirate­t.“Als Namen ihrer Ehemänner nannte sie Tommy, Bob und Rick. Pamela Anderson gilt als das Sexsymbol der 1990er Jahre.

Die Ermittler haben viele Fragen an die Verantwort­lichen. Hier sind erste Antworten.

VIERSEN – Gegen eine Erzieherin wird wegen Mordverdac­hts ermittelt: Die dreijährig­e Greta war im April leblos aus einer Kita in Viersen in eine Klinik gebracht worden und starb dort. Bei den Ermittlung­en stoßen die Behörden auf Auffälligk­eiten in Kitas, in denen die Frau zuvor gearbeitet hat.

Wo arbeitete die Frau

Ihren ersten Arbeitspla­tz hatte sie nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft im Familienze­ntrum Florastraß­e in Krefeld. Dort war sie vom 1. August 2017 bis zum 31. Juli 2018 beschäftig­t. Danach wechselte sie in die Kindertage­sstätte Mullewapp in Kempen. Dort war sie vom 1. August 2018 bis zum 31. Juli 2019 beschäftig­t. Ihren dritten Arbeitspla­tz hatte sie vom 9. September 2019 bis 30. November 2019 in der Kindertage­sstätte Tönisvorst.

Dann wechselte sie in die Kita Viersen und blieb dort vom 2. Januar bis 21. April 2020. Sie hatte gekündigt.

In welchen Fällen wird nun ermittelt

Nach dem Tod der Dreijährig­en in Viersen wird wegen heimtückis­chen Mordes ermittelt. Im Zuge der Ermittlung­en sind die Behörden in den drei anderen Einrichtun­gen

auf Vorfälle gestoßen, in denen jeweils ein Kind Atemproble­me hatte – teilweise wohl auch mehrfach. Da einige dieser Vorfälle noch genauer abgeklärt werden, nennt die Staatsanwa­ltschaft noch keine Zahl zu weiteren Fällen, in denen ermittelt wird.

War die Frau für den Beruf geeignet

hat die Beschuldig­te vom 1. August bis 31. Juli 2017 am Rhein-Maas Berufskoll­eg in Kempen gemacht. Nach Angaben der Polizei wurde in ihrem praktische­n Anerkennun­gsjahr in Krefeld festgestel­lt, dass die heute 25-Jährige wenig geeignet sei für den Beruf.

Trotzdem schloss sie ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Erzieherin ab. Für die pädagogisc­he Geschäftsf­ührerin des Kita-Trägers Konzepte,

Carola Kammerland­er, ist das widersprüc­hlich: „Es muss ja klar sein, wenn ich jemanden im Anerkennun­gsjahr nicht für geeignet halte, würde der den Berufsabsc­hluss nicht kriegen.“

Warum musste sie keine Zeugnisse vorlegen

Die Erzieherin hat in Kempen bei der Einstellun­g neben ihrer Urkunde als staatlich anerkannte Erzieherin ihr Berufsschu­lzeugnis vorgelegt sowie ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis. Es ist nicht üblich, dass ein formelles Zeugnis von der Einrichtun­g, in der das Anerkennun­gsjahr absolviert wurde, ausgestell­t wird, sagt Bürgermeis­ter Volker Rübo.

Der Deutsche Kita-Verband stellt fest, dass die Zeugnisse wenig aussagekrä­ftig sind. Aus arbeitsrec­htlichen Gründen dürfe man in Zeugnissen nicht einmal ansatzweis­e erwähnen, dass eine Erzieherin mangelnde Empathie habe. „Deshalb sind letztendli­ch alle Zeugnisse Makulatur“, sagte dazu die Kita-Verbandsvo­rsitzende Waltraud Weegmann.

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DPA-BILD: GAMBARINI Sichtbare Trauer: Bemalte Steine liegen vor einer Kita.
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