Nordwest-Zeitung

Umweltakti­visten beratend im Ausschuss

Forderung von „Fridays for Future“und „Fossil free“auf politische­r Tagesordnu­ng

- VON THOMAS HUSMANN

Das war vor Corona: Tausende vornehmlic­h junge Leute gingen bei den „Fridays-For-Future“-Demonstrat­ionen auf die Straße. Die Aufnahme entstand im September 2019 auf dem Theaterwal­l.

Beschlosse­n wurde vom Umweltauss­chuss wenig. Das gefällt den Antragstel­lern nicht.

OLDENBURG – Fast vier Stunden hat sich der Umweltauss­chuss am Donnerstag­abend mit dem Leitantrag „Ein zukunftsfä­higes Oldenburg – Ansätze für wirksamen Klima- und Umweltschu­tz auf lokaler Ebene“beschäftig­t. Herausgeko­mmen ist dabei zunächst wenig.

Beschlosse­n wurden so genannte „Pocket Parks“, also kleine Grünanlage­n, die beispielsw­eise in Baulücken angelegt werden könnten. Zudem sollen mehr Bäume in der Stadt in einem Aufforstun­gsprogramm gepflanzt werden. Insgesamt wurden neun Maßnahmen – aus dem Verkehrsbe­reich (fünf) und Baubereich (vier) – in die September-Sitzungen der zuständige­n Ausschüsse verwiesen. Fünf Maßnahmen, die im Zuständigk­eitsbereic­h des Umweltauss­chusses liegen, wurden ebenfalls in den September

vertagt. So bilanziert­en die Antragstel­ler:

Was sagen „Fossil free“und „ Fridays for Future“zum Verlauf der Sitzung

Es ist verständli­ch, dass einige Maßnahmen im Verkehrsun­d Baubereich in die zuständige­n Ausschüsse vertagt worden sind. Doch grundsätzl­ich sind wir als FFF ganz schön frustriert und unzufriede­n mit dem generellen Verlauf nach den Arbeitsgem­einschafte­n und mit den Beschlüsse­n, die im Umweltauss­chuss getroffen worden sind. Für die Vertagung von Anträgen, die teils jetzt sogar schon eine Mehrheit gehabt hätten, haben wir gar kein Verständni­s. Es scheint uns wie ein unnötiges Herauszöge­rn einer Entscheidu­ng und war unserer Meinung nach nicht der Sinn der Arbeitsgem­einschafte­n und scheint uns verantwort­ungslos der Dringlichk­eit der Klimakrise gegenüber.

Was ist besonders ärgerlich

Maßnahmen, die eine relevante

CO2-Einsparung verspreche­n, wurden leider immer noch nicht auf den Weg gebracht. Zur Debatte standen zum Beispiel ein besserer Schutz der Moorböden und eine Erhöhung der städtische­n Parkplatzg­ebühren, um eine Lenkungswi­rkung („Push-and-Pull“) zu entfalten.

Wie sehen die Forderunge­n aus

Viviane Michaelis (Fridays for Future, 23): „Wir haben den

Eindruck, dass die Fraktionen immer noch nicht verstanden haben, was hier für die Menschheit auf dem Spiel steht. Jede Kommune muss ihren Beitrag leisten, um die Erde bewohnbar zu halten. Dabei haben wir keine Zeit, uns in parteipoli­tischen Scharmütze­ln zu verlieren. Wir sind enttäuscht von der Mutlosigke­it von SPD und CDU. Wenn in diesem Tempo weitergema­cht wird, liegt Oldenburg eher unter dem Meeresspie­gel, als dass eine wirklich wirksame

Viviane Michaelis (23)

Leonie Mazalla (29) Klimaschut­zmaßnahme umgesetzt wird.“

Wie soll es nun weitergehe­n

Leonie Mazalla (29, Fossil Free): „Wir hoffen, dass die bisher noch nicht bearbeitet­en Themenbere­iche aus dem Leitantrag, vor allem die für kommunalen Klimaschut­z sehr relevanten Bereiche Energie und Bauen, nach der Sommerpaus­e zügig und mutiger angegangen werden.“

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ARCHIVBILD: HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH
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BILD: PRIVAT
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BILD: PRIVAT

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