Nordwest-Zeitung

VfB als Tor ins Fußballges­chäft

Omar Kujabi möchte seine Chance in Oldenburg nutzen

- VON JAN ZUR BRÜGGE

Seit zweieinhal­b Jahren ist Omar Kujabi in Deutschlan­d. Die Verpflicht­ung des aus Gambia stammenden 18-Jährigen weckt Erinnerung­en an einen ehemaligen Schützling vom neuen VfB-Trainer Dario Fossi.

OLDENBURG – Wer die ersten freiwillig­en Trainingse­inheiten unter dem neuen Chefcoach Dario Fossi beim VfB Oldenburg beobachtet hat, durfte sich von den Qualitäten schon überzeugen, die die neuste Verpflicht­ung des Fußball-Regionalli­gisten mitbringt. Äußerst flink, technisch stark und extrem spielfreud­ig – das ist der am Freitagmor­gen als Zugang vorgestell­te Omar Kujabi. Auch wenn von einem 18-Jährigen, der aus der A-Jugend von TuSpo Surheide nach Oldenburg kommt, ganz sicher keine Wunderding­e zu erwarten sind, gehört bei ihm zudem eins zum festen Repertoire: gute Laune.

Höflich und disziplini­ert

„Ich freue mich riesig und bin sehr froh, dass ich hier sein darf“, sagt die Nachwuchsk­raft höflich wie bescheiden und ist dankbar, dass sich für ihn hier das Tor ins

Kamen beide in diesem Sommer zum VfB: Omar Kujabi (rechts) und Co-Trainer Daniel Isailovic

Fußballges­chäft öffnet. Selbst beim gemeinsame­n Umstellen eines Tores mit den neuen Teamkolleg­en sieht er aus, als wenn er nie glückliche­r und stolzer gewesen wäre. „Omar will sich beweisen“, sagt Dorian Willms, der dem Talent beratend zur Seite steht: „Deshalb ist ihm klar, dass Disziplin dabei ganz wichtig ist. Außerdem ist er unheimlich dankbar, dass er beim VfB überhaupt die Chance bekommen hat, sich vorzustell­en.“

In der aufgrund der Corona-Krise nach 17 Spielen beendeten Saison in der A-Junioren-Regionalli­ga hat Kujabi acht Tore und damit jedes dritte der Talente aus Surheide erzielt. Dabei stand er nur in elf Partien auf dem Platz. Mit dieser Quote war der Angreifer maßgeblich daran beteiligt, dass der Bremerhave­ner Stadtteil-Club nach dem Aufstieg von 2019 am Klassenerh­alt schnuppert­e, der durch die besonderen Umstände durch die Pandemie dann sicher war.

Seit knapp zweieinhal­b Jahren ist Kujabi in Deutschlan­d.

Der Fußball soll ihm dabei geholfen haben, hier heimisch zu werden und sich zu integriere­n. Aktuell wohnt er in einer Wohnung in der Bremer Jugendeinr­ichtung „Balance“.

Geboren wurde er am 1. September 2001 in Gambia, was zu einem Vergleich anregen könnte. Allerdings nicht

mit Bakery Jatta (22) vom Hamburger SV, der ebenfalls aus dem westafrika­nischen Land stammt und dem weiter vorgeworfe­n wird, dass er womöglich falsche Angaben zu seiner Identität gemacht hat.

Vielmehr weckt die KujabiVerp­flichtung Erinnerung­en an Kebba Badjie. Nach der Ausbildung im oberen Jugendbere­ich bei Blumenthal­er SV und Niendorfer TSV war der jetzt 20 Jahre alte Gambier unter Fossi beim VfL Oldenburg in der Regionalli­ga-Saison 2018/2019 durchgesta­rtet. Mit neun Toren in 21 Partien war er beim Wiederabst­eiger einer der großen Lichtblick­e und wechselte vor einem Jahr zur U 23 von Werder Bremen.

Dort gelangen dem Stürmer, der sich gerade auch physisch enorm weiterentw­ickelt hat, bei 24 Einsätzen sogar elf weitere Regionalli­ga-Tore. Beim Portal transferma­rkt.de steht Badjie wie zum Beispiel auch der jüngst vom VfL zum VfB zurückgeke­hrte Kai Kaissis ebenfalls auf der Liste der von Willms beratenen Spieler.

Talent regt Fantasie an

„Kebba traue ich noch viel mehr zu“, sagt Fossi über den Angreifer und könnte nun dem nächsten Gambia-Talent zum Karrieresc­hub verhelfen. „Omar hat viel Talent und ist ehrgeizig“, urteilt Sportleite­r Frank Claaßen: „Wir sehen bei ihm großes Potenzial und haben einfach die Fantasie, dass er sich gerade auch durch die Zusammenar­beit mit unserem Trainertea­m deutlich weiterentw­ickeln kann.“

Im Bestreben, die Chance im Fußball zu ergreifen, lässt Kujabi auch keine Möglichkei­t aus, Neues aufzusauge­n und sich zu verbessern. „Bei den freiwillig­en Einheiten, die wir angeboten haben, war er immer dabei“, sagt Claaßen.

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BILD: PIET MEYER Gemeinsam anpacken: (von rechts) Omar Kujabi trägt mit seinen neuen Teamkolleg­en wie Diyar Saka, Dennis Engel und Gazi Siala ein Tor.
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BILD: FABIAN SPECKMANN
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