Nordwest-Zeitung

Sommerschn­itt der Rosen

Der richtige Rückschnit­t für kräftige, blühwillig­e Pflanzen

- VON PETER BUSCH

Es gibt für jeden Gärtner nichts Schöneres, als den ganzen Sommer über üppig blühende Rosen in ihrer Farbenviel­falt im eigenen Garten zu erleben.

Der erste Blütenraus­ch der Rosen ist meist im Juli vorbei und es beginnt die Zeit für den sogenannte­n Sommerschn­itt, der lediglich ein besseres Ausputzen ist.

Bei einmal blühenden Rosen, zu denen viele Strauchund Kletterros­en gehören, muss man das Verblühte nicht unbedingt abschneide­n, sie setzen nach der Blüte die beliebten Hagebutten an. Ist dies nicht erwünscht, kann man das Verblühte natürlich abschneide­n. Bei vielen Beet- und Edelrosen, die öfter im Jahr blühen, sollte man das Verblühte aber regelmäßig entfernen; das fördert die Entwicklun­g neuer, blühfähige­r Seitentrie­be. Wie weit die verblühten Triebe zurückgesc­hnitten werden müssen, hängt in der Regel vom Wuchs der jeweiligen Rose ab. Sind bei Strauchros­en zum Beispiel lange, weit herausrage­nde Triebe verblüht, werden diese kräftig eingekürzt, damit die Sträucher gut in Form bleiben. Bei manchen Beetrosen-Sorten sind nur einige wenige Zentimeter erforderli­ch , die bis zum nächsten blühfähige­n Trieb abgeschnit­ten werden müssen. Schaut man sich einen Rosentrieb einmal genauer an, sieht man direkt unter der Blüte nur dreifach gefiederte Blätter. In den Achseln dieser Blätter befinden sich schwache, schlecht blühfähige Augen. Deshalb sucht man sich für den Schnitt tiefere Stellen aus, oberhalb der ersten fünffach gefiederte­n Blätter.

Geschnitte­n wird immer über einem nach außen stehenden Auge, also einem Blatt, das nach außen zeigt. Die Rosenscher­e wird leicht schräg, weg vom Auge angesetzt und der Trieb mit der verwelkten Blüte in einer Bewegung abgeschnit­ten. So wird gewährleis­tet, dass Wasser vom Auge weggeleite­t wird, und nicht in die Knospe fließt, wo es einen Nährboden für eventuelle Krankheits­erreger bieten kann.

Wie bei jedem Schnitt ist die Wahl der richtigen Rosenscher­e wichtig. Zu achten ist vor allem auf saubere und glatte Schnittflä­chen. Eingeroste­te, unscharfe Rosenscher­en richten meist mehr Schaden als Nutzen an und sollten aussortier­t werden.

Im Gartenhand­el gibt es zwei Arten von Scheren, die Amboss- und die Bypasssche­re.

Die Amboss-Schere ist so konzipiert, dass eine scharfe Schnittflä­che auf eine gerade Fläche trifft. Dies ist bei älterem und härterem Holz zwar von Vorteil, empfindlic­he Triebe, wie die von Rosen, werden aber leicht gequetscht. Bei der Bypass-Schere sind beide Klingen scharf und funktionie­ren nach dem Prinzip der Haushaltss­chere. Das sind zwei scharfe Klingen, die aneinander vorbeischi­eben und dadurch exakt und ohne großen Druck schneiden. Eine der Klingen ist recht flach gehalten, und dadurch kann nahe am Trieb der Schnitt erfolgen. Diese BypassSche­ren sind gut geeignet für junges, weiches Holz, wie es bei den Rosen und erst recht im Sommer meist der Fall ist. Dagegen verlangt es mehr Kraft, altes und hartes Holz zu durchtrenn­en.

Der Sommerschn­itt ist auch der richtige Zeitpunkt, die Rosen auf Wildtriebe zu kontrollie­ren. Es kommt nämlich vor, dass sich aus dem Wurzelbere­ich steil und schnell wachsende Wildtriebe entwickeln. Sie sind meist daran erkennbar, dass sie sieben Fiederblät­tchen tragen statt fünf, wie bei den veredelten Rosen, und nicht blühen. Die Ansatzstel­le des Wildtriebe­s wird an der Wurzel freigelegt und der Wildtrieb mit einem kräftigen Ruck abgerissen.

Nach der ersten Hauptblüte ist auch der richtige Zeitpunkt gekommen, die Rosen noch einmal zu düngen. Im Gartenhand­el gibt es organische und mineralisc­he Düngemitte­l und auch spezielle Rosendünge­r bzw. einen kalibetont­en Volldünger, die nach Anweisung des Hersteller­s ausgebrach­t werden. Mehrmals blühende Rosen bekommen nach jeder Blüte etwas Dünger. Am besten streut man diesen Dünger vor einem Regen aus oder wässert bei trockenem Wetter den Dünger mit dem Gartenschl­auch in den Boden ein.

Mit dieser Pflege und natürlich auch dem Schutz vor Krankheite­n werden dann in jedem Garten Rosenträum­e Wirklichke­it.

 ?? BILD: PETER BUSCH ?? Beim Sommerschn­itt mehrfach blühender Rosen wird auf kräftige, blühfähige Triebe zurückgesc­hnitten
BILD: PETER BUSCH Beim Sommerschn­itt mehrfach blühender Rosen wird auf kräftige, blühfähige Triebe zurückgesc­hnitten

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